Penance Lane Haus der Qualen
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Penance Lane – Haus der Qualen

„Penance Lane – Haus der Qualen“ // Deutschland-Start: 24. Februar 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Gerade erst ist Crimson Matthews (Tyler Mane) aus dem Gefängnis gekommen, da hat er schon wieder Ärger am Hals. Denn als er sieht, wie Tony (Michael Leavy) gegenüber seiner Freundin Sherry (Scout Taylor-Compton) gewalttätig wird, kann er nicht tatenlos zusehen und weist den jungen Mann in seine Schranken. Dummerweise stellt der sich aber als Sohn des Polizeichefs Denny Wilson (Daniel Roebuck) heraus, der eine ganz eigene Vorstellung von Recht und Ordnung hat. Doch erst einmal heißt es, ein anderes Problem zu lösen. Zu seinem Glück können ihm Sherry und ihre Mutter Jan (April Bogenschutz) da weiterhelfen und verweisen ihn an den Priester John (John Schneider). Der bietet ihm an, ein altes Haus in Schuss zu bringen. Ein Angebot, das Crimson nur zu gern annimmt – ohne zu ahnen, worauf er sich dabei einlässt …

Betreten auf eigene Gefahr

Es geht doch nicht über ein altes heruntergekommenes Haus, um das Publikum in Angst und Schrecken zu versetzen. Regelmäßig erscheinen Filme, in denen die Protagonisten und Protagonistinnen feststellen müssen, dass ihre Entscheidung, einem solchen Haus einen Besuch abzustatten, nicht unbedingt die beste ihres Lebens war. Vor allem wenn es die letzte Entscheidung ihres Lebens war. Deadstream und Those Who Walk Away waren kürzlich Beispiele dafür, dass es manchmal besser ist, gar nicht erst das Haus zu betreten. Das gilt auch für Penance Lane – Haus der Qualen, das von Anfang an signalisiert, dass ein Betreten zwar nicht verboten, aber doch wenig ratsam ist. Nicht nur dass der deutsche Untertitel wenig Spielraum für positive Überraschungen lässt. Der Film beginnt außerdem damit, dass eine Bande von Verbrechern dort eine wenig erfreuliche Begegnung hat.

Was genau darin lauert, verrät Regisseur Peter Engert jedoch nicht. Er will schließlich das Publikum ein bisschen auf die Folter spannen und neugierig machen. Originell ist ein solcher Prolog nicht. Gefühlt fängt jeder zweite Horrorfilm damit an, dass zu Beginn jemand unter rätselhaften Umständen stirbt und erst später der Kontext geliefert wird – durch eine ganz andere Figur. Bei der Figurenzeichnung versuchte man in Penance Lane – Haus der Qualen jetzt auch nicht wirklich, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Wenn sich beispielsweise das verwöhnte Söhnchen des lokalen Polizei-Obermuftis unantastbar fühlt und die Freundin schlägt, will man angesichts der vielen Klischees nur noch mit den Augen rollen. Nicht einmal bei Crimson gab man sich irgendwie Mühe, sondern begnügte sich mit dem üblichen Bad Guy, der eigentlich ein Good Guy ist.

Netter dreckiger Twist

Zum Teil wird dies jedoch durch die schauspielerischen Leistungen wieder wettgemacht. So ist Hauptdarsteller Tyler Mane, der ursprünglich als Wrestler zu Ruhm kam und später unter anderem Michael Myers in Rob Zombies Halloween spielte, beispielsweise eine gute Besetzung. Er bringt die notwendige körperliche Präsenz mit, gerade auch in den späteren Szenen, wenn es in Penance Lane – Haus der Qualen ordentlich zur Sache geht. Seine Kolleginnen machen ihre Sache auch ordentlich, selbst wenn die Rollen ein wenig beschränkt sind. Vor allem aber John Schneider (100 Millionen Volt – Inferno am Himmel) macht Spaß als Geistlicher, der einerseits sehr offen ist und zugleich offensichtlich nicht mit offenen Karten spielt.

Bis der Film selbst mit solchen spielt und verrät, was genau es mit dem Haus auf sich hat, vergeht eine Weile. Und zumindest an der Stelle müssen auch kritischere Geister zugeben: Das kommt jetzt unerwartet. Klar, sonderlich viel Sinn ergibt das alles nicht. Überhaupt darf man an den Inhalt keine nennenswerten Ansprüche haben – die hatte Munier Sharrieff beim Drehbuch ja auch nicht. Aber irgendwie ist es dann doch ganz spaßig, wie auf engem Raum ein so großer Blödsinn verzapft wird. Dass das Budget erkennbar nicht sonderlich hoch ausgefallen ist, stört dann auch nicht weiter. Man wusste bei dem dreckigen Penance Lane – Haus der Qualen wer die Zielgruppe ist und bedient diese. Das ist dann sicherlich nicht die Hohe Horrorkunst. Aber es erfüllt seinen Zweck.

Credits

OT: „Penance Lane“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Peter Engert
Drehbuch: Munier Sharrieff
Musik: Jason Todd Shannon
Kamera: Steven Della Salla
Besetzung: Tyler Mane, Scout Taylor-Compton, John Schneider, Daniel Roebuck, April Bogenschutz, Booker Huffman, Michael Leavy

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Penance Lane – Haus der Qualen
fazit
„Penance Lane – Haus der Qualen“ begleitet einen frisch aus dem Gefängnis entlassenen Mann, der bei einer Häuserrenovierung helfen soll – und unheimliche Erfahrungen macht. Der Film setzt dabei auf zahlreiche Klischees, gefällt aber durch eine unerwartete Wendung. Auch schauspielerisch passt das, weshalb die Zielgruppe von etwas dreckigeren Horrorthrillern hier zufrieden sein kann.
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