Zu neuen Ufern TV Fernsehen arte Streaming online Mediathek
© Lotus Film/Petro Domenigg

Zu neuen Ufern

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„Zu neuen Ufern“ // Deutschland-Start: 28. April 2023 (arte)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatte sich Grete (Maria Hofstätter) darauf gefreut, ihren Ruhestand zu genießen, lange genug war die Kommissarin auf Verbrecherjagd. Deswegen will sie eigentlich auch nichts damit zu tun haben, als der junge Polizist Stani (Leonard Stirsky Hädler) zu ihr kommt und um Hilfe bittet. Seine Kollegin Johanna (Marlene Hauser) sei bei einem Sturz von der Klippe ums Leben gekommen, ein Mord, so seine Überzeugung, auch wenn die anderen von einem Unfall sprechen. Da der Tod der jungen Frau, deren Patentante Grete war, ihr nahegeht, beschließt sie, doch mit Stani auf Spurensuche zu gehen. Dabei müssen die beiden bald feststellen, dass bei der Polizei nicht alle glücklich sind über die Ermittlungen …

Rückkehr nach Oberösterreich

Und auf welchem Sender läuft der LandKrimi heute? In Deutschland ist die österreichische Krimireihe, die vergleichbar zum Tatort mit wechselnden Teams arbeitet, die in verschiedenen Regionen unterwegs ist, irgendwie überall mal zu Hause. Während die Fälle aus der Steiermark, das vermutlich bekannteste Team der Krimireihe, im Ersten ausgestrahlt werden, zuletzt Steirerangst, sind andere beim ZDF untergekommen. Nun ist auch arte mal wieder an der Reihe, um die Verwirrung komplett zu machen, und zeigt Zu neuen Ufern als deutsche TV-Premiere. Ein Stammpublikum baut man auf diese Weise kaum auf, zumal bei den meisten hiesigen Ausstrahlungen der Verweis auf den LandKrimi fehlt.

Dieses Mal geht es nach Oberösterreich an die Grenze zu Tschechien. Langzeitfans kennen die Gegend schon, gab es doch schon zwei andere Teile dort: Der Tote am Teich (2015) und Der Tote im See (2018). Das Wassermotiv im Titel bleibt somit auch beim dritten Teil erhalten. Und auch Maria Hofstätter ist wieder als Greta dabei, wenngleich ihre Figur keine aktive Polizistin mehr ist. Gesehen haben muss man die Vorgänger jedoch nicht, um hier einsteigen zu können. So sind die anderen Hauptfiguren nicht mehr dabei, stattdessen ist der junge Stani nun da. Auch inhaltlich gibt es keine Anknüpfungspunkte. Wer nicht zufällig die anderen Filme kennt, würde bei Zu neuen Ufern wohl nicht auf die Idee kommen, dass es sich um einen Teil einer Reihe handelt.

Nettes Duo, müder Krimi

Die Konstellation der beiden Hauptfiguren ist dabei sicher noch das beste Argument, sich den Film einmal anzuschauen. Grundsätzlich ist es schon irgendwie nett, wie da ein junger Polizist und seine pensionierte Kollegin gemeinsam ermitteln. Dann und wann kommt es dadurch auch zu humoristisch genutzten Kontrasten, auch wenn die Komik sich insgesamt in Grenzen hält. Da sind die Steiermark-Filme doch deutlich engagierter, mit Lust an schrägen Figuren. Bei Zu neuen Ufern ist die Stimmung hingegen ernst, teils düster. Schließlich wird hier ausgiebig in den Sumpf an der österreichisch-tschechischen Grenze geblickt. Ein Sumpf, in dem alle irgendwie zu stecken scheinen. Und wer sich nicht ebenfalls darin suhlen will, wird eben von der Klippe geworfen.

Grundsätzlich können Krimis über Korruption und Hinterzimmerverbrechen schon spannend sein, gerade auch wenn sie mit Elementen des Verschwörungsthrillers versetzt werden. Hier will das alles aber irgendwie nicht richtig mitreißen. Dabei ist es nicht so, dass der Film wirklich viel falsch machen würde. Er ist nur ziemlich langweilig. Regisseur und Co-Autor Nikolaus Leytner (Der Trafikant) fehlten die Ideen, vielleicht auch die Lust, aus dem Stoff mehr zu machen als einen 08/15-Genrevertreter. Weder bei der Handlung noch der Geschichte ist etwas dabei, das einem in Erinnerung bleiben müsste. Spät kommt zwar noch eine Wendung hinzu, die für mehr Tragik sorgt. Das allein reicht aber nicht. Zu neuen Ufern ist ein weiterer mäßiger Teil der Krimireihe, der zwar die Minimalanforderungen an solche Filme erfüllt. Aber eben nicht mehr.

Credits

OT: „Zu neuen Ufern“
Land: Österreich
Jahr: 2022
Regie: Nikolaus Leytner
Drehbuch: Nikolaus Leytner, Anton Maria Aigner
Musik: Matthias Weber
Kamera: Hermann Dunzendorfer
Besetzung: Maria Hofstätter, Leonard Stirsky Hädler, Karl Fischer, Martin Pechlat, Miriam Fussenegger, Regina Fritsch, Marlene Hauser, Günter Tolar, Denis Safarik

Bilder

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Zu neuen Ufern
fazit
Wenn in „Zu neuen Ufern“ eine pensionierte Kommissarin den Tod einer jungen Polizistin untersucht, dann lebt das in erster Linie von der Figurenkonstellation. Das reicht aber nicht aus, um den langweiligen Rest auszugleichen. Der österreichische Film ist ein 08/15-Krimi um Korruption und schmutzige Geschäfte bei der Polizei, der gleich wieder vergessen ist.
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