
Jahrelang waren Kyrah Owens (Kerry Washington) und Isaac Sarr (Omar Sy) Teil der Shadow Force, einer streng geheimen Elitetruppe aus Agenten und Söldnern. Diese kam immer dann zum Einsatz, wenn die regulären Mittel der CIA ausgeschöpft waren. Die wichtigsten Regeln der Shadow Force lauteten: Niemand steigt aus und keine Beziehungen mit Kollegen. Als sich Kyrah und Isaac jedoch verlieben und ein gemeinsames Kind (Jahleel Kamara) erwarten, bleibt ihnen keine andere Wahl, als ihre Kollegen und Freunde hinter sich zu lassen und ein neues Leben zu beginnen. Fünf Jahre später wird Jack Cinder (Mark Strong), der ehemalige Anführer der Shadow Force, zum Generalsekretär der G7 befördert. Gleichzeitig wird jedoch seine Vergangenheit genau unter die Lupe genommen. Als er beginnt, alte Spuren zu verwischen, ist das Leben von Isaac und seiner kleinen Familie gefährdeter denn je, denn die ehemaligen Kollegen haben ihren Verrat nicht vergessen.
Mission: Unclear
Bereits in seiner Prämisse offenbart Shadow Force: Die letzte Mission erste Probleme. Den G7-Staaten steht weder ein Generalsekretär vor, noch verfügen sie über ein gemeinsames Hauptquartier. Das allein bietet Grund zur Skepsis, ist jedoch nur ein erster Vorbote eines desaströsen Drehbuchs. Wären Joe Carnahan und Leon Chills nicht als Autoren kreditiert, könnte man meinen, dieser Film stamme aus der Feder einer künstlichen Intelligenz. Shadow Force: Die letzte Mission versucht gleichzeitig Spionage- und Politthriller, Familiendrama, Actionfilm und Komödie zu sein und scheitert dabei auf ganzer Linie. Die Prämisse wurde bereits in zahlreichen anderen Actionfilmen nahezu identisch verwendet. Die anschließende Handlung ist durchzogen von Logiklücken, Kontinuitätsfehlern, uninspirierten Wendungen und absurden Entscheidungen der Figuren. Handlungsstränge werden kaum zu Ende erzählt, stattdessen aber in großer Zahl unnötig eingeführt. Zu Verrat gesellt sich eine alte Liebesgeschichte und zur Cipher und der Shadow Force gleich zwei weitere Nebenfigurenpaare, die völlig deplatziert wirken. Der Film bedient sich bei etlichen Genrevertretern und vermischt deren Ideen zu einem chaotischen Gesamtwerk.
Shadow Farce
Über dieses Chaos ließe sich womöglich hinwegsehen, wenn zumindest die Actionsequenzen überzeugen würden. Abgesehen vom Finale geht Shadow Force: Die Letzte Mission jedoch einen fragwürdigen Weg. Bereits in der ersten vermeintlichen Actionszene wird dem Publikum das Geschehen vorenthalten. Die Kamera bleibt auf Jahleel Kamaras Charakter, der sich Augen und Ohren zuhalten soll. Folglich hört man lediglich Schüsse, ohne auch nur eine einzige choreografierte Kampfszene zu sehen, bevor ein Schnitt die Szene abrupt beendet. Bei einer späteren Verfolgungsjagd ist es ähnlich: Das Auto kommt von der Straße ab, ein kurzes Schwarzbild folgt und im nächsten Moment sind die Protagonisten wieder in Sicherheit. Warum sich Carnahan für diese kreativ fragwürdige Art der Inszenierung entscheidet, bleibt unerklärlich und beraubt Shadow Force: Die letzte Mission seines letzten potenziellen Schauwerts. Würde sich der Film dabei nicht so ernst nehmen, könnte man glauben, es handle sich um eine Low-Budget-Parodie des Actionkinos – ein geschätztes Budget von 60 Millionen Dollar zerstört allerdings auch diesen letzten Hoffnungsschimmer.
Vergeudetes Talent
Dabei ist Shadow Force: Die Letzte Mission durchaus prominent besetzt. Doch das Talent von Schauspielern wie Kerry Washington, Omar Sy, Mark Strong und Da’Vine Joy Randolph kommt nie zur Geltung. Aufgrund der ambitionslosen Figurenzeichnung des Drehbuchs bleibt der gesamte Cast blass. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern ist nicht vorhanden, was emotionale Szenen nicht nur bedeutungslos, sondern schlicht anstrengend macht. Dazu tragen hölzerne Dialoge ebenfalls erheblich bei. Der flache Humor des Films verstärkt den Eindruck einer unbeabsichtigten Parodie, funktioniert aber selbst auf dieser Ebene kaum.
OT: „Shadow Force“
Jahr: 2025
Land: USA
Regie: Joe Carnahan
Drehbuch: Joe Carnahan, Leon Chills
Musik: Craig DeLeon
Kamera: Juan Miguel Azpiroz
Besetzung: Kerry Washington, Omar Sy, Jahleel Kamara, Mark Strong, Da’Vine Joy Randolph, Method Man, Marshall Cook, Ed Quinn, Sala Baker
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