Saint Seiya: Die Krieger des Zodiac – Der Film Knights of the Zodiac
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Saint Seiya: Die Krieger des Zodiac – Der Film

„Saint Seiya: Die Krieger des Zodiac – Der Film“ // Deutschland-Start: 16. Mai 2023 (Kino) // 3. August 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Jahre ist es mittlerweile her, dass seine Schwester Patricia entführt wurde. Doch noch immer hofft der inzwischen zu einem jungen Mann herangewachsene Waise Seiya (Mackenyu), dass er sie eines Tages wiederfinden wird. In der Zwischenzeit hält er sich mit illegalen Kämpfen über Wasser. Als es dabei zu einem eigenartigen Zwischenfall kommt, erhält er Besuch von Alman Kido (Sean Bean), der ihm eine unglaubliche Geschichte auftischt. So soll dessen Adoptivtochter Sienna (Madison Iseman) die Reinkarnation der Göttin Athene sein. Seiyas Schicksal wiederum sei es, als Pegasus-Krieger dieser zu dienen und sie zu beschützen. Und Schutz kann diese gebrauchen, ist doch Kidos Exfrau Vander Guraad (Famke Janssen) hinter beiden her …

Live-Action-Film nach dem Kult-Manga

In Japan ist das von Masami Kurumada erdachte Saint Seiya Kult. Auf 28 Bände brachte es seine zwischen 1986 und 1990 veröffentlichte Mangareihe. Dazu gab es mehrere Anime-Filme und Serien, die im Laufe der Jahrzehnte produziert wurden. Hierzulande dürften jedoch eher wenige mit dem Franchise vertraut sein. Daran hat auch der Versuch, mit der auf Netflix veröffentlichten computergenerierten Animationsserie Saint Seiya: Die Krieger des Zodiac neue Zielgruppen zu erschließen, wenig geändert haben. Als dann die erste Live-Action-Adaption angekündigt wurde, sah es zunächst danach aus, als wolle man tatsächlich den Westen erobern. Doch dann wurde bekannt, dass der Film trotz eines recht hohen Budgets von 60 Millionen US-Dollar in Deutschland nur einen Tag im Kino gezeigt würde und die Presse den Film vorab nicht zu Gesicht bekam. Damit war klar: Das wird nichts.

Tatsächlich wurde die Veröffentlichung zum Debakel. An den Kinokassen fiel Saint Seiya: Die Krieger des Zodiac weltweit komplett durch, spielte nur etwas mehr als ein Zehntel des Budgets wieder ein. Die Kritiken waren sowieso verheerend. Ein Problem dabei ist, dass von der Vorlage einfach kaum etwas übriggeblieben ist. Wo das Original noch stark von antiken Mythologien geprägt war, bleiben die Verweise hier schwach. Klar wird gesagt, dass Sienna die Widergeburt von Athene ist, auch der Protagonist hat klassische Wurzeln. Zu sehen ist davon aber nichts. Hin und wieder wird zwar mal eine aus dem Manga oder den Animes bekannte Rüstung übergestreift oder im Hintergrund etwas kurz per Computer erzeugt. Aber das ist zu wenig, um wirklich Stimmung zu erzeugen.

Visuell und inhaltlich ein Griff ins Klo

Hinzu kommt: Die Optik sieht unfassbar billig aus, wofür diese besagten 60 Millionen US-Dollar ausgegeben worden sein sollen, wird nie klar. Die Kulissen sind spärlich, die Kämpfe alles andere als spektakulär. Dann und wann farbige Streifen in die Tristesse einzubauen, ist nun wirklich nicht das, womit man im Jahr 2023 noch ein Publikum erreicht. Von den Kämpfen darf man ebenfalls nichts erwarten. Auch wenn Saint Seiya: Die Krieger des Zodiac hin und wieder Anleihen an Martial-Arts hat und Hauptdarsteller Mackenyu als Sohn des kamperfahrenen Schauspielers Sonny Chiba sicherlich einiges mit auf den Weg bekommen hat, mangelt es den Kämpfen an technischer Finesse und Wucht. Das ist einfach ein durch und durch hässlicher Film.

Inhaltlich taugt das sowieso nichts. Das Verhältnis der Figuren wird nie nachvollziehbar, die Dialoge sind zum Teil eine Zumutung, schauspielerisch überzeugt das auch nicht. Sicherlich ist es schwierig, aus Mangas gelungene Live-Action-Filme zu machen. Beispiele wie Parasyte und Tokyo Ghoul zeigten aber, dass es durchaus möglich ist. Saint Seiya: Die Krieger des Zodiac kann allenfalls als Negativ-Beispiel dienen, wie man es nicht machen sollte. Immerhin, das Ergebnis ist derart stark gefloppt, dass die zum Ende hin angedeutete Fortsetzung kaum mehr kommen dürfte. Das ist dann aber auch mehr oder weniger schon die einzige gute Nachricht.

Credits

OT: „Knights of the Zodiac“
Land: Japan, USA
Jahr: 2023
Regie: Tomek Bagiński
Drehbuch: Josh Campbell, Matt Stuecken, Kiel Murray
Vorlage: Masami Kurumada
Musik: Yoshihiro Ike
Kamera: Tomasz Naumiuk
Besetzung: Mackenyu, Famke Janssen, Madison Iseman, Diego Tinoco, Mark Dacascos, Nick Stahl, Sean Bean

Bilder

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Saint Seiya: Die Krieger des Zodiac – Der Film
fazit
Die Manga- und Anime-Vorlage ist Kult, die Live-Action-Adaption ist hingegen zu Recht komplett untergegangen. „Saint Seiya: Die Krieger des Zodiac“ ist inhaltlich schwach, visuell teilweise eine Zumutung. Nicht einmal von den starken Anleihen an antike Mythologien ist etwas Nennenswertes geblieben.
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