Super Mario Bros 1985
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Super Mario Bros. (1985)

Super Mario Bros 1985

Inhalt / Kritik

Was Tetris 1989 für den Game Boy war, war Super Mario Bros. vier Jahre zuvor für das Famicon bzw. das Nintendo Entertainment System: ein absoluter Systemseller. Mehr als 58 Millionen Exemplare sollen in den vergangenen knapp vier Jahrzehnten von dem Spiel verkauft, welches in der einen oder anderen Form immer mal wieder veröffentlicht wurde. Und natürlich war es enorm einflussreich, zog Kopien wie die Great Giana Sisters nach sich, zahlreiche Nachfolger und Spin-offs. Der gleichnamige Animationsfilm hat gute Chancen, der erfolgreichste Film von 2023 zu werden, trotz zahlreicher Konkurrenz. Dabei war Mario Mitte der 80er kein Neuling mehr. So war er, damals noch namenlos, der Held in Donkey Kong (1981) gewesen. 1983 folgte Mario Bros., an der Seite seines Bruders Luigi. In beiden Spielen durfte er bereits seine Sprungfertigkeiten unter Beweis stellen.

Perfekt spielbar

Doch Super Mario Bros. ging in eine andere Richtung: wortwörtlich. Anstatt mit einem fixen Bildschirm zu arbeiten wie bei den beiden obigen Spielen, musste Mario hier nach rechts laufen. Das Ziel war je nach Level eine Fahnenstange, an die er springen musste, oder ein Endgegner, den es zu besiegen galt. Aber schon auf dem Weg dorthin fanden sich zahlreiche Gegner. Einige davon sind selbst zu Stars geworden, etwa die Koopas. Der auf einer Wolke sitzende Lakitu gibt in Mario Kart das Startsignal für die Fahrer. Und dann ist da natürlich noch Bowser, eine besonders große und fiese Schildkröte, die in vielen späteren Mario-Spielen der Bösewicht war. Doch diese Feinde machen nur einen Teil der Herausforderung aus. Neben einem Zeitlimit, das üblicherweise aber nicht zum Problem wurde, gab es unzählige Abgründe oder Hindernisse, die Mario überwinden musste.

Beeindruckend war dabei, wie punktgenau die Steuerung war. Wo andere Spiele aus dieser Zeit, beispielsweise das ein Jahr später erschienene Castlevania, immer auch einen Kampf gegen den Controller bedeuteten, gab es bei dem von Videospiellegende Shigeru Miyamoto entworfenen Super Mario Bros. keinen Anlass zur Klage. Zwar wurden die Levels mit der Zeit naturgemäß immer schwieriger: Wer beispielsweise mal wieder eine der sich bewegenden Plattformen verpasst hatte oder von einem sich drehenden Feuer erwischt wurde, konnte schon mal etwas Frust schieben. Doch das Spiel blieb immer fair. Es ist auch bis heute noch sehr gut spielbar und vor allem einsteigerfreundlich. Im Gegensatz zu heutigen Spielen, die oft sehr genau erklären, was getan werden muss, erlernt man die Möglichkeiten und Herausforderungen praktisch von selbst.

Auf der Suche nach der Prinzessin

Natürlich ist das Spiel im Vergleich zu den Nachfolgern noch recht simpel. Während es beispielsweise in Super Mario Bros. 3 mehrere Verwandlungsmöglichkeiten und eine Landkarte gab, auf der man sich den nächsten Level aussuchen konnte, da ist das hier spartanischer. Der Pilz, mit dem der anfangs immer kleine Mario wächst, die Feuerblume und der Stern, der einen kurze Zeit unsterblich machte – mehr gab es nicht. Und auch die Level selbst sind weniger komplex. Ein paar Überraschungen beinhalten aber auch sie. Legendär sind die grünen Röhren, durch die man sich an andere Orte bringen und manchmal auch Levels überspringen kann. Unsichtbare Blöcke, versteckte Münzvorkommen, ungeahnte Durchgänge – das Spiel lädt zumindest zum Ausprobieren und Erkunden ein.

Das macht Spaß, zumal das Spiel mit Feuer, Gras, Unterwasser und Untergrund verschiedene Settings anbot, mit eigenen Feinden und Hindernissen. Und dann wäre da noch die Musik von Koji Kondo, die so eingängig ist, dass man sie kaum mehr aus dem Ohr bekommt. Gerade die zu Beginn des Spiels wurde selbst zu einer Wiedererkennungsmelodie, die nicht grundlos im Animationsfilm ausgiebig zitiert wurde. Ob Super Mario Bros. nun unbedingt als seines der besten Spiele aller Zeiten bezeichnet werden muss, darüber kann man sich streiten. Dafür ist selbst innerhalb der Mario-Reihe die Konkurrenz einfach ein bisschen zu stark. Für die damalige Zeit war es aber revolutionär und funktioniert auch heute noch sehr gut als Einstieg in diese spezielle Videospielwelt. Da das Spiel zudem recht flott durchgespielt werden kann, die meisten werden nach zwei Stunden die Prinzessin befreit haben, sind alle eingeladen, der Pilzwelt einen Besuch abzustatten.

Credits

OT: „Super Mario Bros.“
Land: Japan
Jahr: 1985
Director: Shigeru Miyamoto
Producer: Shigeru Miyamoto
Musik: Koji Kondo
Publisher: Nintendo
Plattformen: NES, Arcade, Super NES, Game Boy Color, Game Boy Advance, Wii, 3Ds, Wii U, Switch

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fazit
„Super Mario Bros.“ wurde Mitte der 1980er zu einer Sensation. Perfekt spielbar, mit vielen zu entdeckenden Geheimnissen und einer unverschämt eingängigen Musik ist das erste scrollende Abenteuer des Klempners bis heute eine sehr gute Einstiegmöglichkeit und insgesamt ein sehr gutes Jump’n’Run, auch wenn es im Vergleich zu den Nachfolgern eher simpel ist.
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