Regie und Ensemble bei einem Event zur Abenteuerkomödie "Ein Minecraft Film" (Foto: Chino Lemus)

Ein Minecraft Film [Interview]

An Minecraft führt kein Weg vorbei: Das Videospiel, in dem man selbst Gebäude und andere Objekte baut, ist mit mehr als 300 Millionen verkauften Exemplaren das erfolgreichste aller Zeiten. Kein Wunder also, dass es unendlich viel Merchandising dazu gibt. An dem 3. April 2025 startet mit Ein Minecraft Film dann auch der lang erwartete Kinofilm, in der es eine Reihe von Menschen in eine Fantasywelt verschlägt. Kurz vorher gab es eine exklusive Pressekonferenz in Mexiko, zu der auch wir eine Einladung bekommen haben, und wo Regisseur Jared Hess und das Ensemble Rede und Antwort standen.

Das Spiel Minecraft hat ja keine echte Handlung. Wie schafft man also einen Film, ohne die Natur des Spiels zu verlieren? Und muss man Minecraft gespielt haben, um Spaß an dem Film zu haben?

Jared Hess: Dass das Spiel keine feste Handlung hat, ist eine der besten Sachen an Minecraft. Der Spieler wird in diese große, offene Welt geworfen und hat die Möglichkeit, seine ganz eigene Geschichte zu erfinden. Das ist auch der Grund, warum wir den Film Ein Minecraft Film genannt haben. Seit das Spiel erschienen ist, haben Spieler ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und ihre eigenen Geschichten erzählt – und genau das wollten wir mit diesem Film ebenfalls tun. Wir wollten all die Aspekte, die wir als Team, über die Schauspieler, die Produzenten und alle Beteiligten hinweg, an Minecraft lieben, in den Film einfließen lassen und feiern. In Minecraft geht es um Kreativität, und man muss kreativ sein, um zu überleben. Genau dieses Prinzip wollten wir in den Film übertragen. Unsere Charaktere begeben sich auf ein verrücktes Abenteuer, und jeder von ihnen muss seine ganze Kreativität nutzen, um zu überleben. Das macht Ein Minecraft Film so besonders.

Jason, du spielst Garrett „The Garbage Man“ Garrisson, einen Retro-Arcade-Spiel-Profi, der im echten Leben ansonsten keine herausragenden Qualitäten hat. Was kannst du uns über ihn erzählen?

Jason Momoa: Nun ja, er ist auf jeden Fall ein bisschen in den 1980ern hängen geblieben und gleichzeitig sein größter Fan. Tatsächlich hat er keine Fans und musste viele Rückschläge einstecken. Bis er Sebastian trifft, ist er ein einsamer Wolf. Doch nach und nach beschreiten beide diese gemeinsame Reise, auf der er sein Herz, seine kleine Familie und damit auch seinen Platz in der Welt findet.

Sebastian, dein Charakter Henry ist ein großer Videospiel-Enthusiast, der sich unverhofft in einem großen Abenteuer in der Oberwelt wiederfindet. Was hat dir am meisten Spaß daran gemacht, ihn zu spielen?

Sebastian Hansen: Ich denke, dass ich mich einfach oft selbst in Sebastian wiedererkenne. Ich habe immer gerne Videospiele gespielt und tue es auch heute noch. Als ich das Drehbuch gelesen habe, dachte ich sofort, dass wir einfach sehr gut zusammenpassen.

Emma, du spielst die Rolle der Natalie. Was kannst du uns über sie erzählen, und was ist dir an ihr besonders aufgefallen?

Emma Myers: Ich kann mich besonders gut in Natalie hineinversetzen, weil ich selbst zwei jüngere Geschwister habe. Im Film versucht Natalie, eine coole große Schwester zu sein, aber gleichzeitig auch ihren kleinen Bruder zu beschützen und eine gewisse mütterliche Rolle einzunehmen. Diese Balance fällt ihr zu Beginn schwer, aber während ihres gemeinsamen Abenteuers entspannt sie sich ein wenig, und es fällt ihr leichter. Im echten Leben würde ich mich in ihrer Situation genauso verhalten, und das verbindet mich sehr mit dem Charakter.

Danielle, du spielst Dawn, eine Immobilienmaklerin, die gleichzeitig noch eine Reihe anderer Berufe ausübt. Was hat dich dazu bewegt, diese Rolle anzunehmen? Und wie findet Dawn ihren Platz in dieser Welt?

Danielle Brooks: Diese Rolle zu spielen, war auf so vielen Ebenen super cool. Erstens ist es großartig, ein Teil von Minecraft und diesem Film sein zu dürfen. Zweitens geht es für Dawn in vielerlei Hinsicht ums Überleben. Das ist ja auch der Hauptgrund, warum sie so viele Berufe gleichzeitig hat. Wie in Minecraft geht es auch im echten Leben vor allem als Erwachsener darum, irgendwie über die Runden zu kommen und das ist oft schwierig. Am Ende des Tages hat Dawn ihr Leben noch nicht völlig im Griff, aber sie gibt ihr Bestes und bleibt optimistisch. Genau das liebe ich an ihr.

Jack, du spielst Steve, den Beschützer der Oberwelt und „Meister des Würfels“. Was sollten die Zuschauer über Steve wissen, und was bedeutet dieser Titel?

Jack Black: Steve ist ein exzentrischer, frustrierter Künstler, der in einem Beruf gefangen ist, den er hasst – weil er weder abwechslungsreich noch spannend ist. Seit seiner Kindheit träumt er davon, ein Abenteuer in den Minen zu erleben. Durch den Würfel kann er diesen Traum endlich verwirklichen, vor der realen Welt fliehen und stattdessen in seiner eigenen Fantasiewelt voller Spaß und Abenteuer leben. Doch dann trifft er auf die anderen und erkennt, dass es um mehr geht – dass sie gemeinsam ihre eigene neue Welt retten müssen.

Chris, Minecraft ist mehr als nur ein Spiel. Es hat sich zu einem kulturellen Phänomen entwickelt, das Content-Creator, Lehrer und ganze Communities inspiriert. Wie denkst du, wird dieser Film bei den Zuschauern ankommen – insbesondere bei denen, die Minecraft als Lernwerkzeug nutzen?

Chris Bowman: Für mich ist dieser Film wie ein Liebesbrief an unsere Community und die Creator. Natürlich muss man innerhalb des Spiels kreativ sein, um zu überleben, aber seit seiner Veröffentlichung haben die Menschen angefangen, es zu verändern. Sie haben neue Kreaturen hinzugefügt, Texturen verändert und Minecraft genutzt, um spannende und kreative Geschichten zu erzählen. Diese Geschichten haben wiederum andere inspiriert – auch uns. Das ist genau die Herangehensweise, die wir mit Ein Minecraft Film verfolgt haben. Wir sind Teil dieser riesigen Community aus Millionen von Menschen, die Minecraft bereits genutzt haben, um eine Geschichte zu erzählen. Nun erzählen wir unsere eigene – über eine Gruppe interessanter Charaktere und das spannende, lustige Abenteuer, das sie erleben. Dabei weichen wir zwar in manchen Details vom Spiel ab, aber insgesamt haben wir versucht, so authentisch wie möglich zu bleiben. Und natürlich hoffe ich letztendlich, dass sowohl Spieler als auch Zuschauer unseren Film mögen.

Jared, Die visuelle Welt von Minecraft für einen Film zu erschaffen, muss eine spannende, aber auch herausfordernde Aufgabe gewesen sein. Wie seid ihr als Team an diese Herausforderung herangegangen?

Jared Hess: Ja, das Videospiel hat eine sehr einfache, pixelige 16-Bit-Grafik. Die Frage war also: Wie kann man dieses ikonische Aussehen beibehalten, aber gleichzeitig eine größere visuelle und cineastische Erfahrung schaffen? Wir mussten Live-Action-Elemente einbauen und gleichzeitig den quadratischen Minecraft-Look bewahren, sowohl bei der Welt, als auch bei den Kreaturen. Dafür habe ich viel Zeit mit unserem Produktionsteam verbracht. Fast jedes Set, das im Film zu sehen ist, haben wir tatsächlich gebaut. Zusätzlich hat das Team von Weta FX einen phänomenalen Job gemacht. Aber es hat insgesamt viel Zeit gekostet, alles zu konzipieren, weil wir unbedingt die Grafik authentisch darstellen wollten – die Grafik, in die sich so viele Menschen weltweit verliebt haben.

Jack, was würdest du sagen vermittelt Ein Minecraft Film auf einer tieferen Ebene?

Jack Black: Letztendlich ist es ein Film über Freundschaft, Zusammenhalt und darüber, die Menschen um sich herum zu unterstützen. Steve versucht, der Realität zu entkommen und genau so geht es vielen von uns. Das Leben ist anstrengend, stressig und voller Herausforderungen. Aber Freundschaft hilft uns, diese Hürden zu überwinden. Es geht darum, in die echte Welt zurückzukehren und unseren Ängsten mit Liebe zu begegnen.

Wir haben noch Zeit für eine letzte Frage: Was erhofft ihr euch erleben die Zuschauer auf der ganzen Welt wenn sie Ein Minecraft Film zum ersten mal auf der großen Leinwand sehen?

Jack Black: Smiles for Miles

Danielle Brooks: Ich wünsche mir einfach, dass sie den Film mit ihren Freunden und ihrer Familie anschauen. Ein Minecraft Film ist für alle, also packt eure ganze Familie, eure Freunde, einfach alle ein und habe eine gute Zeit.

Jason Momoa: Ich hatte noch nie so viel Spaß auf der Arbeit wie bei diesen Dreharbeiten und hoffentlich transportiert sich dieser Spaß auf die Zuschauer.

Jared Hess: Wir hatten insgesamt einfach wahnsinnig viel Spaß am Set, Shoutout an meine ganzen Schauspieler, jeder hat sein absolut Bestes gegeben und brilliert in diesem Film, das war für mich als Regisseur wirklich ein Traum. Auch wenn ihr Minecraft als Spiel nie gespielt habt oder sogar gar nicht kennt, es spielt keine Rolle, Ein Minecraft Film ist ein epischer Abenteuerfilm für jedermann, diese Schauspieler und diese Figuren betreten die Welt von Minecraft zum allerersten mal und ihr könnt es ihnen gleichtun und sie auf diese verrückte Reise begleiten. Also schaut euch unseren Film an und viel Spaß!



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