Three Blind Mice – Schnipp, schnapp, dein Kopf ist ab
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Three Blind Mice – Schnipp, schnapp, dein Kopf ist ab

„Three Blind Mice – Schnipp, schnapp, dein Kopf ist ab“ // Deutschland-Start: 25. Januar 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Abigail (May Kelly) schafft es einfach nicht, sie kommt nicht mehr von den Drogen los. Da sie ihre Sucht zudem verleugnet, stehen Konflikte mit ihren Eltern Jude (Lynne O’Sullivan) und Keith (Keith Eyles) auf dem Tagesprogramm. Als alle Versuche, das Problem zu lösen, fehlschlagen, schlägt Cara (Helen Fullerton), die von den beiden um Hilfe gebeten vor, gemeinsam in eine abgelegene Hütte zu gehen und dort einen kalten Entzug zu starten. Abigails Bruder Mark (Karl Hughes) und ihre Freundin Lara (Lila Lasso) schließen sich dem Versuch an, entschlossen, dieses Mal alles in Ordnung zu bringen. Das ist einfacher gesagt denn getan. Es dauert dabei nicht lang, bis die Streitigkeiten erneut ausbrechen und es zu heftigen Auseinandersetzungen kommt. Dabei steht ihnen die eigentliche Prüfung noch bevor, denn in der Gegend streifen drei blutrünstige Riesenmäuse umher …

Der Horror der Kindergeschichten

Wann immer eine bekannte Geschichte oder Figur zu einem Gemeingut wird und damit von allen beliebig genutzt werden kann, ist die Neugierde groß: Was werden die Leute daraus machen? Wie werden sie die Freiheit nutzen? Dieses Jahr betrifft das beispielsweise den legendären Disney Kurzfilm Steamboat Willie, durch den seinerzeit Micky Maus bekannt wurde. Leider zeigt sich aber, dass die Einladung zu Kreativität auf eine wenig kreative Weise angenommen wird. Gern werden dann Kinderhelden einfach nur in Horrorfilme gepackt. Winnie the Pooh: Blood and Honey schaffte es damit in die Schlagzeilen, weniger wegen eigener Leistungen. Das neu veröffentlichte Three Blind Mice – Schnipp, schnapp, dein Kopf ist ab ist da ganz ähnlich, wird bei uns auch damit beworben, von denselben Machern zu sein.

Um Urheberrechte musste sich hier niemand Sorgen machen. Zugrunde liegt dem Film schließlich ein englischer Kinderreim, der 1609 veröffentlicht wurde. Die Vorlage ist also schon ein wenig länger Gemeingut geworden. Dass der Streifen jetzt veröffentlicht wird, dürfte dann auch mehr damit zu tun haben, diese Art Horrorfilme zu etablieren. Eine inhaltliche Begründung, warum man ausgerechnet den Reim verfilmen wollte, gibt es sowieso nicht. Zwar wird er in Three Blind Mice – Schnipp, schnapp, dein Kopf ist ab immer mal wieder zitiert. Gemeinsamkeiten gibt es aber keine. Wo bei Winnie the Pooh: Blood and Honey zumindest noch irgendwie versucht wurde, eine Verbindung zur Vorlage herzustellen, wird hier völlig darauf verzichtet.

Trashig und unausgegoren

Die Willkürlichkeit ist dabei aber gar nicht das eigentliche Problem. Der Film ist auch sonst richtig mies. Der Anfang geht dabei noch einigermaßen in Ordnung, als es nur um die Familie geht und deren ständigen Streitereien. Zwar wird über das Thema Drogensucht  nichts wirklich Relevantes gesagt. Zumindest ist das aber passabel gespielt und es hat einen gewissen Unterhaltungswert, wie sich alle gegenseitig anschreien. Fängt erst einmal der Horrorpart an, ist das Ensemble aber völlig überfordert. Hauptdarstellerin May Kelly ist als Scream Queen unbrauchbar, obwohl sie vor Three Blind Mice – Schnipp, schnapp, dein Kopf ist ab schon eine ganze Reihe von Horrorfilmen gedreht hat. Hinzu kommt, dass die Figur so unsympathisch ist, dass Mitfiebern keine Option ist. Vielmehr wünscht man sich, dass die Mischung aus Hysterie und Gewimmer ein Ende nimmt, auf die eine oder andere Weise.

Wer gern brutale Horrorfilme sind, wird am ehesten mit dem Streifen glücklich werden. Die riesigen Mensch-Maus-Hybride sind nicht gerade zurückhaltend, wenn es darum geht, ein Menschenleben auszulöschen. Allerdings sind einige Szenen schon sehr trashig, wohl auch wegen des geringen Budgets. Das hätte funktionieren können, wenn Regisseur Pierre B und Drehbuchautor David Malcolm sich dazu bekannt hätten, wie lächerlich das hier ist. Aus nicht nachzuvollziehenden Gründen wollten sie das aber alles ernst nehmen, was zu extremen Schwankungen führt. Da vieles in Three Blind Mice – Schnipp, schnapp, dein Kopf ist ab auch noch ziemlich formelhaft ist, ist der Film trotz seines kuriosen Szenarios in erster Linie Zeitverschwendung.

Credits

OT: „Three Blind Mice“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Pierre B
Drehbuch: David Malcolm
Musik: Solmi Kim
Kamera: Dominic Hall
Besetzung: May Kelly, Lynne O’Sullivan, Keith Eyles, Helen Fullerton, Karl Hughes, Lila Lasso

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Three Blind Mice – Schnipp, schnapp, dein Kopf ist ab
fazit
„Three Blind Mice – Schnipp, schnapp, dein Kopf ist ab“ nimmt den alten Kinderreim und will daraus einen Horrorfilm machen, ohne dass es einen wirklichen Bezug gibt. Das Ergebnis ist letztendlich Zeitverschwendung, zumal sich der Film viel zu ernst nimmt. Allenfalls Fans brutaler Gewalt können mit dem kuriosen Trash glücklich werden.
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