Friesland - Landfluchten TV Fernsehen ZDF Streaming Mediathek online DVD
© ZDF/Willi Weber

Friesland: Landfluchten

Friesland - Landfluchten TV Fernsehen ZDF Streaming Mediathek online DVD
„Friesland: Landfluchten“ // Deutschland-Start: 13. Mai 2023 (ZDF) // 23. Februar 2024 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als Enno Redenius (Curd Berger) ermordet auf seinem Hof aufgefunden wird, stellt das die Polizei vor ein großes Rätsel. Wer könnte es auf den Landwirt abgesehen haben? Dabei haben Henk Cassens (Maxim Mehmet) und Süher Özlügül (Sophie Dal) den Verdacht, dass es irgendwie mit der Bürgerinitiative gegen mehr Tourismus zusammenhängen könnte, dessen Gründer der Tote war. Kommissar Jan Brockhorst (Felix Vörtler) wittert sogar die ganz große Verschwörung, die bis in die obersten Kreise der Politik gehen. Zumindest die Landtagsabgeordnete Imke Claasen (Karolina Lodyga) könnte damit zu tun haben, setzt sie sich doch massiv für einen Ausbau des Tourismus ein. Aber auch Ennos Enkelin Tina (Caroline Erikson) und die Aktivistin Nele Hinrichs (Hannah Ehrlichmann) rücken ins Visier der immer größer werdenden Ermittlungen …

Der Tourismus als mörderisches Streitthema

Auch wenn Friesland in erster Linie für schrullige Typen bekannt ist und im Vergleich zu anderen TV-Krimis deutlich mehr mit Humor arbeitet, zeigt die ZDF-Filmreihe immer mal wieder ein Faible für ernste Themen mit gesellschaftlicher Relevanz. Vor allem die Ökologie scheint ihnen dabei am Herzen zu liegen. So gab es in den letzten Monaten mit Prima Klima und Artenvielfalt gleich zwei Teile, die sich jeweils einen Teilaspekt dieses Themas herausgesucht haben. Bei Landfluchten hat man nun ein weiteres Thema gefunden, um die übliche Mördersuche noch ein bisschen größer und relevanter zu machen. Dieses Mal geht es um Tourismus, was erst einmal weniger dringend klingt, aber doch zu einem tiefen Riss durch die Bevölkerung führt. Während die einen damit hoffen, dem Ort neuen Wohlstand zu bringen, befürchten andere einen Identitätsverlust.

Das erinnert ein wenig an Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Das Cannes des Nordens neulich. Dort war es der Initiator eines neuen Hafenprojekts, der ermordet wurde. Auch da wurde heftig protestiert, weil reiche Auswärtige die einheimische Bevölkerung zu verdrängen drohten. Bei Friesland: Landfluchten wird dieses Thema an verschiedenen Stellen aufgegriffen, nicht nur im Hinblick auf den Fall. Wer deshalb einen moralisierenden oder belehrenden Krimi befürchtet, wie es Theresa Wolff: Der schönste Tag vor Kurzem war, darf aber aufatmen. Ganz so wichtig nimmt man das Ganze hier dann doch nicht. Die Diskussionen pro und contra Tourismus rücken immer wieder in den Hintergrund. Stattdessen geht es mehr um die Figuren und den Fall.

Viel Stoff für Rätselfans

Von Ersteren gibt es mal wieder massig. Die Filme sind dafür schließlich bekannt. Allein schon die Charaktere, die zum festen Ensemble gehören, sind zahlreich. Unter anderem müssen Sühers Bruder Yunus (Yunus Cumartpay), Bestatter Wolfgang Habedank (Holger Stockhaus) und die immer wieder Kompetenzen überschreitende Apothekerin Insa Scherzinger (Theresa Underberg) irgendwie in die Geschichten integriert werden – was mal besser, mal schlechter funktioniert. Hinzu kommen das Umfeld des Toten sowie die Politikerin und deren Umfeld. Das ist schon ziemlich viel. Und auch beim Fall an sich geht es drunter und drüber. Friesland: Landfluchten bietet dem Publikum zahlreiche verschiedene Spuren und darüber hinaus regelmäßige Wendungen.

Für Zuschauer und Zuschauerinnen, die gern rätseln, wird also einiges geboten. Im Gegensatz zu vielen Krimis in der letzten Zeit, die es sich beim Motiv und der Auflösung sehr einfach machen, ist die in Friesland: Landfluchten zudem deutlich spannender. Damit ist der 18. Teil der seit 2014 gesendeten Krimireihe wieder überdurchschnittlich. Sofern man nichts gegen eine humorvollere Interpretation des Genres einzuwenden hat, findet man hier einen der besseren deutschen Fernsehkrimis der letzten Zeit. Die Millionen Fans, welche das norddeutsche Duo im Laufe der Jahre angezogen hat, können ohnehin unbesorgt wieder einschalten und sich anderthalb Stunden lang gut amüsieren lassen.

Credits

OT: „Friesland: Landfluchten“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Dominic Müller
Drehbuch: Susanne Wagner, Hagen Moscherosch
Musik: Therese Strasser
Kamera: Simon Schmejkal
Besetzung: Maxim Mehmet, Sophie Dal, Theresa Underberg, Holger Stockhaus, Felix Vörtler, Yunus Cumartpay, Tina Pfurr, Veronique Coubard, Karolina Lodyga, Barbara Schnitzler, Hannah Ehrlichmann, Rafael Gareisen, Caroline Erikson

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Friesland: Landfluchten
fazit
„Friesland: Landfluchten“ ist ein weiterer amüsanter Teil der Reihe. Auch wenn man sich mit der Frage, wie man mit dem Tourismus in ländlichen Gegenden umgehen soll, ein ernstes Thema ausgesucht hat, stehen doch erneut die schrulligen Figuren im Vordergrund. Zu rätseln gibt es ebenfalls einiges, den zahlreichen Wendungen sei Dank.
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