Harte Ziele Hard Target

Harte Ziele

Harte Ziele Hard Target
„Harte Ziele“ // Deutschland-Start: 23. Dezember 1993 (Kino)

Inhalt / Kritik

Auf der Suche nach ihrem Vater, einem Ex-Soldaten, landet Natasha Binder (Yancy Butler) letztlich in New Orleans, wo die örtliche Polizei aber wenig interessiert ist an dem Fall. Auch in den Straßen der Stadt hat sie wenig Erfolg und wird fast Opfer eines brutalen Überfalls, was dank des beherzten Einschreitens von Chance Boudreaux (Jean-Claude van Damme) verhindert werden kann. Da der Matrose sich in der Gegend auszukennen scheint und zudem kampferprobt ist, engagiert sie ihn als ihren Beschützer und Ortskundigen. Jedoch scheint die Suche ein schnelles und tragisches Ende zu nehmen, als die Polizei den verkohlten Leichnam von Natashas Vater in einer Bauruine auffindet. Chance ist misstrauisch und findet am Tatort eine Spur, die auf einen Mord hindeutet, was sogar die ermittelnde Beamtin überzeugt, etwas mehr Zeit in diesen Fall zu investieren. Bei ihren Ermittlungen stoßen Natasha und Chance auf den Geschäftsmann Emil Fouchon (Lance Henriksen), der die Polizei kontrolliert und mithilfe einer Heerschar von Handlangern ein grausames Spiel unterhält.

Von Hongkong nach Hollywood

Nachdem er sich durch Genreklassiker wie The Killer, Hard Boiled und A Better Tomorrow weltweit einen Namen im Actiongenre gemacht hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis Regisseur John Woo ein Angebot aus Hollywood annehmen würde, was dann in Form von Harte Ziele auch kam. Basierend auf Richard Connells Kurzgeschichte The Most Dangerous Game, welche bereits mehrfach verfilmt worden ist, entstand ein Actionfilm, der trotz seiner durchwachsenen Kritiken ein beachtlicher Einstand Woos war, der es mühelos schaffte seine Handschrift auch außerhalb seiner Heimat Hongkong auf ein Filmprojekt zu übertragen.

Wer bereits eines oder mehrere Werke John Woos gesehen hat, was wohl auf jeden Actionfan zutrifft, wird schnell die für den Regisseur üblichen Elemente identifizieren. Angefangen bei Details wie den weißen Tauben, die einem Schusswechsel vorausgehen, bis hin zu der häufigen Verwendung von Zeitlupe, insbesondere bei Actionszenen jeglicher Art, sieht man Harte Ziele die Handschrift des asiatischen Regisseurs mehr als deutlich an. Speziell in der Unrated-Fassung kommen diese Sequenzen gut zur Geltung, denen man oft vorwirft, sie würden die Gewalt unnötig ästhetisieren. Diese Einstellungen wirken wie Teil einer Fantasie, verwurzelt in jenem Genre, welches Woo bis heute bedient und wie kein anderer geprägt hat. In diesem Kontext betonen sie die Dramatik einer entscheidenden Begegnung und lassen den Zuschauer nicht zuletzt die technische Seite einer solchen Szene bewundern, angefangen beim Schauspiel bis hin zur Kampfchoreografie und dem Schnitt.

Emotion und Härte

Abgesehen von den Actionszenen gibt es jedoch noch sehr viele andere Elemente, die Harte Ziele zu einem sehr gelungenen Eintrag in der Filmografie von Regisseur und Hauptdarsteller machen. Gerade Van Damme, der zu Beginn der 1990er Jahre nun kein Neuling mehr in dem Genre war, gibt eine der besten Leistungen seiner Karriere ab, als ein Mann, der zum einen als jener Archetyp des Actionhelden fungiert, doch darüber hinaus Emotionen wie Trauer und Mitleid zeigt, wenn er beispielsweise um einen seiner Freunde trauert, der den Häschern Fouchons zum Opfer gefallen ist. Im Gegensatz zu Projekten wie Mit stählerner Faust oder Bloodsport merkt man einem Projekt wie Harte Ziele an, dass der Belgier nicht nur als Hauptdarsteller mit der Zeit gewachsen ist, sondern auch Herausforderungen nicht aus dem Weg geht, und diese sogar sucht, was sich auch anhand der Schilderungen Woos über die Zusammenarbeit mit dem Schauspieler belegen lässt.

Credits

OT: „Hard Target“
Land: USA
Jahr: 1993
Regie: John Woo
Drehbuch: Chuck Pfarrer
Vorlage: Richard Connell
Musik: Graeme Revell, Tim Simonec
Kamera: Russell Carpenter
Besetzung: Jean-Claude van Damme, Lance Henriksen, Yancy Butler, Wilford Brimley, Arnold Vosloo

Trailer

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Harte Ziele
Fazit
„Harte Ziele“ ist ein sehr unterhaltsamer Actionfilm, vor allem in der Unrated-Version. John Woo gibt einen beachtlichen Einstand in der Traumfabrik, der durch seinen Hauptdarsteller sowie die Inszenierung der Actionszenen zu überzeugen weiß.
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