Disney Illusion Island Switch Videospiel Game
© Disney Games

Disney Illusion Island

Disney Illusion Island Switch Videospiel Game
„Disney Illusion Island“ // Deutschland-Start: 28. Juli 2023 (Nintendo Switch)

Inhalt / Kritik

Wenn die Rede von bedeutenden Jump’n’Runs auf dem Mega Drive die Rede ist, dürfte den meisten Sonic the Hedgehog einfallen, das 1991 auf den Markt kam und bis heute viele Fans hat. Noch immer werden neue Spiele um den blauen Igel entwickelt, er war auch der Held zweier erfolgreicher Kinofilme. Neben dem Vorzeigetitel gab es aber auch eine Reihe weiterer Genrebeiträge auf Segas erfolgreichster Videospielkonsole, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Ganz weit oben standen die diversen Teile der Illusion-Reihe, in denen wichtige Figuren von Disney die Hauptrolle hatten. Tatsächlich erschienen die parallel für mehrere Konsolen von Sega. Das erste Spiel Castle of Illusion wurde beispielsweise nach der Veröffentlichung auf dem Mega Drive auch für das Master System und das Handheld Game Gear adaptiert. Später folgten World of Illusion (1992), Land of Illusion (1993) und Legend of Illusion (1995). Die Kritiken waren damals sehr gut. Inzwischen sind die Spiele aber etwas in Vergessenheit geraten, sind auch für keine der aktuellen Konsolen erhältlich.

Ein abenteuerliches Picknick

Dafür kommt nun mit Disney Illusion Island ein neuer Titel für die Nintendo Switch, der an diese Klassiker erinnert, auch wenn die Spiele nur bedingt miteinander zu vergleichen sind. Inhaltlich gibt es keinen Zusammenhang, das neue Abenteuer hat ein ganz eigenes Setting. Genauer werden Micky Maus, Minnie Maus, Donald Duck und Goofy mit dem Versprechen auf ein Picknick auf die abgelegene Monoth-Insel gelockt. Anstatt dort eine schöne Zeit zu haben, müssen sie Toku und den Hokuns dabei helfen, drei gestohlene Bücher zu beschaffen, welche das gesammelte Wissen beinhalten und die Insel beschützen. Das lässt sich vor allem Micky nicht zweimal sagen, gibt ihm das doch die Möglichkeit, sich als Held zu beweisen. Aber auch die anderen drei lassen sich auf das Abenteuer ein.

Dieses ist aber kein klassischer Plattformer im Stil der alten Spiele. Anstatt wie bei Super Mario Bros. durch lineare Levels zu laufen und dabei über Gegner und Hindernisse zu springen, ist die Welt komplexer. Genauer besteht sie aus mehreren Regionen, die verschiedene Themen haben – beispielsweise Stadt, Tunnel oder Unterwasser – und miteinander verbunden werden. Zunächst sind nicht alle Regionen erreichbar, da es hierfür erst noch spezielle Gegenstände bzw. Fähigkeiten braucht, über die das Quartett anfangs nicht verfügt. Mit der Zeit kommen aber immer mehr Möglichkeiten hinzu, durch die sie entweder weitere Bereiche erkunden können oder auch in bereits bekannten Teilen der Welt neue Sachen entdecken. Gamer wissen bereits Bescheid, das Entwicklerstudio Dlala Studios setzt auf ein Spielprinzip, das man von Metroid oder den späteren Castlevania-Spielen kennt.

Spaßig mit viel Humor

Originell ist das weniger, das englische Entwicklerstudio verpasst es, dem inzwischen so beliebten Spielprinzip neue Facetten abzugewinnen. Es hatte aber wohl auch diesen Anspruch nicht. Auffallend ist lediglich, dass die vier nicht kämpfen können, sondern darauf angewiesen sind, den Gegnern auszuweichen. Lediglich bei den Endgegnern gibt es Kämpfe, die aber mehr Puzzle sind, welche die Umgebung einbeziehen. Das ist insgesamt gut spielbar. Manchmal würde man sich zwar wünschen, dass es doch mehr Abkürzungen gibt, um schneller von einem Punkt der Insel zum nächsten zu kommen, erst ganz zum Schluss wird Disney Illusion Island da großzügig. Aber es macht Spaß, mit den Figuren die Welt zu erkunden, sei es allein oder im Rahmen des Multiplayer-Modus, bei der die verschiedenen Charaktere übernommen werden können.

Diese unterscheiden sich bei der Steuerung übrigens nicht. Wo bei anderen Spielen jeder eigene Eigenschaften mitbringt, sind die vier hier gleich, wobei zumindest die besagten Fertigkeiten, die gesammelt werden, unterschiedlich umgesetzt sind. Bei der Persönlichkeit gibt es ohnehin starke Unterschiede. Das macht sich gerade in den Zwischensequenzen bemerkbar, die mit viel Humor umgesetzt wurden. Dieser verleiht Disney Illusion Island dann doch einen Wiedererkennungswert. Gleiches gilt für die Optik, die Cartoons nachempfunden ist und mit gelungenen Designs gefällt. Verweise auf die Historie der Disney-Stars gibt es übrigens nur indirekt. Während im Spiel selbst nichts zu sehen ist, kann man eine Reihe von Micky-Erinnerungsstücken sammeln, die unter anderem die Kurzfilmklassiker Steamboat Willie und Einsame Geister aufgreifen.

Sammler haben mehr davon

Überhaupt gibt es viel nebenher einzusammeln. Das meiste davon ist für das Spiel ohne konkrete Auswirkung, erhöht aber die Spielzeit. Für das reine Durchspielen braucht man im Schnitt sieben Stunden. Wer alles einsammeln will, darf noch einmal fünfzig Prozent obendrauf einplanen. Der interessanteste Part dieser Sammelaktion betrifft spezielle Micky-Motive, die es zu fotografieren gilt und die zum Teil sehr gut versteckt sind – obwohl man sie die ganze Zeit sieht. Auch wenn Disney Illusion Island für Leute enttäuschend sein könnte, die sich einen neuen Teil im Stil der alten Illusion erhofften, für sich genommen ist das ein unterhaltsames und charmantes Spiel, bei dem man gern bis zum Schluss dabeibleibt.

Credits

OT: „Disney Illusion Island“
Land: UK
Jahr: 2023
Director: Aj Grand-Scrutton
Producer: Victoria Webb
Texte: Kelsy Abbott
Musik: David Housden
Publisher: Disney Games
Entwickler: Dlala Studios
Plattformen: Nintendo Switch

Bilder

Trailer

Filme

Auch wenn es in Disney Illusion Island keine direkten Referenzen an frühere Auftritte der Disney-Figuren gibt, könnt ihr doch spezielle Erinnerungsstücke einsammeln, die an vergangene Filme mit Micky & Co. verweisen. Hier findet ihr einige Kritiken zu den im Spiel erwähnten Filmen.

Steamboat Willie (1928)
Die Uhrenreiniger (1937)
Einsame Geister (1937)
Der Zauberlehrling (1940)
Pluto, der Caddie (1941)

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Disney Illusion Island
fazit
Auch wenn „Disney Illusion Island“ nicht viel mit den alten Spielen gemeinsam hat, macht der Plattformer im „Metroidvania“-Stil Spaß. Vor allem der Humor und die Optik tragen dazu bei, dass das Werk trotz eines wenig originellen Spielprinzips positiv in Erinnerung bleibt und die nötige Persönlichkeit mitbringt.
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3.5