Friesland - Abdrift TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Willi Weber/Michael Kötschau

Friesland: Abdrift

Friesland - Abdrift TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
„Friesland: Abdrift“ // Deutschland-Start: 19. April 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatte sich Bestatter Wolfgang Habedank (Holger Stockhaus) ein bisschen entspannen wollen, als er seinem neuen Hobby Apnoetauchen nachgeht und in der Ems tauchen geht. Dabei stößt er jedoch auf eine Leiche, business as usual also. Es stellt sich heraus, dass es sich um den Hochschulprofessor Lars Schäfer (Sebastian Tessenow) handelt und dieser wohl an einem anderen Ort erschlagen wurde. Aber warum sollte ihn jemand ermorden wollen? Henk Cassens (Maxim Mehmet) und Süher Özlügül (Sophie Dal) versuchen das herauszufinden und befragen die seit einiger Zeit getrennt lebende Ehefrau Franziska (Tabea Bettin). Womöglich hängt der Mord aber auch mit den maritimen Forschungen zusammen, die er an der von Professorin Ruth Gabrielsen (Julika Jenkins) geleiteten privaten Hochschule betrieben hat …

Maritimer Mord

Friesland ist eine der diversen sehr verlässlichen Krimireihen im ZDF. Das betrifft die Veröffentlichungsweise: Nachdem es zwischenzeitlich drei neue Filme pro Jahr gab, begnügt man sich wieder mit zwei Neuproduktionen. Die Zuschauerzahlen sind ebenfalls konstant, liegen gewöhnlich zwischen 6 und 6,5 Millionen. Und vor allem inhaltlich weiß man immer ziemlich genau, was einen erwartet. So wird am Anfang der Geschichte eine Leiche gefunden, danach muss ermittelt werden, wer diesen Mord begangen hat. Letztes Mal erwischte es in Sturmmöwen einen Krimiautor, der in einer Sauna eingesperrt wurde. Abdrift, Teil 22 des beliebten Dauerbrenners, macht nun einen Wissenschaftler zum Opfer. Statt einer stickigen Sauna wird das Wasser zum Tatort.

Das passt natürlich gut zu einer Reihe, die an der Küste spielt und immer wieder Gewässer in Szene zu setzen weiß. Nur dass es diesmal eben nicht um ein natürliches geht, sondern ein künstliches Wasserbecken, in dem Tests durchgeführt werden. Bei Krimis ist nun einmal vieles nicht das, wonach es aussieht. Es liegt ein eigener Reiz darin, hinter die Kulisse zu blicken. Friesland: Abdrift kombiniert das mit einem ökologischen Thema, wenn speziell nach einem umweltschonenden Antrieb von Schiffen geforscht wird. Wenig überraschend ist dabei aber einiges nicht ganz sauber, wenn ökologische und ökonomische Interessen miteinander konkurrieren. Möglicherweise ist die Antwort aber auch im Privaten zu suchen. Stichwort Affäre.

Weniger unterhaltsam als sonst

Das funktioniert alles, ist diesmal aber wenig inspiriert. Gesellschaftlich wichtige Themen hat es in der Reihe schon früher gegeben, etwa bei Artenvielfalt, wo ein Mord im Öko-Milieu verübt wurde, oder Landfluchten, das sich kritisch mit exzessivem Tourismus auseinandersetzte. Dort war das aber alles unterhaltsamer umgesetzt. Natürlich müssen Fans bei Friesland: Abdrift nicht völlig auf den Humor verzichten, den man von diesen Filmen erwartet. Er ist aber schwächer als sonst. Wenn es zwischendurch beispielsweise darum geht, dass Kommissar Jan Brockhorst (Felix Vörtler) mit seinem Urlaub nichts anzufangen weiß, macht das wenig Spaß. Gleiches gilt für den Nebenstrang um Henks Hausboot.

Der Kriminalfall an sich hinterlässt auch keinen bleibenden Eindruck. Das Motiv überzeugt zwar. Das Publikum darf auch bis zum Schluss rätseln, wer den Mord denn begangen hat, da es ganz klassisch mehrere Leute gibt, die dafür in Frage kommen. Es ist nur alles nicht besonders interessant oder spannend geworden. Trotz der inhaltlichen Nähe zum Meer ist die Geschichte letztendlich so austauschbar, dass sie in jedem beliebigen Krimi hätte eingebaut werden können. Das muss einen nicht stören, man kann sich Friesland: Abdrift schon gut anschauen. Fans dürfen sich zudem auf ein Wiedersehen mit den zum Teil kauzigen Figuren freuen. Aber es gab eben unterhaltsamere Teile in der Reihe, dieser hier ist eher etwas langweilig geworden.



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Friesland: Abdrift
fazit
„Friesland: Abdrift“ handelt von einem ermordeten Wissenschaftler, könnten seine maritimen Forschungen damit zusammenhängen? Der Film versucht, einen klassischen Krimi mit einem ökologischen Thema zu verbinden. Das ist zwar schon wichtig, funktioniert auch, ist aber weniger unterhaltsam als andere Teile der Reihe – auch weil der Humor diesmal enttäuscht.
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