
Als Ernesto Quintana (Daniel Sellier) tot auf dem Golfplatz des Immobilienmoguls Moreno Boverla (Johannes Terne) gefunden wird, steht die Polizei vor einem Rätsel. Wer könnte den einflussreichen Anwalt nur ermordet haben? Xavi Bonet (Clemens Schick) und Fina Valet (Anne Schäfer) nehmen dabei vor allem die Wasserbetriebe Baraqua unter die Lupe, die von Morenos Tochter Eva Boverla (Kathrin Wehlisch) geleitet werden und für die der Verstorbene tätig ist. Doch die Spurensuche gestaltet sich schwierig, auch weil Jordi Casanueva (Louis Nitsche), Geschäftsführer des Golfplatzes, die Überwachungsbänder nicht rausrücken will. Je mehr das Duo von der Mordkommission nachforscht, umso tiefer werden sie in die dubiosen Machenschaften des Konzerns hineingezogen …
Krimi mit ökologischem Ansinnen
Und weiter geht es mit Der Barcelona-Krimi. Nachdem Fans der Donnerstagabend-Krimireihe rund anderthalb Jahre ausharren mussten, gab es vergangene Woche mit Wächter der Stadt wieder Nachschub. Dabei war das Szenario um eine Bürgerwehr, die mit fragwürdigen Mitteln gegen Gangs ankämpft, ganz vielversprechend gewesen. Das Ergebnis überzeugte jedoch weniger, hielt sich zu lang mit irgendwelchen Dramen auf, anstatt einfach mal eine spannende Geschichte zu erzählen. Wie bereits in den Vorjahren wird ein zweiter Film gleich hinterher geschoben. Aber auch wenn Brennendes Land, der zehnte Teil der ARD-Produktion, etwas besser geworden ist: Einige grundsätzliche Probleme sind geblieben.
Erneut nahm man sich hierfür ein gesellschaftliches Thema vor. Ging es beim letzten Mal noch um Selbstjustiz, Korruption und das Gefühl, vom Staat im Stich gelassen zu werden, da dreht sich der neue Film um ein ökologisches Thema. Der Titel Der Barcelona-Krimi: Brennendes Land nimmt es schon ein wenig vorweg, dass es diesmal um Trockenheit bzw. Wasserknappheit geht. Dass das ein aktuelles Problem ist, zeigt ein Blick auf die weltweit zunehmenden Missernten und die damit verbundenen höheren Kosten – auch wenn das niemand hören will. Und das wird in Zukunft ja eher weiter zunehmen. Vor drei Jahren hatte die ARD diesen brenzligen Konfliktherd schon einmal in dem Fernsehfilm Bis zum letzten Tropfen verarbeitet, damals noch als Drama. Dieses Mal soll das Publikum im Gewand eines Krimis an diesen Themenbereich herangeführt werden.
Viel Klischee, wenig Spannung
Die Absicht ist also mal wieder gut. Die Umsetzung lässt aber erneut zu wünschen übrig. Zum einen machte man es sich mal wieder auf Klischees und Stereotypen gemütlich. Wenn das Opfer in dem Teich eines großzügig bewässerten Golfplatzes ertrinkt, während nebenan die Olivenplantagen der gewöhnlichen Bevölkerung vertrocknen, dann ist das zwar schon ein plakativer Kontrast. Nur eben kein besonders interessanter. Auch sonst versucht man bei Der Barcelona-Krimi: Brennendes Land nicht, bei der Detailarbeit ein bisschen mehr zu liefern als das Minimum. Die Leiterin der Wasserbetriebe etwa ist mehr Karikatur als Mensch. Und auch wenn es natürlich funktioniert, von skrupellosen Unternehmen zu erzählen, diese immer wieder ein dankbares Feindbild sind: Ambitioniert ist das nicht gerade.
Hinzu kommt der erneut hohe Dramaanteil. Zwar wurde der Beziehungsstress zwischen Xavi und Antoni (Renato Schuch) reduziert. Doch auch in dieser Form ist das überflüssig, von den diversen Seifenoper-Entgleisungen ganz zu schweigen. Das ließe sich verschmerzen, wenn denn der Kriminalfall spannend wäre. Tatsächlich ist Der Barcelona-Krimi: Brennendes Land aber wie schon der direkte Vorgänger recht langweilig, da passiert einfach zu wenig, vor allem während der Passagen, wenn der Kriminalfall in den Hintergrund rückt. Immerhin gibt es dieses Mal ein bisschen mehr zu sehen, in der Hinsicht ist das ein Fortschritt zur letzten Folge. Das grundsätzliche Problem, dass man dem Ensemble die spanische Herkunft nicht abnimmt, bleibt davon aber unberührt. So richtig viel Flair kommt hier einfach nicht auf.
OT: „Der Barcelona-Krimi: Brennendes Land“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Andreas Kleinert
Drehbuch: Andreas Kleinert, Paul Salisbury, Léonie-Claire Breinersdorfer
Musik: Daniel Michael Kaiser
Kamera: Johann Feindt
Besetzung: Clemens Schick, Anne Schäfer, Matthias Habich, Alexander Beyer, Sarah Hostettler, Kathrin Wehlisch, Louis Nitsche, Daniel Sellier, Johannes Terne, Renato Schuch
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