Tod am Rennsteig: Auge um Auge TV Fernsehen Das Erste ARD Streaming Mediathek
© MDR/ARD Degeto/Gordon Muehle

Tod am Rennsteig: Auge um Auge

Tod am Rennsteig: Auge um Auge TV Fernsehen Das Erste ARD Streaming Mediathek
„Tod am Rennsteig: Auge um Auge“ // Deutschland-Start: 9. März 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Es dauert nicht lang, bis Fallanalytiker Jan Kawig (Bernhard Conrad) und Kriminalpsychologin Annett Schuster (Kristin Suckow) aneinandergeraten. Schon bei ihrem ersten gemeinsamen Fall werden die Unterschiede zwischen ihnen deutlich. Dabei wäre Zusammenarbeit hier wichtig, handelt es sich doch um einen besonders rätselhaften Fall: Ein Richter vom Oberlandesgericht Erfurt wird ermordet in einem Kühlschrank aufgefunden, in einer Pose, als würde er beten. Auch sonst finden sich religiöse Symbole. Doch was hat es mit ihnen auf sich? Und wer steckt dahinter? Für Kawig und Schuster ist klar, dass sie möglichst schnell zusammenfinden müssen, um das Verbrechen zu klären – vor allem als eine zweite Leiche auftaucht …

Bizarre Morde in eine trostlosen Gegend

Donnerstagabend ist im Ersten bekanntlich Krimiabend. Praktisch wöchentlich schickt der Sender dann Teams in alle Welt, um dort Verbrechen zu lösen. Viele davon spielen im Ausland, um das Publikum auf diese Weise mit ein wenig Urlaubsgefühl zu locken. Da treffen dann idyllische Aufnahmen aus Frankreich, Kroatien oder Italien auf brutale Morde. Bei Tod am Rennsteig: Auge um Auge trifft das nur bedingt zu. So bleibt der Film, der mutmaßlich Auftakt einer neuen ARD-Krimireihe werden soll, in der Heimat. Der Titel, der sich auf den gleichnamigen Wanderweg bezieht, gibt da schon einen Hinweis, worauf das geografisch und optisch alles hinauslaufen wird: Wälder ohne Ende. Schließlich führt der Rennsteig durch den Thüringer Wald, das Thüringer Schiefergebirge und den Frankenwald.

Im Gegensatz zu anderen Regionalkrimis wie Erzgebirgskrimi oder Schwarzwaldkrimi bleibt der lokale Aspekt aber im Hintergrund. Es wird auch nicht groß mystifiziert, wie man es sonst bei solchen waldigen Mördersuchen hat. Da werden keine alten Legenden ausgepackt oder ein dichter Nebel heraufbeschworen. Die Bäume sind zudem ziemlich kahl, was eine eher trostlose Atmosphäre erzeugt. Ein Hingucker ist Tod am Rennsteig: Auge um Auge zum Teil aber schon. Gerade die sehr in Szene gesetzten Morde sorgen für gleichermaßen faszinierende wie grausige Anblicke, die zumindest in Ansätzen an Genrespitzen wie Hannibal erinnert. Zumindest in der Hinsicht kann man Regisseurin Maris Pfeiffer (Tatort: Tod und Spiele) also keinen wirklichen Vorwurf machen.

Schwacher Einstieg

Die Probleme sind vielmehr inhaltlicher Natur. Schon die Konstellation der beiden Hauptfiguren ist ziemlich uninteressant. Natürlich wird zum Auftakt einer Reihe mal wieder davon berichtet, dass innerhalb eines neu zusammengestellten Teams die Leute nicht gut miteinander können und sich erst noch annähern müssen. Das wurde bei der Konkurrenz schon so oft gebracht, dass einem hier maximal ein Gähnen bleibt. Zumal bei der Figurenzeichnung ebenfalls nichts stattfindet, das irgendwie erwähnenswert wäre. Sie ist nicht einmal so wirklich konsequent, wenn sich die beiden Hauptfiguren mal so mal so verhalten. Natürlich dauert es oft ein bisschen in Filmreihen, bis die Figuren tatsächlich mal etabliert sind. Tod am Rennsteig: Auge um Auge macht aber nicht so wahnsinnig Lust auf ein Wiedersehen mit der Truppe.

Das fällt auch deshalb der Kriminalfall an sich ebenfalls nicht besonders ist. So wird relativ früh verraten, wer hinter den Morden steckt. Viel zu rätseln gibt es also nicht. Erklärung und Ablauf sind zudem unbefriedigend, da wird zu wenig tatsächlich ermittelt. Das Ergebnis mag dann zwar keine Katastrophe sein, irgendwie erfüllt Tod am Rennsteig: Auge um Auge schon seinen Zweck. Aber es ist ein recht langweiliger Krimi, bei dem die ARD irgendwie selbst keine großen Erwartungen zu haben scheint. Zumindest ist es auffällig, dass keinerlei Pressearbeit zu dem Film gemacht wird, was man gerade bei einem ersten Teil erwarten sollte. Wer nicht zufällig ins Programmheft schaut oder jeden Donnerstag pünktlich um 20.15 Uhr einschaltet, wüsste vermutlich nicht einmal, dass da etwas Neues beginnt.

Credits

OT: „Tod am Rennsteig: Auge um Auge“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Maris Pfeiffer
Drehbuch: Jens Köster
Musik: Martin Tingvall
Kamera: Volker Tittel
Besetzung: Bernhard Conrad, Kristin Suckow, Anne-Kathrin Gummich, Berit Künnecke, Jing Xiang, Emilia Packard, Uwe Preuss, Wolfgang Menardi

Bilder

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Tod am Rennsteig: Auge um Auge
fazit
„Tod am Rennsteig: Auge um Auge“ ist vermutlich der Auftakt einer neuen Krimireihe. Lust auf mehr macht der Film aber nicht. Während die bizarren Morde noch Aufmerksamkeit erzeugen, ist der Kriminalfall an sich wenig interessant. Das gilt auch für die Figuren, die sich zwar viel streiten, dabei aber wenig spannend ausfallen.
Leserwertung100 Bewertungen
3.6
4
von 10