Flic Story – Duell in sechs Runden Der Bulle und der Killer Tv Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Flic Story – Duell in sechs Runden

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„Flic Story – Duell in sechs Runden“ // Deutschland-Start: 14. November 1975 (Kino) // 10. Januar 2005 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als ebenso unbeirrbarer wie korrekter Polizist hat sich Roger Borniche (Alain Delon) einen gewissen Ruf erarbeitet. Und so erhält er von seinem Chef auch den Auftrag, den Verbrecher Émile Buisson (Jean-Louis Trintignant) einzufangen, der gerade aus einer Psychiatrie geflohen ist. Borniche macht sich gleich an die Arbeit und will hierfür Raymond Pelletier (Mario David) einspannen, der eine Kneipe besitzt und in Gangsterkreisen gut bekannt ist. Tatsächlich wird diese auch zu einer Anlaufstation des geflüchteten Killers. Doch der Plan des Polizisten, Buisson dingfest zu machen, ist nicht erfolgreich. Immer wieder entzieht er sich dem Zugriff. Gleichzeitig wird der Konkurrenzkampf innerhalb der Polizei immer größer, der Druck auf Borniche steigt kontinuierlich an …

Starbesetzter Krimi

Mit seinen Krimis und Thrillern erarbeitete sich Jacques Deray in den 1960ern und 1970ern einen guten Ruf. Von manchen wurde der Regisseur sogar als „Hitchcock des französischen Films“ bezeichnet. Das mag vielleicht ein bisschen übertrieben sein, Werke wie Der Swimmingpool (1969) und Borsalino (1970) gelten jedoch durchaus als Klassiker. Aber nicht jeder Beitrag in der mehrere Dutzend Titel umfassenden Filmografie hinterließ großen Eindruck. Ein Werk, das heute eher in Vergessenheit geraten ist, ist der Krimi Flic Story – Duell in sechs Runden aus dem Jahr 1975. Und das obwohl mit Alain Delon und Jean-Louis Trintignant zwei Schauspielgrößen des französischen Kinos die Hauptrollen übernahmen und sich als Widersacher gegenüberstehen.

Theoretisch zumindest. Zwar handelt der Film davon, wie der Polizist über einen längere Zeitraum Jagd auf den Verbrecher macht. Die Szenen, in denen es zu einer wirklichen Konfrontation kommt, sind aber eine Seltenheit. Gegen Ende hin ist da eine, bei der Deray mit einer sehr angespannten Atmosphäre arbeitet. Buisson wird da belauert, man wartet auf den richtigen Zeitpunkt, um ein möglichst geringes Risiko einzugehen. Das Publikum darf an der Stelle bei Flic Story – Duell in sechs Runden richtig mitfiebern. Ein paar Actionszenen gibt es zuvor schon, darunter Verfolgungsjagden und Schusswechsel. Das steht jedoch nicht im Mittelpunkt. Der Film ist ein recht ruhiger Genrevertreter, bei dem es mehr um die Arbeit an dem Fall geht, um einen Blick hinter die Kulissen.

Atmosphärisch, aber etwas zäh

Der spannendste Aspekt dabei ist noch die interne Konkurrenz bei der Polizei, wenn verschiedene Weltsichten und Interessen aufeinanderstoßen. Leider ist aber ausgerechnet die Figur des Borniche nicht übermäßig interessant. Wie sich Polizisten in einen Fall verbeißen und sich schwer damit tun, ihn nicht lösen zu können, hat vor einigen Jahren In der Nacht des 12. deutlich packender erzählt. Dort war das auch mit einem zu Diskussionen anregenden Gesellschaftsporträt verbunden. Etwas Entsprechendes fehlt hier. Der Protagonist hebt sich anfangs noch von dem Kollegen ab, indem er sich für einen korrekten Umgang mit Verbrechern einsetzt. Ansonsten fällt er in Flic Story – Duell in sechs Runden nur dadurch auf, dass er ständig raucht. Da gibt es quasi keine Szene, in der nicht eine Zigarette konsumiert oder neu angezündet wird.

Vereinzelt ist das sehenswert, gerade die unterkühlt-nüchterne Atmosphäre ist gelungen. Außerdem hat Jean-Louis Trintignant einige markante Auftritte als skrupelloser bis psychopathischer Killer, der ohne mit der Wimper zu zucken ein Menschenleben nach dem anderen auslöscht. Leider ist aber auch bei ihm die Charakterisierung ziemlich genügsam. Zwar ist der Film bei uns auch unter dem Titel Der Bulle und der Killer bekannt, viel zu sagen hat er über diese aber nicht. Schade ist zudem, dass sich Flic Story – Duell in sechs Runden kein wirkliches Gefühl für die zeitliche Dimension entwickelt. So war der echte Bornichon, auf dessen Geschichte der Film basiert, seinerzeit jahrelang seinem Widersacher auf der Spur. Hier sind es nicht einmal zwei Stunden. Auch die fühlen sich zwischendurch etwas lang an, aber nicht auf die Weise, wie es das Thema verdient hätte.

Credits

OT: „Flic Story“
AT: „Der Bulle und der Killer“
Land: Frankreich, Italien
Jahr: 1975
Regie: Jacques Deray
Drehbuch: Jacques Deray
Musik: Claude Bolling
Kamera: Jean-Jacques Tarbès
Besetzung: Alain Delon, Jean-Louis Trintignant, Renato Salvatori, Claudine Auger, André Pousse, Mario David, Paul Crauchet

Bilder

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Flic Story – Duell in sechs Runden
fazit
„Flic Story – Duell in sechs Runden“ erzählt von einem Polizisten, der jahrelang einen eiskalten Mörder jagt. Das ist mit Alain Delon und Jean-Louis Trintignant hochkarätig besetzt, aber nicht so wirklich spannend. So holt der auf einer wahren Geschichte basierende Fall weder aus dem Ensemble noch den Themen genug heraus, weshalb es nur für einen solide Genrebeitrag reicht.
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von 10