Dark Cloud
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Dark Cloud

„Dark Cloud“ // Deutschland-Start: 27. Mai 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich klang das Angebot ziemlich gut, welches Chloe (Alexys Gabrielle) da erhält. Mit modernster Technik soll sie von dem Trauma befreit werden, unter welchem sie seit einem Unfall leidet. Dafür soll sie sich eine Zeit lang in einem abgelegenen Luxushaus aufhalten, wo sich eine künstliche Intelligenz mit dem Namen AIDA um sie kümmert. Das ganze Projekt ist noch in der Testphase. Aber ausprobieren schadet ja nicht. Anfänglich sieht das alles auch ziemlich gut aus. Chloe fühlt sich wohl, lernt sich fallenzulassen und Vertrauen zu AIDA aufzubauen. Doch nach einer Weile muss sie feststellen, dass die Situation vielleicht doch schwieriger ist, als sie zunächst dachte, wenn die Technik zunehmend die Kontrolle übernimmt …

Vor übergriffiger Technik wird gewarnt

Es gehört zu den beliebtesten Motiven, die das Science-Fiction-Genre zu bieten hat: eine Technik, die außer Kontrolle gerät, und wir zum Opfer unserer eigenen Schöpfung werden. Ganz weit oben auf der Liste standen dabei zuletzt Häuser, in denen künstliche Intelligenzen das Sagen haben bzw. mysteriöse Stimmen den Figuren vorschreiben, was sie zu tun haben. Dass das selten eine gute Idee ist, zeigten Filme wie Das Honeymoon-Experiment oder Das Haus der Geheimnisse. Nun gesellt sich mit Dark Cloud ein weiteres Beispiel dazu, welches das Publikum davor warnen möchte, sich nicht zu sehr in die technologischen Möglichkeiten zu verlieben. Das könnte es nämlich sehr schnell bereuen, wenn nicht mehr wir die Geräte bedienen, sondern diese uns.

Wer die obigen Filme gesehen hat bzw. sich allgemein häufiger in dem Genre bewegt, dem wird das alles ziemlich bekannt vorkommen. Gerade der Aspekt der künstlichen Intelligenz, welche sich weiterentwickelt und beginnt, eigene Entscheidungen zu treffen, wird immer wieder aufgegriffen. Manchmal geschieht das im Zusammenhang mit der Frage, ob ein derart menschenerschaffenes Leben die gleichen Rechte hat wie ein „echtes“ Lebewesen. Oder auch: Was bedeutet Leben eigentlich? Bei Dark Cloud ist das sehr viel einfacher. Auch wenn der Film manchmal mit Ex Machina verglichen wird, so hinkt dieser Vergleich doch gewaltig. Nicht nur dass bei dem berühmten Vorbild dieses künstliche Leben eine physische Natur hat, anstatt wie hier als allwissende Beobachterin im Hintergrund zu wirken. Dieser waren zudem die Menschen egal, während AIDA völlig fixiert auf die Protagonistin ist, wodurch sich ein anderes Verhältnis ergibt.

Ein Haus voller Langeweile

Es fehlt auch ein entsprechender Mystery-Faktor. Bei Dark Cloud wird niemand grübeln, was die künstliche Intelligenz wohl vorhat oder in welche Richtung sich das alles bewegt. Das weiß man hier schon vorher. Die einzigen relevanten Frage sind vielmehr, wie weit AIDA gehen wird und ob es Chloe gelingt, ihrer Wächterin wieder zu entkommen. Das hätte prinzipiell auch schon spannend sein können, wenn nach und nach die Situation eskaliert und die künstliche Intelligenz für bedrohliche Situationen sorgt. Das tut sie aber gar nicht wirklich. Eigentlich tut sie insgesamt sehr wenig, sieht man einmal von den gelegentlichen Versuchen ab, menschlichen Humor anzuwenden, und ihren neuen Liebling ausgiebig zu überwachen, selbst in intimen Momenten.

Unangenehm ist das sicher. Auch die Erkenntnis, nicht mehr über das eigene Leben bestimmen zu dürfen, kann schon für Panikattacken sorgen. Diese übertragen sich aber nicht aufs Publikum. Im Gegenteil: Das vorherrschende Gefühl, das einem während des Anschauen des Films heimsucht, ist das der Langeweile. Es geschieht in Dark Cloud einfach nichts, was es rechtfertigen würde, Zeit in den mutmaßlichen Thriller zu investieren. Hauptdarstellerin Alexys Gabrielle kämpft dabei durchaus tapfer gegen das nichtssagende Drehbuch an. Doch so hilflos die von ihr gespielte Figur ist, so hilflos ist sie auch selbst, wenn es darum geht, diese Schlaftablette als Aufputschmittel verkaufen zu wollen.

Credits

OT: „Dark Cloud“
Land: Kanada
Jahr: 2020
Regie: Jay Ness
Drehbuch: J.J. Kaiser
Musik: Nathan Eby, Chad Fjerstad
Kamera: Ben Enke
Besetzung: Emily Atack, Alexys Gabrielle, Hugo Armstrong, Justen Jones

Bilder

Trailer

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Dark Cloud
Fazit
In „Dark Cloud“ soll eine künstliche Intelligenz einer nach einem Unfall traumatisierten Frau helfen. Doch es kommt anders. Der Science-Fiction-Film greift beliebte Elemente auf, schafft es aber nicht, daraus Spannung zu erzeugen. Trotz einer engagierten Hauptdarstellerin kann man sich das hier sparen.
Leserwertung3 Bewertungen
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von 10