Kommissar Beck: Quid pro quo TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek DVD kaufen
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Kommissar Beck: Quid pro quo

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„Kommissar Beck: Quid pro quo“ // Deutschland-Start: 17. September 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als in einer Flohmarkthalle im Stockholmer Vorort Vårberg der Händler Dima Petrovich tot aufgefunden wird, deutet zunächst alles auf einen Unfall hin. Schließlich war der Verstorbene sehr beliebt, warum sollte ihn da jemand umbringen wollen? Bei ihren Ermittlungen stoßen Martin Beck (Peter Haber), Steinar Hovland (Kristofer Hivju), Josef Eriksson (Martin Wallström) und Jenny Bodén (Anna Asp) aber auf Ungereimtheiten. Was hat es mit dem hitzigen Telefonat auf sich, das er zuvor geführt haben soll? Auch eine Videoaufnahme gibt Rätsel auf. Und dann wäre da noch Kent Larsson (Danilo Bejaran), ein Beamter der Geheimpolizei SÄPO, der ein auffällig großes Interesse an dem Fall hat …

Beck als Mogelpackung

Für Fans ist es eine tolle Nachricht: Kommissar Beck ist zurück. Und von denen muss es eine Menge geben, sonst würden nicht nach wie vor neue Filme produziert. Letzte Woche ging mit Tödliche Falle die aktuelle Staffel los, es ist die neunte des im ZDF ausgestrahlten Dauerbrenners. Mit Quid pro quo folgt nun Episode zwei, zwei weitere kommen im Anschluss noch. Und doch werden sich nicht wenige fragen, ob die Krimireihe nicht inzwischen deutlich ihren Zenit überschritten hat. So ist der Titelheld zwar offiziell nach wie vor der Protagonist und Mittelpunkt der Geschichte. Aber das erinnert zunehmend an die billig produzierten B-Movie-Actionfilme, bei denen irgendwelche Ex-Stars auf dem Cover zu sehen sind, im Film aber nur wenige Minuten lang auftreten.

Beim letzten Mal sah es so aus, als würde Enkel Vilhelm darauf vorbereitet, eine wichtigere Rolle zu übernehmen und damit vielleicht das Erbe fortzusetzen. Doch davon ist hier nichts mehr übrig, stattdessen ist es wieder der Rest des Teams, der die Arbeit macht, während Beck nur sporadisch mal seinen Senf dazugibt. Kommissar Beck: Quid pro quo setzt da den Trend der Mogelpackung fort. Dass Peter Haber nicht unbedingt für actionreiche Szenen zur Verfügung steht, ist nicht verwerflich. Mit 70 muss man so etwas nicht unbedingt mehr machen. Aber es gibt auch in solchen Fällen die Möglichkeit, die Hauptfigur zu integrieren. In A Haunting in Venice  springt derzeit Hercule Poirot auch nicht wild umher oder liefert sich Schusswechsel. Dass der beliebte Beck so wenig genutzt wird, ist daher schon schade.

Schönes Setting, langweiliger Film

Das allein bedeutet aber natürlich nicht, dass der Film schlecht ist. Auch Mogelpackungen können für sich genommen gut sein. Leider ist die Reihe völlig unabhängig von dieser Frage oft unbefriedigend. Die Teile dümpeln oft irgendwo im Mittelfeld herum. Die betroffene Polizei war letztes Jahr etwas besser, als ein gesellschaftliches Thema mit einem spannenden Rätsel verbunden wurde. Der Rest ist wenig erwähnenswert. Und das gilt dann auch für den neuen Teil. Das Setting ist in Kommissar Beck: Quid pro quo noch der interessanteste Aspekt, ein Flohmarkt ist als Schauplatz schon ganz stimmungsvoll. Dieser hat nicht nur visuelle Qualitäten, sondern bringt auch inhaltlich viel Potenzial mit. Schließlich treffen an solchen Orten sehr viele Menschen in kurzer Zeit aufeinander, was ideal ist für ein schönes Mörderrätsel.

Nur dass dieses hier fehlt. Klar, formal werden die Ansprüche an den klassischen Whodunnit erfüllt, wenn es mehrere Verdächtige gibt, unter denen das Polizei-Team die richtige Person finden muss. Das allein macht die Geschichte aber nicht interessant. Dass zum Beispiel der Geheimdienst mitmischt und sich gleichzeitig nicht in die Karten schauen lassen will, ist inzwischen zu einem absoluten Klischee verkommen. Auch die Auflösung trägt nicht unbedingt dazu bei, dass man den Fall positiv in Erinnerung behält. Den Fans darf das alles egal sein und bei Kommissar Beck: Quid pro quo anderthalb Stunden lang Theorien aufstellen, wer aus welchem Grund den Mord begangen hat. Angesichts der unzähligen Krimis, die Woche für Woche ausgestrahlt werden, ist das hier aber einfach zu wenig.

Credits

OT: „Beck: Quid Pro Quo“
Land: Schweden, Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Pontus Klänge
Drehbuch: Dennis Magnusson
Vorlage: Maj Sjöwall, Per Wahlöö
Musik: Adam Nordén
Kamera: Calle Persson
Besetzung: Peter Haber, Kristofer Hivju, Jennie Silfverhjelm, Måns Nathanaelson, Martin Wallström, Anna Asp, Jonas Karlsson, Elmira Arikan, Valter Skarsgård, Danilo Bejarano, Yaya Gomez Gassama, Bruno Fuentes, Pablo Leiva Wenger

Bilder

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Kommissar Beck: Quid pro quo
fazit
„Kommissar Beck: Quid pro quo“ unterbietet die oft nur mittelmäßigen Teile der Krimireihe noch einmal. Zwar hat der Fall um einen Mord in einer Flohmarkthalle ein stimmungsvolles Setting. Die Geschichte selbst ist aber recht langweilig, der Protagonist wird zudem wie so oft kaum noch genutzt.
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