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© Studiocanal/Raymond Voinquel

Dünkirchen, 2. Juni 1940

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„Dünkirchen, 2. Juni 1940“ // Deutschland-Start: 19. März 1965 (Kino) // 3. August 2018 (DVD)

Inhalt / Kritik

Wie viele seiner Kameraden harrt Sergent Julien Maillat (Jean-Paul Belmondo) am Strand von Dünkirchen aus, wo französische wie britische Soldaten auf ihre Evakuierung warten. Dabei wird jeder Tag zu einem Überlebenskampf, wieder und wieder werden sie zum Ziel der deutschen Luftwaffe. Als es Maillat endlich auf eines der rettenden Boote schafft und sich in Sicherheit wiegt, werden sie von einem dieser Angriffe getroffen. Zurück an Land wagt er sich in die Stadt, die bereits unter schwerem Beschuss durch die Deutschen steht. Dort trifft er auf die junge Jeanne (Catherine Spaak), der er in einer brenzligen Situation zur Hilfe eilt – eine Situation, die ihn noch sehr lange verfolgen wird …

Die Geschichte einer spektakulären Rettungsaktion

Unter den vielen Ereignissen während des Zweiten Weltkriegs gehört die Evakuierung von Dünkirchen sicher zu den bekanntesten: Mehr als 300.000 britische und französische Soldaten wurden 1940 während der bis dahin größten Rettungsaktion aller Zeiten gerettet, nachdem sie von der deutschen Wehrmacht eingekesselt wurden. Der Verlust einer solchen Manpower wäre kaum zu kompensieren gewesen, wer weiß, wie sich der Krieg ansonsten weiterentwickelt hätte. Kein Wunder also, dass zahlreiche Filme dieses Ereignis aufgegriffen haben. 2017 kamen innerhalb weniger Wochen mit Dunkirk und Die dunkelste Stunde gleich zwei prominent besetzte Filme heraus, die sich auf verschiedene Weisen mit dem Thema beschäftigten. Dabei sind das natürlich nicht die ersten Beispiele. So war bereits mehr als 50 Jahre zuvor Dünkirchen, 2. Juni 1940 erschienen, das zumindest in Frankreich ein größerer Kassenerfolg wurde.

Dabei ist der Film nur bedingt mit anderen Titeln zu dem Thema zu vergleichen. Ein Unterschied ist die Hauptfigur: Üblicherweise werden solche Geschichten genutzt, um irgendwelche Helden zu verehren. Bei Maillat ist das aber sehr viel weniger eindeutig. So eilt er zwar in einer Szene Jeanne zur Hilfe, als die in Bedrängnis gerät. Ansonsten ist er aber nicht unbedingt ein strahlendes Vorbild, wenn er sich durchschlägt und vieles nicht so eng sieht. Das ist nicht uninteressant, zumal andere Soldaten der guten Seite noch viel schlechter davonkommen. Dünkirchen, 2. Juni 1940 verzichtet auf die übliche Schwarzweiß-Zeichnung, zeigt lieber, dass man auf jeder Seite verkommen sein kann. Nur weil jemand für die richtige Sache kämpft, macht ihn das nicht automatisch zu einem guten Menschen. Der Krieg kann aus allen etwas Schlechtes hervorholen.

Mehr Unterhaltung als Realismus

Allerdings ist die Adaption eines Romas von Robert Merle (Die geschützten Männer) nicht so nachdenklich stimmend, wie sich das vielleicht anhören mag. Zum einen setzt man hier dann doch auch auf Schauwerte. Von denen gibt es einige, Dünkirchen, 2. Juni 1940 arbeitet mit zahlreichen Komparsen, man bekommt hier doch ein gutes Gefühl dafür, welche Dimensionen das damals alles hatte. Es wird auch mit Action gearbeitet, mit Kriegsszenen und Bombardements. Die französisch-italienische Coproduktion ist da schon sehr aufwendig gestaltet, der Film wird zu einem bombastischen Spektakel, bei dem der Unterhaltungswert den Realismus mitunter bei Weitem übersteigt. Wer in erster Linie erfahren möchte, wie das damals war, ist woanders vielleicht doch besser aufgehoben.

Während man darüber noch hinwegsehen könnte, bei Kriegsfilmen ist das schließlich keine Seltenheit, irritiert hier etwas der gelegentliche Humor, der einfach nicht reinpasst und im Kontext grotesk wirkt. Besser gelungen ist die Darstellung des zermürbenden Wartens: Eingekesselt vom Feind bleibt den Männern nicht viel anderes übrig. Da sind dann Szenen des Alltags dabei, bei denen nicht viel geschieht, was zu einer ganz eigenen Atmosphäre führt. Insofern gibt es schon ein paar Gründe, weshalb man sich Dünkirchen, 2. Juni 1940 anschauen kann, auch so viele Jahre später. Als Klassiker muss man den Film aber nicht unbedingt bezeichnen. Tatsächlich ist dieser sogar eher etwas umstritten.

Credits

OT: „Week-end à Zuydcoote“
Land: Frankreich, Italien
Jahr: 1964
Regie: Henri Verneuil
Drehbuch: Robert Merle
Vorlage: Robert Merle
Musik: Maurice Jarre
Kamera: Henri Decaë
Besetzung: Jean-Paul Belmondo, Catherine Spaak, François Périer, Jean-Pierre Marielle, Pierre Mondy, Georges Géret

Bilder

Trailer

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Dünkirchen, 2. Juni 1940
fazit
"Dünkirchen, 2. Juni 1940" erzählt anhand eines Beispiels von der legendären Rettungsaktion von mehr als 300.000 eingekesselten Soldaten. Die Romanadaption verzichtet dabei auf eine Heldenverehrung und fällt zudem durch die Schilderung des zermürbenden Wartens auf.
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