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Die Heiland – Wir sind Anwalt: Schafe in der Stadt

Die Heiland Wir sind Anwalt Staffel 4
„Die Heiland – Wir sind Anwalt: Schafe in der Stadt“ // Deutschland-Start: 7. November 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Für Gerrit (Markus Gertken) und Annika Streberg (Wiebke Adam-Schwarz) kommt es richtig dick: Ihre Schafe haben im Schlosspark Charlottenburg eine Statue aus der Kolonialzeit umgerannt, 70.000 Euro Schadensersatz sollen sie nun zahlen. Eigentlich hätte der elektrische Zaun verhindern sollen, dass so etwas geschieht. Doch irgendjemand hatte diesen vorher abgeschaltet, weshalb die Tiere ungehindert davonstampfen konnten. Ihre Anwältin Romy Heiland (Christina Athenstädt) geht der Sache nach und stößt dabei auf eine Aktivistengruppe, die sich kritisch mit dem kolonialen Erbe auseinandersetzt. Aber die Leute dort sind nicht die einzigen, die Ärger machen …

Von Schafen und Kolonien

So langsam neigt sich die aktuelle vierte Staffel von Die Heiland – Wir sind Anwalt ihrem Ende zu. Mit Schafe in der Stadt wird bereits die neunte von insgesamt 13 Folgen ausgestrahlt. Und noch immer wird nicht ganz klar, was die Serie eigentlich genau sein soll. Dann und wann geht es dem Titel entsprechend tatsächlich darum, dass die Protagonistin einer Anwaltstätigkeit nachgeht, beispielsweise in Kaltblüter. Oft läuft es aber eher darauf hinaus, dass sie sich als Detektivin betätigt und irgendwelche Fälle löst. Da wird es dann quasi zur Nebensache, wen genau sie gerade vertritt. Das war letzte Woche in Der Stalker so. Und auch bei der neuen Geschichte rücken die Strebergs mitunter ziemlich in den Hintergrund, wenn alle möglichen sonstigen Sachen erzählt werden.

So befasst sich Stefan Barth (Blood & Gold) in seinem Drehbuch mit dem heiklen Thema Kolonisation bzw. den lange tot geschwiegenen Verbrechen Deutschlands in Afrika. Seit einigen Jahren wächst das Bewusstsein, dass wir uns mit dieser Geschichte auseinandersetzen müssen. Vor einigen Monaten nahm sich beispielsweise der Kinofilm Der vermessene Mensch dieses Themas an. Ein bisschen hakt es bei dem Versuch in Die Heiland – Wir sind Anwalt: Schafe in der Stadt, diese Zeit anzusprechen und mit einem Kriminalfall zu verbinden. Sofern man überhaupt von einem Kriminalfall sprechen mag, wenn Schafe eine Statue umrennen. Das klingt eigentlich eher komisch, ein bisschen schräg wird es hier schon, ohne dass das konsequent verfolgt würde.

Hauptsache irgendwo Drama

Allgemein ist das wieder ein Mix von Themen, wenn nebenbei wieder die dramatischen Geschichten der Figuren angesprochen werden, etwa die komplizierte Beziehung von Romy und Rudi Illic (Aleksandar Jovanovic). Aber das ist so kurz, dass man sich das auch gleich ganz sparen kann. Gleiches gilt für Ringo Holländer (Tim Kalkhof), der mal kurz durchs Bild huschen darf, gerade genug, um ihn in den Credits aufzuführen. Aber nicht genug, um das Ganze relevant zu machen. Da hat man oft das Gefühl, dass einfach nur eine Checklist abgearbeitet wird. Wie es deutlich besser geht, macht gerade Harry Wild: Mörderjagd in Dublin vor, das ebenfalls Einzelfälle und folgenübergreifende persönliche Geschichten miteinander verbindet und beides besser hinbekommt als die deutsche Produktion. Für sich genommen ist Die Heiland – Wir sind Anwalt: Schafe in der Stadt aber in Ordnung und damit eine der besseren Episoden der aktuellen Staffel.

Credits

OT: „Die Heiland – Wir sind Anwalt: Schafe in der Stadt“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Oliver Dommenget
Drehbuch: Stefan Barth
Musik: Thomas Klemm
Kamera: Carl Finkbeiner
Besetzung: Christina Athenstädt, Sina Reiß, Tim Kalkhof, Aleksandar Jovanovic, Peter Fieseler, Anne Diemer, Markus Gertken, Wiebke Adam-Schwarz, Ulrike Hübschmann, Louise Debatin

Bilder

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Die Heiland – Wir sind Anwalt: Schafe in der Stadt
fazit
„Die Heiland – Wir sind Anwalt: Schafe in der Stadt“ versucht sich an dem heiklen Thema der deutschen Kolonisationsgeschichte, schlingert dabei inhaltlich wie tonal umher. Der Fall um Schafsschäden ist aber originell genug, damit man sich das anschauen kann.
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