Maria Wern, Kripo Gotland - Freier Fall TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek DVD kaufen
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Maria Wern, Kripo Gotland: Freier Fall

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„Maria Wern, Kripo Gotland: Freier Fall“ // Deutschland-Start: 28. Dezember 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als vor einer Kirche ein Mann erschossen wird, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um einen Auftragsmord handeln muss. Maria Wern (Eva Röse) und ihr Team haben bald auch schon eine Idee, wer hinter allem steckt. Auf den Drogenbaron Josef Boman (Edvin Bredefeldt) fällt der Verdacht. Nur, wie soll das alles bewiesen werden? Zumal auch die Tatwaffe spurlos verschwunden ist, die es braucht, um den Täter eindeutig zu überführen. Um an den Verbrecher heranzukommen, nehmen sie daher Kontakt zu Bomans Freundin Fanny (Julia Heveus) auf, in der Hoffnung, dass sie ihnen weiterhelfen wird. Dabei hat sie eine riesige Angst vor ihrem Partner, der schon wegen der geringsten Anlässe explodieren kann und dabei sowohl sie wie auch das gemeinsame Kind bedroht …

Gewalt an der Partnerin

Ob es so wahnsinnig sinnvoll ist, die neuen Folgen von Maria Wern, Kripo Gotland innerhalb so kurzer Zeit auszustrahlen, darüber lässt sich natürlich streiten. Gleich vier spielfilmlange Fälle erscheinen die Tage, innerhalb von nicht einmal zwei Wochen. Andererseits werden Fans dadurch um den Jahreswechsel herum ordentlich beschäftigt. Los ging es in der aktuellen Staffel mit Tödliches Spiel, das sich mit einem mörderischen Konkurrenzkampf beim Nachwuchsfußball beschäftigte. Nun geht es bei Freier Fall mit einem klassischeren Krimithema weiter, wenn wir uns die Welt der Drogen begeben. Theoretisch zumindest. Praktisch spielen die keine übermäßig große Rolle, ein Mord steht im Mittelpunkt, der prinzipiell losgelöst von den Rauschmitteln begangen werden kann.

Damit einher gehen geringere inhaltliche Ambitionen. Wo der erste von vier Filmen der neuen Staffel anhand des Beispiels Fußball von Erwartungen und elterlichem Druck erzählte, gegen die junge Menschen kaum ankommen, da fehlt bei Maria Wern, Kripo Gotland: Freier Fall etwas Vergleichbares. Sicher, wir haben hier den Aspekt von Gewalt innerhalb von Beziehungen, was nicht minder wichtig ist. Misshandelte Frauen gibt es auch hierzulande viel zu viele. Wenn diese Gewalt aber von einem skrupellosen Gangster begangen wird, der andere Leute nach Belieben hinrichten lässt, dann ist das ein weniger universelles Szenario. Da geht es weniger um eine Beziehung an sich als vielmehr einen Menschen, der über das Leben anderer verfügt, wie er will. Die Partnerin ist da nur ein Beispiel unter vielen.

Weder interessant noch spannend

Es ist auch nicht so, als hätte Inger Scharis in dem Drehbuch viel Interessantes zu dem Thema oder den Figuren zu sagen. Weder die Umstände des Paares noch die beiden Charaktere sind in irgendeiner Form spannend. Boman ist ein stereotyper Schläger ohne Geschichte oder Charisma. Fanny hat ebenso wenig eine Persönlichkeit: Sie wird allein dadurch definiert, dass man ihr Gewalt antut. Da auch die Szenen wenig Abwechslung aufweisen, hält sich der Effekt bei Maria Wern, Kripo Gotland: Freier Fall in Grenzen. Sicher sind die Momente auf ihre Weise schockierend. Sie sind aber auch nichtssagend, der schwedische Krimi spult das Ganze völlig uninspiriert ab und begnügt sich mit Standardsituationen, die so austauschbar sind, dass man nie das Gefühl hat, es hier mit realen Menschen zu tun zu haben.

Insgesamt hält sich der Nervenkitzel trotz der Gefahr dann auch in Grenzen. Als Krimi ist das sowieso wenig erwähnenswert. Konnten die Schwächen beim letzten Mal noch durch das Thema und die Tragik ausgeglichen werden, wenn der Film mehr Porträt als Genrebeitrag war, gelingt das dieses Mal nicht. Maria Wern, Kripo Gotland: Freier Fall ist eine recht öde Fernsehproduktion, die einfach nicht genug liefert, um in dem hart umkämpften Segment hervorzustechen. Wer sich nicht gerade zu den Fans der 2008 gestarteten Reihe zählt und unbedingt jeden Auftritt der Polizistin sehen muss, kann sich das Einschalten heute sparen. Dafür ist die Konkurrenz einfach zu zahlreich, da braucht es etwas derart Mäßiges schlichtweg nicht.

Credits

OT: „Maria Wern: Jacqueline“
Land: Schweden
Jahr: 2023
Regie: Johan Lundin
Drehbuch: Inger Scharis
Musik: Jean-Paul Wall
Kamera: Christian Haag
Besetzung: Eva Röse, Erik Johansson, Peter Perski, Lola Zackow, Sigrid Johnson, Samuel Astor Åström, Tehilla Blad, David Arnesen, Katrin Sundberg, Eva Fritjofson, Edvin Bredefeldt, Julia Heveus

Bilder

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Maria Wern, Kripo Gotland: Freier Fall
fazit
Nach dem ordentlichen Staffelauftakt ist „Maria Wern, Kripo Gotland: Freier Fall“ eine ziemliche Enttäuschung. So ist die Geschichte um einen Drogenbaron, der seine Freundin misshandelt, trotz des wichtigen Themas ziemlich nichtssagend. Es kommt zudem keine Spannung auf.
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