Accident Man
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Accident Man

Accident Man
„Accident Man“ // Deutschland-Start: 15. Februar 2018 (DVD)

Inhalt / Kritik

Wann immer Menschen möglichst unverdächtig sterben sollen, ruft man Mike Fallon (Scott Adkins). Der Auftragsmörder hat sich darauf spezialisiert, seine Taten wie Unfälle aussehen zu lassen. Damit ist er erfolgreich, seit vielen Jahren schon arbeitet er in diesem Bereich und hat sich einen guten Ruf erkämpft. Doch nun ist auch sein eigenes Leben in Gefahr. Nicht nur dass sich ein von ihm angenommener Auftrag als Falle herausstellt, bei dem Mike offenbar das Ziel. Er erfährt zudem von Charlie Adams (Ashley Greene), dass seine Ex-Freundin Beth, die inzwischen mit Charlie zusammen war, von Drogensüchtigen getötet wurde. Und damit auch das Kind, das die schwangere Beth vom ahnungslosen Mike erwartete. Für diesen ist schnell klar, dass an der Geschichte mehr dran sein muss. Doch was wussten Milton (David Paymer), der die Aufträge verteilt, und Big Ray (Ray Stevenson), der die Killerbande anführt, von der Sache?

Mein Held, der Auftragsmörder

Auftragsmörder sind eigentlich weniger dafür geeignet, in Filmen die Rolle des Protagonisten einzunehmen. Während man bei den Beutezügen in Heist Movies noch ein Auge zudrücken kann, vor allem wenn irgendwelche fiesen Leute ausgeraubt werden, ist das mit dem Töten schon ein Hindernis. Wie will man mit so jemandem mitfühlen? Und doch gibt es immer wieder Fälle, in denen es versucht wird. Das bekannteste Beispiel dürfte der Kultfilm Léon – Der Profi sein. Aktuellere Titel sind The Virtuoso und Assassin Club, in denen jeweils ein Killer im Mittelpunkt steht, der im Rahmen seines neuesten Auftrags selbst zur Zielschiebe anderer Killer wird. Und auch in Accident Man soll das Publikum mitfiebern, wenn sich ein Auftragsmörder auf einen Rachefeldzug begibt, seiner toten Ex-Freundin zuliebe.

Das klingt erst einmal nach einem dieser beliebigen Rachethriller, wie sie im Direct-to-Video-Bereich praktisch wöchentlich auf den Markt kommen. Zum Teil trifft das sicherlich auch zu. Aber eben nur zum Teil. Ein Punkt, die den Film deutlich von anderen Werken aus diesem Segment unterscheidet, ist der Humor. Man muss zwar nicht so weit gehen und das hier als Action-Komödie bezeichnen, wie das an manchen Stellen zu lesen ist. Aber es wird doch früh klar, dass man das in Accident Man alles nicht ganz so ernst nehmen sollte. Da gibt es flotte Sprüche, mit denen gerade auch der Protagonist um sich wirft. Vor allem aber laufen da einige äußerst kuriose Gestalten herum. Wer sich der Profession des Tötens zuwendet, muss offensichtlich mindestens ein paar Macken mitbringen oder zumindest unorthodoxe Methoden haben, um diese Morde auszuüben.

Gut gelaunt und kämpferisch versiert

Für eine solche Mischung aus Action und Komödie ist Scott Adkins natürlich eine gute Wahl. Der vor allem im B-Movie-Bereich tätige Schauspieler hat immer mal wieder bewiesen, dass er für ein bisschen Spaß zu haben ist. Zuletzt bewies er das in John Wick: Kapitel 4, wo er in einem grotesken Fat Suit auftrat und kaum noch zu erkennen war. Vor allem aber mit dem selbstironischen The Intergalactic Adventures of Max Cloud konnte er eine ganze Reihe von Sympathiepunkten erkämpfen und unter Beweis stellen, dass er mehr kann als nur dumpfes Herumgekloppe. Wobei er Letzteres natürlich nach wie vor beherrscht und in Accident Man ebenfalls demonstrieren konnte, wenn die heimtückischen Anschläge direkten Nahkampfszenen weichen.

Tatsächlich können sich diese sehen lassen. Regisseur Jesse V. Johnson hat zwar zuletzt mit Filmen wie White Elephant – Der Mafia-Kodex und The Mercenary – Der Söldner übelsten Müll vorgelegt. Aber wie schon in seinem Triple Threat vor einigen Jahren, auch dort hatte Adkins eine Rolle, gibt es hier sehenswerte Kämpfe, bei denen Leute beteiligt sind, die wirklich kämpfen können. Das ist eine Wohltat, wenn man sonst nur die in Hollywood inzwischen dominierenden Greenscreen-Schnittgewitter vorgesetzt bekommt. Inhaltlich darf man natürlich keine größeren Ansprüche haben, das gibt die Adaption einer Comic-Reihe von Pat Mills und Tony Skinner einfach nicht her. Schade ist zudem, dass der Film ein bisschen abrupt endet, das erwartete große Finale einfach wegrationalisiert wurde. Insgesamt stimmt der Unterhaltungsfaktor aber, Langeweile kommt hier keine auf.

Credits

OT: „Accident Man“
Land: USA, UK
Jahr: 2018
Regie: Jesse V. Johnson
Drehbuch: Stu Small, Scott Adkins
Vorlage: Pat Mills, Tony Skinner
Musik: Sean Murray
Kamera: Duane McClunie
Besetzung: Scott Adkins, Ray Stevenson, David Paymer, Michael Jai White, Ashley Greene

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Accident Man
fazit
Ein Auftragsmörder will den Tod seiner Ex-Freundin rächen? Das klingt nach einem typischen B-Movie-Rachethriller. „Accident Man“ geht zwar in die Richtung, hat inhaltlich nicht viel mehr zu bieten. Die Kampfszenen und der gelegentliche Humor, gerade auch im Hinblick auf die kuriosen Gestalten, heben die Comic-Adaption aber von vielen gleichgesinnten Filmen ab.
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