Anna und ihr Untermieter: Plötzlich Schwiegermutter Tv Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ARD Degeto Film/Kai Schulz

Anna und ihr Untermieter: Plötzlich Schwiegermutter

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„Anna und ihr Untermieter“ // Deutschland-Start: 24. Januar 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Eigentlich war es ja ein Anlass zur Freude. Doch Anna Welsendorff (Katerina Jacob) ist skeptisch, als ihre Tochter Karin (Katharina Schlothauer) verkündet, den Kinderarzt Jens Schulte-Bräucker (Golo Euler) heiraten zu wollen. Denn so richtig viel hält sie nicht von der Ehe. Dabei ist es gar nicht so sehr ihr designierter Schwiegersohn, der ihr Probleme bereitet. Vielmehr kann Anna nicht mit dessen Vater Horst (Herbert Knaup), einem despotischen und versnobten Klinikleiter, der zudem vor allen seine Frau Regine (Anke Sevenich) herumkommandiert. Dass diese sich nicht dagegen wehrt, stößt der resoluten Anna ebenfalls sauer auf. Und so liegt es dann an ihrem Untermieter Werner Kurtz (Ernst Stötzner), in dieser vertrackten Situation zu vermitteln …

Vierter Teil der Komödienreihe

So richtig produktiv ist die ARD-Komödienreihe Anna und ihr Untermieter ja nicht, zumindest im Vergleich zu anderen Fernsehproduktionen. Im Oktober 2020 ging diese mit der ersten Folge Aller Anfang ist schwer an den Start. Anschließend dauerte es jedes Mal rund anderthalb Jahre, bis es Nachschub gab: 2022 folgte Dicke Luft, Ende 2023 schließlich Wenn Du träumst von der Liebe. Nun gibt es ein Wiedersehen mit dieser turbulenten Wohngemeinschaft. Anders als bei den ersten Teilen, wo es zu diversen Konflikten zwischen den beiden im Titel genannten Hauptfiguren kam, ist das Verhältnis in Plötzlich Schwiegermutter überraschend gut. Tatsächlich gibt es recht früh sogar einen Heiratsantrag durch Kurtz – allerdings einen, der finanziell motiviert ist, nicht emotional. Dass das nichts wird, ist klar.

Für die Tochter gibt es dabei durchaus Hoffnung, gäbe es da nicht die Störfaktoren. Etwas überraschend ist es gar nicht mal so sehr ein naheliegender Konflikt mit dem Schwiegersohn, der für Ärger sorgt, sondern dass das mit den Eltern nicht klappt. Anna und ihr Untermieter: Plötzlich Schwiegermutter setzt da auf maximalen Kontrast, wenn die willensstarke Anna auf einen Mann stößt, der es gewohnt ist, dass alle vor einem kuschen. Diese Konstellation ist für ein neu einsteigendes Publikum dankbar, da es keine Vorkenntnisse braucht – im Gegensatz zu dem etwas eigenartigen Verhältnis der zwei Hauptfiguren. Es erfordert auch nicht sehr viel geistige Eigenleistung. Der Klinikleiter ist so abscheulich, dass man schon aus Prinzip Partei für Anna ergreift. Raum für Nuancen gibt es da nicht.

Die Frage nach der Grenze

Dafür gibt es anderweitig Diskussionsbedarf. Dass bei Anna die Alarmglocken schrillen bei den Schwiegereltern ist klar. Weniger klar ist: Was heißt das für sie? Wie weit darf sie aktiv werden? Wann wird berechtigte Fürsorge übergriffig? Aber auch die anderen Figuren sind in Anna und ihr Untermieter: Plötzlich Schwiegermutter gefragt. So kommt es zwischen Karin und Jens ebenfalls zu Auseinandersetzungen bei der Frage, ob er nicht seiner Mutter beistehen sollte. Und auch diese muss sich dafür rechtfertigen, sich nicht gegen die Unterdrückung durch den Mann zu wehren. So uninteressant der despotische Doktor als Figur ist, der Film reißt doch mehrere Themen an, über die es sich zu diskutieren lohnt. Einfach nur stumm danebenstehen, ist dann ebenso wenig eine Lösung. Da gilt es, irgendwo dazwischen eine Position zu finden.

Ein bisschen moralisierend wird der Film dabei schon, vergisst dabei zuweilen, noch etwas für den Unterhaltungsfaktor zu tun. Aber es funktioniert insgesamt gut, da Anna eben nicht als eine Heilige dargestellt wird, sondern als ein Mensch mit diversen Macken, der einem auch auf den Keks gehen kann. Das macht Anna und ihr Untermieter: Plötzlich Schwiegermutter nahbarer als so manch anderes Werk, das am Freitagabend ausgestrahlt wird. Das ist auch dem guten Ensemble zu verdanken, welches aus dem Drehbuch einiges rausholt. Ein bisschen schade ist, wie einfach man sich das zum Schluss alles machte. Andererseits, so ein kleines Happy End beim Umgang mit Despoten tut in der aktuellen Zeit ganz gut.

Credits

OT: „Anna und ihr Untermieter: Plötzlich Schwiegermutter“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Dagmar Seume
Drehbuch: Martin Rauhaus
Musik: Oli Biehler
Kamera: Felix Poplawsky
Besetzung: Katerina Jacob, Ernst Stötzner, Herbert Knaup, Anke Sevenich, Golo Euler, Katharina Schlothauer

Bilder

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Anna und ihr Untermieter: Plötzlich Schwiegermutter
fazit
Bei „Anna und ihr Untermieter: Plötzlich Schwiegermutter“ muss sich die Titelfigur mit der kommenden Hochzeit ihrer Tochter anfreunden – und dem völlig inakzeptablen Schwiegervater. Das wird manchmal etwas zu moralisierend, funktioniert insgesamt aber gut und lädt zu mancher Debatte ein.
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