Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Mörderisches Foul TV Fernsehen ZDF Mediathek
© ZDF/Mike Kollöffel

Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Mörderisches Foul

Dan Sommerdahl Staffel 1
„Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Mörderisches Foul“ // Deutschland-Start: 11. Oktober 2020 (ZDF) // 13. November 2020 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als im Fußballstadion des FC Helsingør der Sponsorenbeauftragte Lars-Erik Snapp ermordet aufgefunden wird, fällt der Verdacht ausgerechnet auf Jonas (Albert Rosin Harson), den Star des Vereins. Schließlich war der zuvor gesehen worden, wie er Streit mit dem Opfer hatte. Aber hat er ihn auch ermordet? Und aus welchem Grund? Während Dan (Peter Mygind) und Flemming (André Babikian) nach Spuren suchen und dabei auch den Fanclub genauer unter die Lupe nehmen, hadert Dan nach wie vor mit der Trennung von seiner Frau Marianne (Laura Drasbæk). So verdächtigt er sie, sich mit einem anderen Mann zu treffen, ohne dabei zu ahnen, dass es sich bei eben diesem Mann ausgerechnet um Flemming handelt …

Viel Drama um Nichts

Und ewig jammert das Murmeltier. Nachdem es beim Auftakt Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Die Tote am Strand gleich zu einer schockierenden Entdeckung kam, als Dan seine Marianne mit einem anderen Mann erwischte, wurden in den beiden darauffolgenden Filmen immer wieder thematisiert, wie sehr ihn die Trennung mitnimmt. Insofern ist es keine wirkliche Überraschung, wenn bei Mörderisches Foul, dem vierten Teil der ZDF-Krimireihe, die Geschichte erneut damit beginnt. Auch später wird das schwierige Verhältnis immer wieder in den Mittelpunkt rutschen. Eine Entwicklung ist dabei nicht in Sicht, durch die Annäherung von Flemming und Marianne rückt der Film endgültig in die Seifenoper-Ecke.

Bei den Figuren tat man ebenso wenig. Auch nach vier Filmen wird nicht klar, wer die drei sind, die da Woche für Woche auf Verbrecherjagd gehen. Dan wird – mal wieder – auf seine Arbeitswut reduziert. Mehr als das gibt es für die Charakterisierung nicht. Bei den beiden anderen sieht es noch schlimmer aus. Marianne und Flemming sind vollkommen nichtssagend, was durch die überwiegend leblosen Darstellungen des Ensembles nicht gerade besser gemacht wird. Wenn man bedenkt, dass Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Mörderisches Foul bzw. die Reihe mehr Wert auf das Zwischenmenschliche legt, als es im Krimigenre üblich ist, ist das Ergebnis schon sehr mager. Es fehlt einfach ein Grund, weshalb man sich für die Personen interessieren sollte, die da auf dem Bildschirm ständig jammern oder ausdruckslos in die Kamera schauen.

Königsmord Fußball

Immerhin, der Fall ist wieder etwas besser als bei Pfusch am Bau, dem bisherigen Tiefpunkt der Krimireihe. Das Umfeld des Fußballs oder des professionellen Sports bietet sich schließlich immer wieder an, wenn es darum geht, von finsteren und kriminellen Machenschaften zu erzählen. Spielmacher oder Tatort: Abseits etwa zeigten, wie sich das thematisch aufbereiten lässt. Zumindest phasenweise hat man daher das Gefühl, es bei Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Mörderisches Foul mit einem soliden Krimi zu tun, der auf bewährte Qualitäten setzt. So rücken nach und nach mehrere Leute in den Mittelpunkt des Verdachts, während das Publikum daheim nach Lust und Laune rätseln darf, wer es denn nun wirklich gewesen ist.

Das funktioniert eine Weile relativ gut, schafft es sogar kurzfristig Neugierde auf die Auflösung zu erzeugen. Richtig überzeugend ist diese aber nicht. Da wird gegen Ende hin wieder ein völlig neues Element aus dem Hut gezaubert, das sich nicht aus dem Bisherigen ergibt. Damit ist Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Mörderisches Foul nicht geeignet für Zuschauer und Zuschauerinnen, die den Anspruch haben, vielleicht selbst auf die Lösung zu kommen. Die Willkürlichkeit trägt nicht unbedingt dazu bei, dass man hier mit einem guten Gefühl beim Abspann rausgeht. Zusammen mit der Androhung, dass auch in der zweiten Staffel nichts vorangehen wird, bleibt erneut ein nur mäßiger Film, für den es keinen wirklichen Platz im Fernsehen gibt.

Credits

OT: „The Sommerdahl Murders“
Land: Dänemark, Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Carsten Myllerup
Drehbuch: Lars K. Andersen, Mette Sø
Vorlage: Anna Grue
Musik: Jeppe Kaas, Anders-Peter Andreasen, Jan Thielsen
Kamera: Eric Kress
Besetzung: Peter Mygind, Laura Drasbæk, André Babikian, Lotte Andersen, Mathias Käki, Peter Gantzler, Laura Kjær, Elias Munk, Albert Rosin Harson

Bilder

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Mörderisches Foul
Fazit
Auch beim vierten Teil der Reihe gibt es enorme Probleme mit den Figuren und der mangelnden Entwicklung. Als Krimi funktioniert „Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Mörderisches Foul“ zwar wieder etwas besser als der Vorgänger. Das an und für sich reizvolle Fußballszenario wird durch eine willkürliche Auflösung aber wieder zunichtegemacht.
Leserwertung4 Bewertungen
5.8
4
von 10