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Zu jung zu sterben. Ein Krimi aus Passau

Ein Krimi aus Passau Zu jung zu sterben Der Fluss ist sein Grab
„Zu jung zu sterben. Ein Krimi aus Passau“ // Deutschland-Start: 31. März 2022 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Es ist ein heikler Fall, den Privatdetektiv Ferdinand Zankl (Michael Ostrowski) da erhalten hat: Er soll eine junge Frau ausfindig machen, die ihrem Freund jede Menge Geld, teure Uhren und dazu Drogen gestohlen und damit abgehauen sein soll. Tatsächlich dauert es nicht lange, bis die Vermisste ausfindig gemacht wird: erschlagen in einem Waldstück, von dem gestohlenen Zeug keine Spur. Gemeinsam mit der im Zeugenschutz lebenden Berliner Polizistin Frederike Bader (Marie Leuenberger) macht sich Zankl auf die Suche nach dem Täter und stößt dabei auf Xaver Mayr (Roland Schreglmann), den Sohn des Schrottplatzbesitzers Alois (Sigi Zimmerschied). Verkompliziert wird die Suche durch die übereifrige Polizistin Hermine Grill (Xenia Tiling), die es auf den Privatdetektiv abgesehen hat …

Auf der Flucht und auf der Jagd

Fans wissen es natürlich schon: Am Donnerstagabend stehen im Ersten Krimis auf dem Programm, die einen starken lokalen Bezug haben. Zuletzt ging es da unter anderem nach Amsterdam, Kroatien oder Bozen. Im Herbst 2020 ging mit Ein Krimi aus Passau eine weitere ARD-Krimireihe an den Start. Dieses Mal verschlägt es uns in die gleichnamige bayerische Stadt. Das bringt naturgemäß weniger Urlaubsstimmung mit als bei anderen Reihen dieser Sparte. Dafür punktet sie mit einer ungewöhnlicheren Figurenkonstellation, wenn ein zuweilen etwas zwielichtiger Privatdetektiv gemeinsame Sache mit einer Polizistin macht, die im Rahmen des Zeugenschutzprogrammes untergetaucht ist und nun mit der Tochter Mia (Nadja Sabersky) eine neue Identität angenommen hat.

In Zu jung zu sterben. Ein Krimi aus Passau, dem dritten Teil der Reihe, wird die Vorgeschichte immer mal wieder angesprochen. Ganz zum Schluss wird auch bereits angekündigt, dass im Folgefilm Der Fluss ist sein Grab das Thema wieder eine größere Rolle spielt. Im aktuellen Film ist diese Ausgangssituation jedoch noch eher unwichtig. Sie sorgt allenfalls für Verwirrung bei einem Publikum, das jetzt erst einsteigt und nicht so ganz versteht, was es mit diesen Passagen auf sich hat. Der Kriminalfall um die erst verschwundene, dann ermordete junge Frau braucht hingegen keinerlei Vorkenntnisse. Man darf sich hier also auch als Neuling vor den Fernseher setzen und kräftig miträtseln und spekulieren, was es mit dem Verbrechen auf sich hat. Und vor allem: wer es begangen hat.

Viele Figuren, wenige Verdächtige

So richtig viele Verdächtige gibt es dabei jedoch nicht. Die Zahl der Leute, die dafür in Frage kämen, ist dann doch eher überschaubar. Das hängt auch damit zusammen, dass Drehbuchautor Michael Vershinin (Der Usedom-Krimi: Ungebetene Gäste) viel Zeit in Nebenschauplätze investiert. Das betrifft einerseits das Leben von Frederike und ihrer Tochter Mia, die Journalistin werden will. Aber auch die Auseinandersetzungen zwischen dem Privatdetektiv und der „richtigen“ Polizistin nehmen einen größeren Raum ein. Schließlich kann Letztere es gar nicht leiden, wenn da jemand in ihrem Bereich herumwerkelt und ihr in die Quere kommt. In Zu jung zu sterben. Ein Krimi aus Passau kann sie es kaum erwarten, ihn aus dem Verkehr zu ziehen, wozu ihr dann auch jedes Mittel recht ist.

So richtig schmeichelhaft ist das Bild, welches der Film von der Polizei da anfertigt nicht. Sonderlich produktiv sind diese wiederkehrenden Auseinandersetzungen auch nicht. Aber es ist doch ganz amüsant, bei diesem etwas anderen Duell zuzusehen. Das funktioniert auch deshalb gut, weil Michael Ostrowski (Kebab extra scharf!) seine Figur betont nervig ausspielt, er es sichtlich genießt, sein Gegenüber in die Leere laufen zu lassen. Als Krimi ist der Film zwar recht durchschnittlich, da die Auflösung etwas Willkürliches hat und man sich da etwas einfach aus der Affäre zog. Aufgrund der Figuren gehört dieser Donnerstagabend-Krimi aber zu den besseren, die man in dieser Schiene zu sehen bekommt.

Credits

OT: „Zu jung zu sterben. Ein Krimi aus Passau“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Andreas Herzog
Drehbuch: Michael Vershinin
Musik: Manu Kurz
Kamera: Wolfgang Aichholzer
Besetzung: Marie Leuenberger, Michael Ostrowski, Nadja Sabersky, Stefan Rudolf, Xenia Tiling, Sigi Zimmerschied, Olivia Pascal, Roland Schreglmann

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Zu jung zu sterben. Ein Krimi aus Passau
Fazit
In „Zu jung zu sterben. Ein Krimi aus Passau“ machen sich der Privatdetektiv und die untergetauchte Polizistin auf die Suche nach einem Mörder. Als Krimi ist das nur Durchschnitt. Die Figuren und die daraus entstehende Zwischendynamik lassen aber darüber hinwegsehen und sorgen für Unterhaltung.
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