Bee Movie – Das Honigkomplott
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Bee Movie – Das Honigkomplott

Bee Movie – Das Honigkomplott
„Bee Movie – Das Honigkomplott“ // Deutschland-Start: 13. Dezember 2007 (Kino) // 29. November 2018 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatte sich die Bienendrohne Barry B. Benson ja darauf gefreut, als er mit dem College abschließt und der Schritt ins Arbeitsleben beginnt. Doch diese Freude weicht bald der Ernüchterung, die Aussicht, sein Leben lang immer in der Honigfabrik dasselbe zu machen, spricht ihn weniger an. Da muss doch noch mehr drin sein! Vor allem will er wissen, wie die Welt da draußen so ist. Als er diese erkundigt, geht aber alles schief, er ist mit dem Chaos völlig überfordert. Während er so durch die Stadt irrt, landet er zufällig in der Wohnung der Floristin Vanessa, die ihn gleich einmal davor schützen muss, von ihrem Freund Barry getötet zu werden. Zu ihrer großen Überraschung stellt sie dabei fest, dass die Biene mit Menschen sprechen kann, auch wenn ihr das streng verboten wurde. Aber auch Barry macht eine Entdeckung, die sein Weltbild auf den Kopf stellt …

Aufstand der Tiere

Insekten stehen bei den Menschen eher nicht so hoch im Kurs. Die meisten werden ignoriert, einige sogar gehasst, nur einige wenige haben ein positives Image. Zu Letzteren zählt eindeutig die Honigbiene, deren Nützlichkeit sogar Menschen einleuchtet, die ansonsten alles verabscheuen, was da so krabbelt, fliegt und fleucht. Das macht sie zu einer idealen Heldin für Animationsfilme. Ein sehr langlebiges Exemplar ist Die Biene Maja, die schon in den 1970ern als Anime große Erfolge feierte, später feierte sie als verschlankte CGI-Kreatur ein Comeback, zuletzt war sie vor drei Jahren in Das geheime Königreich zu sehen. Ein anderes ertragreiches Beispiel war Bee Movie – Das Honigkomplott, das 2007 knapp 300 Millionen US-Dollar einnahm, knapp das Doppelte des Budgets, später auch zu einem Internet-Meme wurde. Eine Fortsetzung kam dennoch nie.

Wobei es auch etwas schwierig wäre, die Geschichte anschließend auf sinnvolle Weise weiterzuerzählen. Denn diese ist überraschend originell, deutlich origineller, als es die seinerzeit mäßigen Kritiken vermuten ließen. Anfangs meint man dabei noch, dass es einfach nur mal wieder darum geht, wie eine eigensinnige Hauptfigur gegen die festen Regeln und Rituale verstößt, Maja war da nicht anders. Auch die Passagen, in denen Barry und Vanessa sich unterhalten und kennenlernen, sind nicht übermäßig interessant. Erst im weiteren Verlauf entwickelt Bee Movie – Das Honigkomplott eine wirkliche Eigenständigkeit. Wie der Titel schon andeutet, geht es in Wahrheit darum, dass – Vorsicht Spoiler – die Bienen erkennen müssen, von den Menschen als reine Arbeitstiere gehalten zu werden. Wenn sie sich auflehnen und ihre Freiheit fordern, dann ist das auch bald zwei Jahrzehnte später sehr aktuell. Fragen nach Tierwohl sind heute schließlich sehr präsent.

Mäßiger Humor und veraltete Optik

Die Sache mit dem Humor ist hingegen schwieriger. Ein paar gelungene Einfälle sind zwar dabei, wenn der Kampf der Bienen absurde und unerwartete Wege einschlägt. Dazu gibt es Anspielungen auf die reale Welt, welche zwar von der jungen Zielgruppe kaum verstanden werden, das ältere Begleitpublikum aber amüsieren kann. Aber da sind auch sehr viele schwache Witze. Zwar haben gleich vier Leute bei Bee Movie – Das Honigkomplott am Drehbuch gearbeitet, darunter Jerry Seinfeld, mit dem seinerzeit noch richtig Werbung gemacht werden konnte. Die meisten Gags sind jedoch langweilig, austauschbar, der Film verkommt da zu einer recht beliebigen Animationskomödie, wie man sie andauernd findet. Da ist nur wenig dabei, das einem im Gedächtnis bleiben würde.

Und dann wäre da noch die Optik. Diese war schon 2007 nicht unbedingt Referenzmaterial. Inzwischen hat der Zahn der Zeit noch einmal extrem an dem Werk von DreamWorks Animation (Madagascar) genagt. Natürlich ist es nicht ganz fair, einen Film von damals mit heutigen CGI-Filmen zu vergleichen, die ganz andere technische Möglichkeiten haben. Aber man muss eben auch sagen, dass Bee Movie – Das Honigkomplott ein richtig hässlicher Film ist, der bei den Designs einfallslos, bei den Settings primitiv ist, auch inszenatorisch wenig hervorsticht. Für die originelle Grundidee kann man zwar mal einen Blick investieren. Aber es gibt einfach zu viele ähnliche und zugleich deutlich bessere Animationsfilme, auch von diesem Studio, um sich das noch zwingend anschauen zu müssen.

Credits

OT: „Bee Movie“
Land: USA
Jahr: 2007
Regie: Simon J. Smith, Steve Hickner
Drehbuch: Jerry Seinfeld, Spike Feresten, Barry Marder, Andy Robin
Musik: Rupert Gregson-Williams
Animation: DreamWorks Animation

Bilder

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fazit
In „Bee Movie – Das Honigkomplott“ stellt eine Biene fest, dass Menschen ihnen systematisch den Honig klauen, und will dagegen ankämpfen. Die Idee ist recht originell, was man von den vielen mäßigen Witzen nicht behaupten kann. Hinzu kommt die inzwischen völlig veraltete Optik, die streckenweise eine Zumutung ist.
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