Vault
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Vault

Vault
„Vault“ // Deutschland-Start: 21. Januar 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seit ihrer Kindheit schon sind Deuce (Theo Rossi) und Chucky (Clive Standen) miteinander befreundet. Dabei eint die beiden nicht nur die gegenseitige Zuneigung. Gemeinsam ist ihnen auch, dass sie das mit den starren Besitzverhältnissen nicht so ernst nehmen. Immer wieder rauben sie kleinere Läden aus, darunter auch den Juwelier, in dem Karyn (Samira Wiley) arbeitet. Damit sind sie gut gefahren, bis sie ein Banküberfall in den Knast gebracht hat. Dafür jetzt steht das ganze große Ding an. So werden sie von Gerry Ouimette (Don Johnson) beauftragt, den Tresor eines Pelz-Lagers auszuräumen. Dafür sollen die beiden und ihre jeweiligen Komplizen 70.000 US-Dollar erhalten. Dabei ahnen sie nicht, worauf sie sich einlassen, denn in dem besagten Tresor sind die Reichtümer des Gangsterbosses Raymond Patriarca (Chazz Palminteri) und anderer Mafia-Größen gelagert …

Die Geschichte eines spektakulären Überfalls

Im Bereich des Heist Movies gibt es natürlich die unterschiedlichsten Möglichkeiten, wie so etwas am Ende aussehen kann. Die wohl beliebteste ist die, dass wir einer Gruppe von Gangstern, oft etwas zusammengewürfelt, dabei zusehen, wie sie einen großen Coup vorbereiten. Der Höhepunkt ist dann die Ausführung des besagten Coups, je spektakulärer und unglaublicher, umso besser. Ocean’s Eleven ist einer des der bekanntesten Beispiele in dieser Hinsicht. Man kann aber auch direkt mit dem Coup einstiegen, der Klassiker Thomas Crown ist nicht zu fassen ist ein Paradebeispiel dafür. Der Film handelt dann vielmehr von den Folgen als dem eigentlichen Überfall. Vault schlägt nun einen Mittelweg ein, wenn der Raubzug in der Mitte des Films steht, es gleichermaßen um das davor wie das danach geht.

Von dem Überfall sollte man deshalb auch nicht viel erwarten. Weder sind die Vorbereitungen sonderlich detailliert und ausgefeilt, noch ist die Szene selbst in irgendeiner Form spektakulär. Die Beute ist es schon: Inspiriert wurde der Film von dem Bonded Vault heist, bei dem 1975 mehr als 30 Millionen US-Dollar gestohlen wurden, die der Mafia gehörten. Mehrere Elemente wurden aus diesem realen Vorfall übernommen, darunter eine überraschende Wendung zum Schluss. Andere wurden hinzugedichtet oder umgeschrieben. Beispielsweise war im wahren Leben Karyne Sponheim eine Prostituierte. Im Film wurde daraus die Mitarbeiterin eines Juweliergeschäfts gemacht. Auch beim Ablauf der anschließenden Geschichte war einiges anders gelaufen.

Solider Zeitvertreib mit 70er Jahre Atmosphäre

Ob das nötig gewesen wäre oder nicht, darüber kann man sich streiten. Eine Idee, die in der zweiten Hälfte zum Einsatz kommt, ist ganz gut. Sie wird zudem genutzt, um noch einmal mehr Spannung zu erzeugen, wenn aus den Räubern selbst Gejagte werden. Sehr lang ist diese Phase leider nicht, da bleibt schon einiges an Potenzial liegen. Das ist auch deshalb schade, weil Vault, trotz der Waffen und der kriminellen Machenschaften, nie so richtig spannend wird. Regisseur und Co-Autor Tom DeNucci hat größeres Interesse an den Figuren als an deren Taten. Vor allem die Freundschaft zwischen Deuce und Chucky spielt eine größere Rolle und hat einen der Höhepunkte des Films zur Folge, auch wenn das Thema etwas spät eingeführt wird. Auch da wird also nicht alles rausgeholt. Bei dem Versuch, alles ein bisschen zu machen, kommt am Ende zu wenig heraus.

Dennoch kann man sich den Film ganz gut anschauen. Vereinzelt macht der Heist Movie durchaus Spaß, etwa wenn Chazz Palminteri (In den Straßen der Bronx) den Klischee-Mafiosi raushängen lässt. Insgesamt passt das schauspielerisch. Hinzu kommt die nette 70er-Jahre-Atmosphäre, die DeNucci und sein Team auf die Beine gestellt haben. Sofern man dafür empfänglich ist oder auch eine Vorliebe für dieses Genre hat, kann sich ein Blick auf den Film also durchaus lohnen. Er ist nur nicht annähernd so spektakulär und geschichtsträchtig wie das Ereignis, das ihn inspiriert hat. Im Gegensatz zu den obigen Klassikern ist Vault nur ein solider Zeitvertreib, den man mitnehmen oder auch ignorieren kann.

Credits

OT: „Vault“
Land: USA
Jahr: 2019
Regie: Tom DeNucci
Drehbuch: Tom DeNucci, B. Dolan
Musik: B. Dolan
Kamera: Sam Eilertsen
Besetzung: Theo Rossi, Clive Standen, Chazz Palminteri, Samira Wiley, Don Johnson

Bilder

Trailer

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Vault
fazit
„Vault“ ist ein Heist Movie, bei dem der Coup an sich kein großes Gewicht hat. Vielmehr interessiert sich der Film für die Freundschaft zweier Räuber und die Auswirkungen, die ihre Tat für sie hat. Das ist an manchen Stellen spannend, dazu gibt es eine nette 70er-Jahre-Atmosphäre. Das Ergebnis ist aber nicht annähernd so spektakulär wie der zugrundeliegende wahre Fall.
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