The Hyperions – Die Superhelden-Akademie
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The Hyperions – Die Superhelden-Akademie

„The Hyperions – Die Superhelden-Akademie“ // Deutschland-Start: 4. Januar 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Er wollte die Welt zu einem besseren Ort machen. Und so entwickelte Professor Ruckus Mandulbaum (Cary Elwes) in den 1960ern seine Titan Badges, welche die DNA der sie tragenden Menschen verändert und auf diese Weise Superkräfte verleiht. Drei Menschen gab er die Badges – Maya (Elaine Tan), Vista (Penelope Mitchell) und Ansel (Alphonso McAuley) –, zusammen bildeten sie das Heldenteam Hyperions. Doch alles hat einmal ein Ende, weshalb Mandulbaum das Team auflöste und stattdessen ein neues gründete. Nun soll die dritte Generation anstehen, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Vista und Ansel wollen sich aber nicht damit abfinden, einfach so entsorgt zu werden. Also brechen sie in das Museum ein, in dem ihre alten Badges aufbewahrt werden, um diese an sich zu nehmen. Doch der Plan geht gehörig schief …

Über das Leben nach dem Heldendasein

Die große Zeit der Superheldenfilme scheint inzwischen vorbei zu sein. Waren diese über Jahre hinweg eine sichere Bank in den Kinos, enttäuschten zuletzt fast alle Beiträge. The Marvels und Aquaman: Lost Kingdom wurden sogar zu absoluten Desastern. Insofern ist der Zeitpunkt sicherlich nicht der günstigste, um The Hyperions – Die Superhelden-Akademie bei uns zu veröffentlichen. Wenn nicht einmal die sündhaft teuren Großproduktionen mit ihren unzähligen Stars noch ein Publikum finden, wer soll dann eine solche Low-Budget-Geschichte noch anschauen wollen? Auch die Namen dürften wenig ziehen: Cary Elwes war zuletzt zwar wieder in einigen größeren Hollywoodfilmen zu sehen. Die Rollen dort waren aber eher klein, ein Publikumsmagnet ist der Engländer kaum.

Der Vergleich mit den filmischen Exzessen von Marvel und DC Comics hinkt aber sowieso. Das hier ist nicht einfach nur die Billigversion der großen Kinoauftritte. Stattdessen geht Regisseur und Drehbuchautor Jon McDonald in seinem zweiten Langfilm einen etwas anderen Weg. Ein großer Unterschied: Es gibt in The Hyperions – Die Superhelden-Akademie keinen Superschurken, der die Weltherrschaft an sich reißen möchte oder alles zu zerstören droht. Es gibt überhaupt keinen Schurken. Stattdessen dreht sich der Film ausschließlich um die Heldentruppe und wie diese nach ihrer Aussortierung mit allem hadert. Als Idee ist das spannend. Was geschieht mit Leuten, nachdem sie die Welt gerettet haben und nicht mehr gebraucht werden? Was hält das Leben noch bereit, wenn man bereits alles erreicht hat und plötzlich unnütz geworden ist?

Kaputte Familie, komisch verpackt

Das hätte sich grundsätzlich auch als Drama angeboten. Und tatsächlich hat der Film immer mal wieder tragische Elemente, wenn wir mehr über die Figuren und ihre Lebensgeschichten erfahren. So präsentiert sich der Professor zwar als eine Art Familienvater, umso mehr, da er seine Schützlinge bevorzugt als Kinder rekrutiert. Die heile Welt, wie sie immer wieder auch optisch impliziert wird, ist aber eine Illusion. The Hyperions – Die Superhelden-Akademie zeigt eine dysfunktionale Familie, bei der einiges im Argen liegt und viel Gesprächsbedarf herrscht. McDonald verpackt dies aber alles in ein humoristisches Gewand. Auch wenn es zwischendurch mal ein bisschen Action gibt und die angesprochenen tragischen Elemente, in erster Linie ist das hier eine Komödie.

Das klingt alles etwas kurios. Ist es auch. Nur leider nicht so spaßig, wie es hätte sein können. Der Film plätschert über weite Strecken ein wenig vor sich hin, da geschieht einfach nicht sehr viel. Sympathisch ist The Hyperions – Die Superhelden-Akademie. Hinzu kommt die Optik im bewussten Retro-Look, die für ein wohlig nostalgisches Gefühl sorgt. Zusammen mit der ungewöhnlichen Geschichte bleibt da schon etwas mehr hängen als bei vielen Fabrik-Spektakeln rund um Superhelden. Besser ist sie deshalb aber nicht. Die Komödie um ausrangierte Helden und Heldinnen fehlt trotz guter Ideen und Absichten der Unterhaltungsfaktor, es fehlt der zwingende Grund, sich dieser Aufarbeitung anschließen zu müssen.

Credits

OT: „The Hyperions“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Jon McDonald
Drehbuch: Jon McDonald
Musik: Oumi Kapila
Kamera: Jason Ball
Besetzung: Cary Elwes, Penelope Mitchell, Elaine Tan, Alphonso McAuley, Tanner Buchanan, Keli Price, R.J. Asher

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The Hyperions – Die Superhelden-Akademie
fazit
„The Hyperions – Die Superhelden-Akademie“ ist ein grundsätzlich sympathischer Film mit nostalgisch stimmendem Retro-Look. Richtig unterhaltsam ist die Komödie um eine ausrangierte Heldentruppe, die gegen die eigene Bedeutungslosigkeit kämpft, aber nicht. Denn dafür plätschert sie über weite Strecken zu sehr vor sich hin.
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