Das Haus der Geheimnisse Max Winslow And The House Of Secrets
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Das Haus der Geheimnisse

Das Haus der Geheimnisse
„Das Haus der Geheimnisse“ // Deutschland-Start: 3. Dezember 2020 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es sah nach einem ganz normalen Tag an der Schule aus, mit den üblichen kleinen Freuden und Ärgernissen, die der Ort so mit sich bringt. Ganz und gar unüblich ist jedoch, als sich auf einmal der zurückgezogen lebende Milliardär Atticus Virtue (Chad Michael Murray) per Bildschirm zu Wort meldet und eine ganz unglaubliche Herausforderung zu bieten hat: Fünf Schüler und Schülerinnen sollen die Geheimnisse seiner Villa lösen. Wer am Ende die Nase vorn hat, darf das Anwesen behalten. Die Wahl des technologischen Genies fällt am Ende auf Max (Sydne Mikelle), Wade (Tyler Christopher), Benny (Jason Genao), Sophia (Jade Cynoweth) und Connor (Tanner Buchanan). Auch wenn das Angebot verwundert, ist es zu verlockend, um es auszuschlagen. Und so finden sie sich am nächsten Tag vor dem Haus wieder, wo sie von der künstlichen Intelligenz HAVEN begrüßt werden. So freundlich geht es im Anschluss aber nicht weiter …

Vorsicht, Technik!

Abgelegene Villen sind wie gemacht für düstere Geschichten. Nicht nur dass sie weit entfernt sind von potenzieller Hilfe, sie sind zudem oft so verwinkelt, dass darin Platz ist für zahlreiche versteckte Orte und finstere Geheimnisse. Nicht ohne Grund sind sie im Horrorgenre ein beliebter Schauplatz. Bei Das Haus der Geheimnisse sind es aber keine Geister oder sonstige übernatürliche Erscheinungen, welche den Menschen eine Todesangst einjagen. Hier ist es ein Mensch und dessen Erfindungen, welche ihnen zu schaffen machen. Fantasy gibt es hier nicht. Stattdessen handelt es sich bei der US-amerikanischen Produktion um eine Art Thriller mit Science-Fiction-Elementen. Am Ende haben dann doch die Technologien, vertreten durch die künstliche Intelligenz HAVEN, hier das Sagen.

Auch das hat man in den letzten Jahren immer mal wieder gesehen. In Das Honeymoon-Experiment und Held waren jeweils ein Paar in einem Smart Home gefangen und mussten sich den Anweisungen von oben unterordnen. Dass wir zum Opfer der von uns geschaffenen Technik werden, gehört sowieso zum Standardprogramm des Science-Fiction-Genres. Wobei hier längere Zeit nicht ganz klar ist, ob wir es mit einem Fall von übergriffiger Technologie zu tun haben oder einem klassischen Mad Scientist. Wer sein Luxushaus einfach so an irgendwelche Heranwachsenden verschenkt, der darf schließlich bei den aktuellen Immobilienpreisen schon unter verrückt eingeordnet werden. Die große Frage, die das Publikum bei Das Haus der Geheimnisse haben darf, lautet dann auch: Was genau soll das hier?

Wenig spannend, dafür fragwürdig

Die Antwort lässt dabei recht lange auf sich warten. Die Figuren sind viel zu beschäftigt mit den diversen Herausforderungen, die ihnen in dem Haus in den Weg gelegt werden. Allzu hohe Erwartungen sollte man an diese aber nicht haben. Richtige Rätsel gibt es hier nicht. Das wenige, das da ist, wird recht willkürlich aufgelöst. Stattdessen versuchte sich Das Haus der Geheimnisse ein bisschen daran, mittels virtueller Welten und Hologrammen ganz modern zu sein. So richtig passt das nicht zum Ambiente der Villa. Außerdem war das Budget nicht groß genug, um hier richtig protzen zu können. Richtig brenzlige Situationen sind sowieso nicht vorgesehen: Die Zielgruppe ist hier etwas jünger, weshalb tödlich-perfide Fallen à la Escape Room keine Option sind. Fans düster-spannender Geschichten können sich das hier sparen, viel Nervenkitzel ist da nicht.

Die grundsätzliche Idee hinter dem Film ist dabei bemerkenswert. Drehbuchautor Jeff Wild hat sich da schon etwas ausgedacht, was ein bisschen anders ist, als man es aus dem Bereich gewohnt ist. Es ist aber auch problematisch. Ohne vorab zu viel verraten zu wollen: Das erinnert an befremdliche Einrichtungen, bei denen mit Gewalt der eigene Wille durchgesetzt werden soll. Das Haus der Geheimnisse ist da selbst ziemlich übergriffig, ohne dass man sich hier offensichtlich dessen bewusst war, wie das Ende zeigt. Da die Figuren zudem sehr stereotyp angelegt sind, gibt es keinen wirklichen Grund, warum man sich das hier unbedingt anschauen müsste. Langweilig und fragwürdig ist dann doch keine besonders gute Kombination, selbst wenn in der Geschichte durchaus das Potenzial für einen guten Film steckte.

Credits

OT: „Max Winslow And The House Of Secrets“
Land: USA
Jahr: 2019
Regie: Sean Olson
Drehbuch: Jeff Wild
Musik: Jason Brandt
Kamera: Isaac Alongi
Besetzung: Chad Michael Murray, Sydne Mikelle, Tanner Buchanan, Emery Kelly, Jade Chynoweth, Jason Genao, Marina Sirtis

Bilder

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Das Haus der Geheimnisse
Fazit
In „Das Haus der Geheimnisse“ müssen sich fünf junge Menschen mit einer Villa herumplagen, in der die Technik ihren eigenen Kopf hat. Die Neugierde, was das soll, lässt einen eine Weile dranbleiben. Die schwachen Rätsel und das Fehlen von Gefahren lassen die Spannungskurve aber recht schnell sinken. Die Auflösung wiederum ist mindestens fragwürdig, auch wenn das hier offensichtlich niemandem bewusst war.
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