And Soon the Darkness Moerderische Ferien
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Mörderische Ferien

And Soon the Darkness Moerderische Ferien
„And Soon the Darkness“ // Deutschland-Start: 5. Mai 2011 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund lässt sich Stephanie (Amber Heard) von ihrer besten Freundin Ellie (Odette Annable) zu einer Reise nach Argentinien überreden. Anstatt die Zeit in einer Hotelanlage zu verbringen, wie es Ellie gerne hätte, will Stephanie das Land per Fahrrad erkunden. An ihrem letzten Tag kommen die beiden Frauen in einem Dorf an, wo sie in dem einzigen Hotel übernachten und Ellie noch einmal richtig was erleben will. Nach einer durchzechten Nacht verpassen sie dann prompt ihren Bus, der sie zum Flughafen bringt und müssen nun die Zeit bis zur nächsten Mitfahrgelegenheit totschlagen. Weil Stephanie ihr vorwirft, den Flug verpasst zu haben, kommt es zum Streit und die beiden trennen sich nach der Besichtigung der nahen Wasserfälle. Schließlich bekommt Stephanie ein schlechtes Gewissen und kehrt dorthin zurück, wo sie ihre Freundin zurückgelassen hat, doch ohne sie zu finden. Als Michael (Karl Urban), den sie vom vorherigen Abend noch kennt, seine Hilfe anbietet, finden sie Ellies Handy, was Stephanie mehr als alles andere beunruhigt.

Nachdem sie eine Anzeige bei der örtlichen Polizei aufgegeben hat, ist Stephanie viel zu besorgt, um sich einfach im Hotel einzuschließen und auf ein Lebenszeichen ihrer Freundin zu warten. Auf eigene Faust stellt sie Ermittlungen an und kommt einer ganzen Reihe von Entführungen auf die Spur, die sich in der Gegend ereigneten. Als die Spur zu einem verlassenen Dorf an der Küste führt, bestätigen sich schließlich die schlimmsten Befürchtungen der jungen Frau.

Die Essenz der Geschichte

Für einen jungen, aufstrebenden Regisseur ist die Idee einer Neuverfilmung durchaus verlockend, wie auch im Falle von Filmemacher Marcos Efron, der nach drei Kurzfilmprojekten mit seinem ersten Spielfilm Mörderische Ferien, dem Remake des britischen Thrillers And Soon the Darkness, betreut wurde. Da das Original von Regisseur Robert Fuest ein eher verhaltender Erfolg war und vielen Zuschauern erst nach Erscheinen des Remakes bekannt wurde, war die Gelegenheit in Efrons Augen einmalig, denn im Gegensatz zu der Originalgeschichte nimmt sich das von ihm und Jennifer Derwingson geschrieben Drehbuch einige Freiheiten, wobei die Essenz der Geschichte, wie Efron in Interviews betont, gleichgeblieben ist.

Abgesehen vom Finale, auf welches aufgrund von Spoilergefahr natürlich nicht eingegangen werden soll, sowie dem Handlungsort halten sich die Abweichungen zum Original jedoch sehr in Grenzen. Die Verlegung der Handlung von Südfrankreich nach Argentinien kommt mit der tragischen Geschichte diverser Entführungen, von denen man in der Vergangenheit bereits häufiger gehört hat. Im Gegensatz zum Sonnenscheins Frankreichs wirkt Efrons Argentinien wie ein düsterer Ort, welcher von der ersten Minuten an gefährlich und gar lebensfeindlich wirkt. Besonders interessant sind hierbei die Aufnahmen in einer scheinbar abgebrannten Stadt, von der nur noch einige Ruinen stehen, und welche den Ort für das Finale des Filmes stellt. Bei all den düsteren Untertönen übertreibt es Efron an vielen Stellen jedoch, denn immer wieder kann man überhaupt nur schwer ausmachen, was eigentlich passiert, weil es schlichtweg so dunkel ist.

Allein in der Fremde

Im Zentrum vom Original wie auch der Neuverfilmung steht eine Fremdheitserfahrung, welche die eigentliche Stärke dieser Geschichte ausmacht. Sowohl Fuest als auch Efron verzichten auf eine genaue Übersetzung der jeweils anderen Sprache durch eine der Figuren oder eben auf Untertitel, welche die französischen oder spanischen Passagen verständlich machen für Nicht-Muttersprachler. Verbunden mit der bereits beschrieben Atmosphäre und der Isolation der Figuren, weiß weder die Protagonistin noch der Zuschauer, wem man eigentlich vertrauen kann oder soll. Während jedoch Fuests Original die Spannung noch eine ganz Zeit halten kann und zusätzlich noch Aufnahmen der Tristesse des französischen Hinterlandes zu bieten hat, verpufft dieser Aufbau in Mörderische Ferien allzu schnell, auch weil man recht schnell begreift, wem zu vertrauen ist und wem nicht. Die Tatsache, dass dies die als smart und weniger naiv beschriebene Hauptfigur nicht bemerkt, ist nur eine Facette von vielen in der insgesamt eher wenig überzeugenden Anlage und Entwicklung der Figuren in Mörderische Ferien.

Credits

OT: „And Soon the Darkness“
Land: USA, Argentinien, Frankreich
Jahr: 2010
Regie: Marcos Efron
Drehbuch: Marcos Efron, Jennifer Derwingson
Musik: tomandandy
Kamera: Gabriel Beristain
Besetzung: Amber Heard, Karl Urban, Odette Annable, Gia Mantegna, Adriana Barraza, Michel Noher

Bilder

Trailer

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Mörderische Ferien
fazit
„Mörderische Ferien“ ist ein eher durchschnittliches Remake des Originals von 1970. Außerhalb einiger interessanter Bilder ist Marcos Efrons Version der Geschichte eher spannungsarm und weitestgehend überraschungsarm.
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