Hotel Transsilvanien 4 – Eine Monster Verwandlung Amazon Prime Video
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Hotel Transsilvanien 4 – Eine Monster Verwandlung 

Inhalt / Kritik

Hotel Transsilvanien 4 – Eine Monster Verwandlung Amazon Prime Video
„Hotel Transsilvanien 4 – Eine Monster Verwandlung“ // Deutschland-Start: 14. Januar 2022 (Amazon Prime Video)

Auch ein Vampir kommt irgendwann in die Jahre. Und so beschließt Dracula, sein geliebtes Hotel, in dem Monster von überall her seit mittlerweile 125 Jahren Urlaub machen, an die nächste Generation weiterzugeben. So soll seine Tochter Mavis in Zukunft die altehrwürdige Einrichtung leiden. Während er von ihrem Talent überzeugt ist, hat er bei ihrem menschlichen Gatten Johnny so seine Zweifel. Am Ende macht Dracula daher einen Rückzieher und erzählt seinem Schwiegersohn, dass nur ein Monster das Hotel führen darf. Das sei Gesetz. Johnny nimmt ihn beim Wort und greift deswegen auf eine Erfindung von Van Helsing zurück, die Menschen in Monster verwandeln kann. Tatsächlich findet er sich kurze Zeit später im Körper eines Drachen wieder. Dummerweise werden aber auch Dracula und seine Freunde in Menschen verwandelt. Der einzige Weg, diesen Spuk wieder rückgängig zu machen, besteht darin, nach Südamerika zu fahren und dort einen speziellen Kristall zu finden …

Ein Kinoblockbuster auf Abwegen

Die Corona-Pandemie hat bekanntlich dazu geführt, dass zahlreiche ursprünglich fürs Kino gedachte Filme letztendlich bei Streamingdiensten gelandet sind. Ein Studio, das ganz besonders davon betroffen ist, ist Sony Pictures Animation, deren Logo man zuletzt 2019 auf der großen Leinwand sehen durfte. Den Anfang machte Die Mitchells gegen die Maschinen, das im Frühjahr bei Netflix erschien. Und auch Der Wunschdrache und Vivo – Voller Leben wurden an den Marktführer der Video-on-Demand-Unterhaltung abgetreten. Dennoch war es ein bisschen überraschend, als angekündigt wurde, dass auch Hotel Transsilvanien 4 – Eine Monster Verwandlung eine Kinoverwertung verwehrt bleibt. Nicht nur dass dieses Mal der Konkurrent Amazon Prime Video zuschnappte. Die Reihe ist zudem eigentlich einer der großen Geldbringer von Sony. Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub spielte mehr als 500 Millionen US-Dollar ein.

Manche unken, dass der Verkauf nicht allein mit der Pandemie zusammenhängt, sondern auch die mangelnde Qualität des Films ihren Anteil an der Entscheidung hatte. Auffallend ist zumindest, dass es im Team einige Veränderungen gab. So führte erstmals nicht Genndy Tartakovsky Regie, der noch die ersten drei Filme inszeniert hatte. Stattdessen darf sich das Duo Jennifer Kluska und Derek Drymon an einem ersten eigenen Spielfilm versuchen. Und auch beim Voice Cast kam es zu Änderungen, zumindest im Englischen. Dass Adam Sandler, der im Original Dracula sprach, nicht mehr mit an Bord ist, war schon ein ziemlicher Schlag. Zumal Hotel Transsilvanien 4 – Eine Monster Verwandlung der letzte Teil der Reihe sein soll. Diesen nicht mehr mitzunehmen, als eine Art Abschiedsgeschenk, das verheißt nichts Gutes.

Und noch eine Wiederholung …

Wobei man natürlich sagen muss: So richtig gut war die Reihe ohnehin nie. Hotel Transsilvanien machte seinerzeit noch Spaß, weil das Konzept eines ausschließlich auf Monster ausgerichteten Urlaubsdomizils schon ein witziger Einfall war. Vergleichbar zu Die Monster AG blickte der Animationsfilm hinter die schauderhaften Kulissen und zeigte das „Menschliche“ hinter den Schreckgestalten. Verbunden wurde dies mit einem Appell für mehr Austausch und Toleranz, nach dem Motto, dass Monster und Menschen friedlich zusammenleben können. Das ist nett, wenngleich deutlich weniger originell als das Setting. Problematischer ist, dass diese Aussage von Film zu Film mitgeschleppt wurde, ohne dass es zu einer wirklichen Entwicklung kommt. Auch wenn Fortsetzungen quasi zwangsläufig auf dem Bekannten aufbauen, es fehlten die Idee, wie man weitermacht. Der Schauplatzwechsel im dritten Teil war da nur eine Notlösung, die immer mal gezogen wird, um Abwechslung zu erzwingen, wenn man sonst nichts zu sagen hat.

Bei Hotel Transsilvanien 4 – Eine Monster Verwandlung ist das nicht anders. Mal wieder fremdelt Dracula mit seinem Schwiegersohn, der irgendwie Jahre später noch immer nicht der Richtige ist. Und auch eine Reise steht wieder auf dem Programm. Statt des Kreuzfahrtschiffes ist es dieses Mal eben der Dschungel. Visuell ist das wie immer überzeugend umgesetzt. Sony Pictures Animation mag nie die überwältigenden Bilder erzeugt haben, die man von Disney und Pixar so kennt. Aber es war doch oft sehr ansehnlich, vor allem wenn man die deutlich geringeren Budgets berücksichtigt, mit denen das Studio arbeitet. Die Designs der Figuren sind nach wie vor witzig, Animationen werden ebenfalls zur Erzeugung von Komik verwendet. Dann und wann lässt der Film auch seine Muskeln spielen, etwa bei den Verwandlungssequenzen. Das ändert aber nichts daran, dass der Film eine ziemliche Schlaftablette ist. Vieles hier wirkt müde und in die Länge gezogen. Die Idee, dass Dracula auf einmal im Körper eines Menschen unterwegs ist, was positive wie negative Folgen hat, ist clever. Viel draus gemacht wurde aber nicht.

Credits

OT: „Hotel Transylvania: Transformania“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Jennifer Kluska, Derek Drymon
Drehbuch: Amos Vernon, Nunzio Randazzo, Genndy Tartakovsky
Musik: Mark Mothersbaugh
Animation: Sony Pictures Animation

Bilder

Trailer

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Der Abschluss der Reihe greift die bekannten Themen auf, die es schon in den Vorgängern gab, entwickelt diese aber zu wenig weiter. Während „Hotel Transsilvanien 4 – Eine Monster Verwandlung“ optisch überzeugt und der eine oder andere gelungene Einfall in dem Animationsabenteuer steckt, ist der vierte Teil über weite Strecken eine Schlaftablette.
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