Ein kleiner Schnitt

Ein kleiner Schnitt

Kritik

Auch wenn sie feste Tradition in mehreren Religionen hat, so ist die Beschneidung bei Männern doch inzwischen von Kontroversen begleitet – vor allem, wenn sie an Minderjährigen durchgeführt wird, die kein Mitspracherecht bei der Behandlung haben. Dabei gibt es durchaus auch medizinische Gründe, die einen solche Prozedur rechtfertigen können. Von einer solchen erzählt der Kurzfilm Ein kleiner Schnitt. Darin spielt Louis Hofmann einen Adligen an einem Barock-Hof, dem der Beischlaf mit seiner Frau (Josephine Thiesen) recht schwer fällt, da dieser mit zu vielen Schmerzen verbunden ist. Der jüdische Finanzdirektor (Konrad Singer) wiederum soll den jungen Herrn dazu überreden, diesen bei ihm verbreiteten Eingriff vornehmen zu lassen, was der erst einmal ziemlich ablehnt.

Was genau der Kurzfilm mit dieser Geschichte beabsichtigt, wird nicht ganz klar. Soll eine Lanze für die Beschneidung gebrochen werden? Wollte man sich einfach nur über das männliche Geschlecht lustig machen, das schon die Vermutung einer verminderten Potenz als Majestätsbeleidigung auffasst? Zumindest sind diese Szenen humoristisch gefärbt, mit Hang zur Karikatur. Tatsächlich lustig ist Ein kleiner Schnitt aber leider nicht, irgendwie fehlen dann doch die wirklichen Gags, vielleicht auch der Biss. Das historische Setting ist schon nett anzusehen, mehr als ein beliebiges Kostümfilmchen ist daraus aber nicht geworden.

Credits

OT: „Ein kleiner Schnitt“
Land: Deutschland, Frankreich
Jahr: 2020
Regie: Marleen Valien
Drehbuch: Mathis van den Berg
Musik: Jonas Vogler
Kamera: Max Rauer
Besetzung: Josephine Thiesen, Konrad Singer, Louis Hofmann



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In „Ein kleiner Schnitt“ soll ein Adliger dazu überredet werden, eine Beschneidung an sich durchführen zu lassen, damit das mit dem Geschlechtsverkehr funktioniert. Das ist zwar humoristisch gefärbt, aber nicht so wirklich lustig. Irgendwie wird bei dem Kurzfilm auch nicht klar, was genau er wollte.
5
von 10