The Jungle 2013
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The Jungle – Es wird dich jagen

Inhalt / Kritik

The Jungle Es Wird Dich Jagen
„The Jungle – Es wird dich jagen“ // Deutschland-Start: 1. Oktober 2021 (DVD/Blu-ray)

Vor vielen Jahren gelang es dem Zoologen Larry Black (Rupert Reid) einmal, einen Leoparden in freier Wildbahn zu filmen, was für ihn ein einschneidendes Erlebnis in seinem Leben war. Seither ist er fasziniert von den Wildkatzen, setzt sich für ihre Erhaltung und ist geradezu davon besessen, diese in ihren Jagdrevieren zu filmen. Von seiner Heimat Australien aus organisiert er zusammen mit einigen Gleichgesinnten deswegen eine Expedition in den indonesischen Dschungel, wo er hofft, eine besonders selten Leopardenart zu finden. Begleitet von einem Kameramann sowie einem Team aus Indonesien sowie mit einer entsprechenden Ausrüstung ausgestattet, soll es schon recht bald nach Larry Ankunft im Land losgehen. Jedoch haben seine Begleiter einige Bedenken, was das Ziel der Expedition angeht, gilt die Wildkatze doch nicht einfach als ein Tier, sondern ist Zentrum vieler Sagen und Mythen. Eine davon: Hinter dem Wesen, welches schon viele Farmtiere gerissen hat und dessen Brutalität berüchtigt ist, stecke eigentlich ein Mensch, der durch einen Fluch immer wieder in das Raubtier verwandeln müsse.

Trotz der Unstimmigkeiten macht sich die Truppe dann doch auf in den Dschungel und schon nach kurzer Zeit gelingt es ihnen, eine mögliche Spur aufzunehmen, die sie zu dem seltenen Leoparden führen kann. Jedoch sprechen einige Hinweise auf die Anwesenheit von Wilderern, was Larrys Aufgabe in seinen Augen noch dringender macht. Allerdings häufen sich die unheilvollen Spuren zunehmend, denn während eine Blutspur auf eine erfolgreiche Jagd der Wildkatze hindeutet, gibt es auch Belege dafür, dass sich hinter dem von Larry als Aberglaube belächelten Mythos der „Werkatze“ vielleicht doch mehr Wahrheit verbirgt als zunächst vermutet.

Mensch vs. Mensch

Bereits mit seinen vergangenen Filmen Black Water und The Reef erzählte der australische Regisseur Andrew Traucki von Kampf des Menschen mit der Natur. Trotz der Tatsache, dass auch The Jungle – Es wird dich jagen in der Natur, genauer gesagt im indonesischen Dschungel, spielt, versteht Traucki die Mischung aus Horror und Thriller als eine Abweichung von seinen vorherigen Werken, erzählt er dieses Mal doch eine Geschichte, in welcher der schlimmste Feind des Menschen in erster Linie dieser selbst ist. Darüber hinaus befasste er sich, wie er in Interviews angibt, intensiv mit den Mythen der indonesischen Kultur, insbesondere, inwiefern das Wessen des Gestaltenwandlers eine Rolle in diesen spielt.

Im Zentrum steht dabei die Begegnung des von Rupert Reid gespielten Larry Blacks mit den beiden indonesischen Zoologen, die durch ihren Glauben und ihre Herkunft die beiden Extreme dieser Kultur, die pragmatisch-progressive Tendenz sowie die eher traditionalistische Richtung widerspiegeln. Diese nach außen hin auf Kollaboration ausgerichtete Zusammenkunft entpuppt sich immer mehr als ein Spiegel dessen, was die Kulturen trennt, wobei Traucki gerade in dieser Hinsicht dem mittlerweile zu Tode gerittenen Found Footage-Subgenre durchaus noch eine interessante Note abtrotzt, nutzt Larry doch die Gegenwart der Kamera keinesfalls lediglich zur Ego-Pflege, sondern vielmehr zur Betonung eines Besitzdenkens, was nur in der Konsequenz von der Mentalität eines Wilderers abweicht.

Auf der Pirsch

Anhand der genannten Punkte erkennt man, dass The Jungle viele Aspekte zu bieten hat, die interessant sind, doch leider mangelt es bei der Durchführung. Ähnlich wie andere Vertreter des Found-Footage-Horrors zeigen sich bei The Jungle auch jene Fallstricke solcher Filme, die ihr dürres Handlungsgerüst mit eben jener Leere füllen, die gerade die letzten Teile der Paranormal Activity-Reihe zu einer wahren Geduldsprobe gemacht haben. Auch wenn die Wanderungen durch den Dschungel Erinnerungen aufkommen lassen an bestimmte Naturdokumentationen und sogar den ein oder anderen Verweis auf The Blair Witch Project auf Lager haben, ziehen sie sich doch sehr in die Länge, ohne wirkliche Neues zu bieten.

Besonders jene Phasen des Wartens, die Wackelkamera sowie die darauf resultierende Unschärfe, welche tatsächlich als Indikator für eben jenes Monster im Dschungel gewertet werden soll, ist auf die Dauer enervierend. Derlei Aspekte machen The Jungle über weite Strecken sehr zäh im Erzählfluss, was schade ist, wenn man das Potenzial der Geschichte bedenkt.

Credits

OT: „The Jungle“
Land: Australien
Jahr: 2013
Regie: Andrew Traucki
Drehbuch: Andrew Traucki
Kamera: Sam Collins
Besetzung: Rupert Reid, Agoes Widjaya Soedjarwo, Igusti Budianthika, Serena Dean

Bilder

Trailer

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„The Jungle – Es wird dich jagen“ ist eine Mischung aus Horror und Thriller, dem es an Ideen zwar nicht mangelt, deren Umsetzung aber sehr viel zu wünschen übrig lässt. Spannungs- und überraschungsarm schleppt sich Andrew Trauckis Film über seine Laufzeit hinweg und bestätigt nochmals eindrücklich, warum es mit den Found Footage-Filmen vor allem qualitativ schnell bergab ging.
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