
Seit Jahren schon sitzt der verurteilte Waffenhändler Kolja Sendko (Peter Miklusz) im Gefängnis. Doch bei einem Angriff auf einen Gefangenentransporter kann der Schwerverbrecher entkommen. Hauptkommissar Alexander Bruckmann (Markus Lerch), der Sendko seinerzeit ins Gefängnis gebracht hat, nimmt die Ermittlungen auf. Doch es geht dem Kriminellen nicht allein um die Flucht. Vielmehr sucht er seine Exfrau, mit der er noch eine Rechnung offen hat. Doch die ist selbst verschwunden, führt im Rahmen des Zeugenschutzprogramms ein neues Leben. Wenn Sendko zu ihr will, gibt es nur eine Möglichkeit: Er muss die ehemalige Staatsanwältin Dilan Soray (Idil Üner) ausfindig machen. Die wiederum ahnt nichts von der Gefahr, als sie mit Ina Zimmermann (Melanie Marschke) und anderen ins Yogawochendende gestartet ist …
500. Folge des Dauerbrenners
Alles hat einmal ein Ende, sogar die aktuelle Staffel von SOKO Leipzig. Für viele gehört die ZDF-Krimiserie fest zum Freitagabend dazu, auch weil sie andauernd zu sehen. Insgesamt 25 Folgen umfasst die 25. Staffel, ein rundes halbes Jahr lang war diese also Teil des Programms. Dabei gibt es neben der doppelten 25 noch eine andere beeindruckende Zahl rund um die neue Folge Namasté!: Es ist die 500. der im Jahr 2021 gestarteten Serie. Eigentlich hätte man meinen können, dass das ZDF das auch ganz groß feiert, vielleicht eine spielfilmlange Folge, wie es bei Plan C der Fall war. Doch stattdessen gibt es nur eine reguläre Episode, die weder formal noch inhaltlich hervorsticht. Sicher, mit Bruckmann und Soray kehren zwei Figuren zurück, die früher schon mal dabei waren. Aber die vorherigen Auftritte waren so kurz, dass es im Publikum wohl keine nostalgischen Reaktionen geben wird.
Wobei der Fall sich schon mit der Vergangenheit befasst, wenn der Verbrecher seine Exfrau sucht und es auch um frühere Geschichten geht. Davon sollte man aber nicht viel erwarten, die Folge hat inhaltlich wenig auf Lager, weder im Hinblick auf den Fall noch die Figuren. Sendko ist so dünn gezeichnet, dass er nicht als Mensch durchgeht. Die Frau ist sowieso nur ein Mittel zum Zweck. Natürlich darf man bei einer Folge, die nur 43 Minuten lang ist, keine tiefsinnigen Charaktere erwarten. SOKO Leipzig: Namasté! schafft es aber nicht einmal, dass das wenigstens irgendwie plausibel ist. Tatsächlich erschließt sich da einiges auch nicht so wirklich, das Verhalten ist zum Teil schon sehr willkürlich, die Geschichte zudem extrem konstruiert.
Kein Grund zum Feiern
Das hätte man vielleicht verschmerzen können, wenn das packend umgesetzt worden wäre. Gegen einen schwerbewaffneten Verbrecher kämpfen? Das kann schon spannend sein. Bei SOKO Leipzig: Namasté! klappt aber auch das nicht. Die Folge ist eher lächerlich, wenn das Yogawochenende zu einem Überlebenskampf umfunktioniert – Pfeil und Bogen inklusive. Gerade die Actionszenen sind schon eine ziemliche Zumutung geworden. Und als wäre das nicht schlimm genug, darf man sich wieder über das Verhalten der Polizei ärgern. Da wird auf teils schockierende Weise das Gesetz gebrochen, ohne dass je einer von ihnen zur Rechenschaft gezogen würde. Die aktuelle Staffel hat so manches auf und ab mit sich gebracht, da waren einige Folgen dabei, an denen man verzweifeln durfte. Mit einer solchen aufzuhören, hätte aber echt nicht sein müssen.
OT: „SOKO Leipzig: Namasté!“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Antje Ritter
Drehbuch: Jeanet Pfitzer, Frank Koopmann, Roland Heep
Musik: Philipp E. Kümpel, Andreas Moisa
Kamera: Christian Diaz
Besetzung: Melanie Marschke, Marco Girnth, Amy Mußul, Johannes Hendrik Langer, Daniel Steiner, Anna Stieblich, Idil Üner, Rainer Sellien, Markus Lerch, Denise M’Baye, Dennis Scheuermann
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