The Sons of Katie Elder Die vier Söhne der Katie Elder
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Die vier Söhne der Katie Elder

The Sons of Katie Elder Die vier Söhne der Katie Elder
„The Sons of Katie Elder“ // Deutschland-Start: 4. Januar 1966 (Kino) // 1. April 2004 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Anlässlich der Beerdigung ihrer Mutter verschlägt es die vier Söhne der Katie Elder nach vielen Jahren der Trennung wieder in ihre Heimat Clearwater, Texas, in der sich vieles verändert hat. Während Tom Elder (Dean Martin) und seine beiden jüngeren Brüder Bud und Matt (Michael Anderson Jr. und Earl Holliman) schon in der Gemeinde angekommen sind, warten alle auf das Eintreffen John Elders (John Wayne), einem bekannten Revolverhelden. Während es der jüngste Bruder Bud zumindest bis zum College geschafft hat, waren seine Brüder weniger erfolgreich im Leben: John wird an vielen Orten steckbrieflich gesucht, Tom ist ein vom Pech verfolgter Spieler und Matts Eisenwarenladen hat erst kürzlich Konkurs angemeldet. Abgesehen vom Andenken an ihrer Mutter erhoffen sich einige von ihnen zumindest etwas vom Erbe Katie Elders, doch ein Besuch bei der Bank und anderen Mitbürgern Clearwaters bringt ernüchternde Ergebnisse zutage. Nicht nur hatte ihre Mutter keinen Cent mehr auf ihrem Konto, sie sah sich sogar gezwungen, für andere zu arbeiten, als ihr Mann nicht nur die Familienranch bei einem Kartenspiel verlor, sondern zudem von einem unbekannten Schützen umgebracht wurde. Vor allem John bezweifelt die Version, die ihm die Bürger der Gemeinde anbieten, und will bei Morgan Hastings (James Gregory), dem neuen Besitzer ihrer Farm, Nachforschungen anstellen.

Zu einem Gespräch mit Hastings und dessen Familie kommt es derweil gar nicht erst, da die Elders nicht nur bedroht, sondern auch der Gemeinde verwiesen werden. Als dann auch noch ein Auftragskiller erfolglos versucht, John umzubringen, sind sie erst recht davon überzeugt, dass man ihrer Mutter übel mitgespielt hat. Die Angst Hastings’, John und seine Brüder, würden sich mit Gewalt ihre Farm zurückholen, treibt ihn unterdessen zu Verzweiflungstaten und einem Plan, wie er die Elders ein für alle Mal loswerden wird.

Die Rückkehr der Söhne Texas

Im Vergleich zu seiner sehr produktiven Schaffensphase in den 1950ern war das nächste Jahrzehnt für Regisseur Henry Hathaway zwar ruhiger, dafür aber schuf er mit Die vier Söhne der Katie Elder uns später mit True Grit zwei wichtige Werke des Westerngenres. Basierend auf einer Geschichte des Autors Talbot Jennings erzählt Die vier Söhne der Katie Elder von der Legende des Westens, von der Rückkehr der Söhne, die jene Freiheit gesucht haben, aber nun als Versager und Verlierer in ihre Heimat zurückkehren. Es ist eine groß angelegte Erzählung, die Hathaway inszeniert, mit einer der besten schauspielerischen Leistungen John Waynes.

Die Rückkehr in die Heimat ist geprägt von einer schmerzhaften Einsicht auf das Leben und die eigenen Prinzipien, was gleich zu Beginn das dramatische Fundament des Filmes legt. Unternehmer, Spieler und Revolverhelden wollten die Söhne werden, doch eigentlich sind sie alle Verlierer, wobei nur der jüngste Spross der Familie es zu etwas gebracht hat, auch wenn er sich sicher ist, niemals zum College zurückzukehren und eher seinem Bruder und Vorbild John zu folgen, der davon aber nichts hören will. Trotz ihres Todes ist die Präsenz der Mutter spürbar, besonders der richtende Blick auf die vier Brüder, die sich distanzierten, aus Stolz, Egoismus oder  Scham, weil sie niemals das erfüllen konnten, was man von ihnen erwartete. Texas, so heißt es an einer Stelle, habe Katie Elder die Söhne genommen, wie so vielen anderen Müttern, habe ihr sie entfremdet und in die Weite getrieben, aus der sie nur selten wieder zurückkehrten, und wenn dann nur im Sarg oder als gescheiterte Existenzen, wie zumindest drei der vier Brüder.

Außenseiter und Familien

Der recht konventionelle Plot um den Konflikt zweier Familien und um deren Besitz erhält durch die angesprochenen Themen bereits früh eine sehr ernüchternde Perspektive auf jene Aspekte, die den Western als Genre ausmachen. Vor allem John Waynes Figur ist erfüllt von einer gewissen Erschöpfung, die auch mit etwas Ruhe und Essen nicht gelindert werden kann und jede seiner Bewegungen und Sätze erfüllt. Das ist mitnichten der stolze oder gar freche Revolverheld, den er schon viele Male verkörpert hat, und spiegelt sich beispielsweise in Dean Martins Figur wider, der durch seine krankhafte und fatale Spielfreude mehr als einmal dem Grab ein Stück näher bringt. Die vier Söhne der Katie Elder wird immer mehr zu einer Geschichte um ein letztes Bemühen, die Mutter doch nicht zu enttäuschen, sich wieder ins Gesicht sehen zu können und etwas getan zu haben, was nicht egoistischen Motiven folgt.

Credits

OT: „The Sons of Katie Elder“
Land: USA
Jahr: 1965
Regie: Henry Hathaway
Drehbuch: William H. Wright, Alan Weiss, Harry Essex
Musik: Elmer Bernstein
Kamera: Lucien Ballard
Besetzung: John Wayne, Dean Martin, Martha Hyer, Michael Anderson Jr., George Kennedy, Paul Fix, Dennis Hopper, Jeremy Slate, James Gregory, Earl Holliman

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Die vier Söhne der Katie Elder
fazit
„Die vier Söhne der Katie Elder“ ist ein melancholischer und nachdenklicher Western um Familie und Lebensbilder. Neben „True Grit“ ist dies eine der besten Westernproduktionen von Regisseur Henry Hathaway, der hier einen kritischen Blick auf die Themen und Verheißungen des US-amerikanischen Westen wirft.
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