Cinderellas Revenge
© Tiberius Film

Cinderella’s Revenge

„Cinderella’s Revenge“ // Deutschland-Start: 6. Februar 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seit dem Tod ihres Vaters wächst Cinderella (Lauren Staerck) bei ihrer Stiefmutter Katherine (Stephanie Lodge) sowie deren Töchter Josephine (Beatrice Fletcher) und Rachel (Megan Purvis) auf. Das Leben ist hart, da die junge Frau von den drei anderen ständig gehänselt, gedemütigt, teils gar misshandelt wird. Kontinuierlich wird ihr an den Kopf geworfen, dass sie eine bloße Magd ist und nie mehr sein wird. Erst als die gute Fee (Natasha Henstridge) auftaucht und ihr eine Einladung zur Feier von Prinz James (Darrell Griggs) verschafft, scheint sie einen Ausweg aus der Misere gefunden zu haben. Tatsächlich findet der Königssohn Gefallen an der hübschen Cinderella – sehr zum Missfallen ihrer Stieffamilie, die daraufhin beschließt, ihr das Leben richtig zur Hölle zu machen …

Das klassische Märchen mal anders

Kaum ein Märchen ist so bekannt wie das um Aschenputtel, die unter dem Joch ihrer Stiefmutter zu leiden hat, dann aber durch die Hilfe einer guten Fee das Herz des Prinzen erobert. Die Beliebtheit dieses Stoffes zeigt sich auch daran, dass die Geschichte auf verschiedenste Weisen verfilmt und interpretiert wurde. Da gibt es die klassischen Versionen im Stil des Disney-Zeichentrickklassikers Cinderella, die 2021er Ausgabe Cinderella machte daraus ein ironisches, feministisch angehauchtes Antimärchen. Auffallend ist auch, dass es viele Horrorfilme gibt, die mit diesem Motiv arbeiten. Für Furore sorgte dieses The Ugly Stepsister, welches die bekannte Vorlage als Body-Horror-Satire neu aufmachte, erzählt aus Sicht der Stiefschwester. Und auch bei Cinderella’s Revenge versucht man sich an einer Mischung aus Humor und Schrecken.

Dabei dauert es vergleichsweise lang, bis das auch wirklich klar ist. Zunächst hält man sich bei der US-amerikanischen Produktion an den bewährten Ablauf, wenn das Leid der Protagonistin gezeigt wird. Das wird einigen zu lange dauern, vor allem dem Horror-Publikum. Erschwerend kommt hinzu, dass Cinderella’s Revenge nicht einmal eine sehenswerte Version des Märchenteils ist. Das Budget war sichtlich geringer. Grade die große Ballszene, eigentlich ein Höhepunkt der Geschichte, verkommt da zu einem kümmerlichen Kindergeburtstag. Auch bei der Besetzung den Dialogen tut sich der Film nicht positiv hervor. Großzügige Zuschauer und Zuschauerinnen dürfen das Ergebnis als mäßig bezeichnen. Das Urteil darf aber auch härter ausfallen, bei vielen tut es das, die Resonanz ist schon ziemlich mies.

Nicht konsequent, wenig Spannung

Etwas interessanter wird es im weiteren Verlauf. Zum einen ist da der besagte Humor. Drehbuchautor Tom Jolliffe, dem wir solche Perlen wie Area 51 – Das Alien-Portal und Firenado zu verdanken haben, fand es offensichtlich witzig, irgendwelche modernen Elemente einzubauen. Da gibt es dann beispielsweise Elektroautos und Kaffee, die Protagonistin wird dazu gedrängt, Aktien von Apple zu kaufen. Konsequent umgesetzt hätte das eine nett-subversive Neuinterpretation werden können. So bleibt es aber bei kurzen Einschüben, die überhaupt nicht zum Rest passen. Cinderella’s Revenge hätte da entweder deutlich mehr machen müssen oder es bleiben lassen sollen.

Der Horror ist etwas konsequenter. Zumindest gibt es mehr Szenen damit. Richtig spannend werden die nicht, das ist vielmehr Trash, der ebenso willkürlich ist wie der Humor. Die Zielgruppe darf sich aber auf etwas Brutalität freuen, der Film ist schließlich erst ab 18 freigegeben. Das allein reicht aber natürlich nicht aus, um den Streifen sehenswert zu machen. Prinzipiell ist es sicherlich ein Crowdpleaser, wenn die unterdrückte junge Frau zum Gegenschlag ausholt und es den drei Biestern zeigt. Aber selbst in der Hinsicht hätte der Spaß größer ausfallen dürfen. Cinderella’s Revenge ist letztendlich auch nur eine dieser Direct-to-Video-Produktionen, bei denen man sich im Anschluss fragt, warum sie die Verantwortlichen für eine gute Idee hielten.

Credits

OT: „Cinderella’s Revenge“
Land: UK, USA
Jahr: 2024
Regie: Andy Edwards
Drehbuch: Tom Jolliffe
Musik: Kristen Personius
Kamera: Liam Hejsak
Besetzung: Lauren Staerck, Natasha Henstridge, Stephanie Lodge, Beatrice Fletcher, Megan Purvis, Darrell Griggs, Ricardo Freitas, Zach Devereux

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Amazon (DVD „Cinderella’s Revenge“)

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Cinderella’s Revenge
fazit
„Cinderella’s Revenge“ interpretiert das Märchen neu mit einer Mischung aus Rache-Gewaltfantasie und modernem Humor. Das passt alles nicht zusammen, weil zu wenig konsequent umgesetzt. Das geringe Budget und das überschaubare schauspielerische Talent macht die Sache auch nicht gerade besser.
Leserwertung0 Bewertungen
0
3
von 10