Champions
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Champions
„Champions“ // Deutschland-Start: 27. April 2023 (Kino)

Inhalt / Kritik

Talent hat Marcus Marakovich (Woody Harrelson) sicherlich. Er hat auch Ambitionen: Der Assistenz-Coach einer Basketballmannschaft träumt davon, bei der NBA eine Stelle zu bekommen. Doch dabei steht er sich oft selbst im Weg. Erst lässt er bei einem Spiel seiner Wut freien Lauf, später verursacht er betrunken einen Autounfall. Und so wird er vom Gericht zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert. 90 Tage lang soll er eine Mannschaft trainieren, die aus Männern und Frauen mit geistiger Behinderung besteht. Seine Begeisterung darüber hält sich in Grenzen, zumal die Leute kaum Erfahrung haben und mit allem Möglichen beschäftigt sind, nur nicht seinen Anweisungen. Ihm bleibt aber nichts anderes übrig. Mit der Zeit findet er aber doch gefallen an der Aufgabe – vor allem, als er feststellt, dass es sich bei der Schwester seines Spielers Johnny (Kevin Iannucci) um seine Tinder-Bekanntschaft Alex (Kaitlin Olson) handelt …

Sportkomödie die Dritte

Aller guten Dinge sind drei? Zumindest ist die Geschichte um einen in Ungnade gefallenen Basketball-Trainer, der eine Mannschaft mit geistig behinderten Menschen übernimmt, beliebt genug, dass sie jetzt ein drittes Mal erzählt wird. Das spanische Original trägt den Titel Wir sind Champions und lief 2018 im Kino. Das deutsche Remake Weil wir Champions sind wurde letztes Jahr fürs Fernsehen und Streaming produziert. Nun nimmt sich auch Hollywood dieses Themas an, dieses Mal wieder für die großen Lichtspielhäuser. Ob der Film unbedingt dort landen muss, darüber kann man sich streiten. Schon in den USA waren die Einspielergebnisse überschaubar. Hierzulande, wo sowohl der Sport von geringerer Bedeutung ist und die Geschichte in mehrfacher Ausfertigung erhältlich ist, sind die Aussichten vermutlich noch geringer.

Dabei lockt die dritte Version mit hochkarätigen Namen. Wenn Komödien-Spezialist Bobby Farrelly (Dumm und Dümmer) und Filmstar Woody Harrelson (Triangle of Sadness) zusammenkommen, dann kann man damit schon mal Werbung machen. Bei den Nebenrollen finden sich mit Kaitlin Olson, Ernie Hudson und Cheech Marin drei weitere Leute, die man kennt. Die Mannschaftsmitglieder selbst sind hingegen erwartungsgemäß Neulinge. Menschen mit geistigen Behinderungen wie dem Down Syndrom haben es in der Traumfabrik bekanntlich schwer. Dass sie hier die Möglichkeit erhalten, an der Seite von Stars aufzutreten, ist daher prinzipiell eine schöne Sache. Wie die beiden vorangegangenen Versionen auch ist Champions ein löbliches Plädoyer für mehr Inklusion sowie eine Aufforderung, das Konzept des „Gewinners“ neu zu denken.

Wenig witzig und einfallsreich

Allerdings hat der dritte Anlauf auch ähnliche Mankos wie die Vorgänger. So sind viele der Witze einfach nicht witzig, so oft man sie auch wiederholt. Wenn beispielsweise einer der Spieler immer wieder von seinen angeblichen zwei Freundinnen anfängt, langweilt das schnell. Allgemein ist es auch so eine Sache, wenn die Spieler und Spielerinnen in erster Linie zu humoristischen Zwecken eingesetzt werden. Dann und wann schaut Champions zwar auch etwas genauer hin und versucht, aus diesen Figuren Menschen mit eigenen Geschichten zu machen. Darius (Joshua Felder) etwa wird mit einer tragischen Hintergrundgeschichte bedacht. Sonderlich weit kommt der Film damit aber nicht, die Charaktere bleiben zu sehr Hintergrunddeko, um die Geschichte von Marcus zu erzählen.

Das wäre leichter zu akzeptieren, wenn denn diese wenigstens interessant wäre. Das war sie aber auch schon in den anderen Sprachen nicht. Tatsächlich ist ein großes Manko dieser Filme, wie sie ohne jeden Mut oder Einfallsreichtum die Wandlung des Protagonisten beschreiben. Selbst wer die beiden anderen Versionen nicht gesehen hat, weiß immer sehr genau, wie es weitergeht. Natürlich wird das Ekel sich als eigentlich netter Mensch herausstellen. Natürlich wird er Freundschaft mit den Spielern und Spielerinnen schließen. Und auch die Sache mit dem Love Interest ist obligatorisch. Wen das alles schon bei den anderen Filmen nicht gestört hat, wird auch dieses Mal klarkommen und vielleicht seinen Spaß haben, zumal Champions die kompetenteste der drei Fassungen ist. Unbedingt gebraucht hätte es ein weiteres Remake aber nicht.

Credits

OT: „Champions“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Bobby Farrelly
Drehbuch: Mark Rizzo
Musik: Michael Franti
Kamera: C. Kim Miles
Besetzung: Woody Harrelson, Kaitlin Olson, Kevin Iannucci, Matt Cook, Ernie Hudson, Cheech Marin, Joshua Felder

Bilder

Trailer

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Champions
fazit
Wer die beiden anderen Versionen kennt, weiß bereits, was einen bei „Champions“ erwartet. Aber auch Neulinge werden bei der Sportkomödie um den unfreiwilligen Trainer einer Basketball-Mannschaft aus Leuten mit geistiger Behinderung alles vorhersehen können. Da der Humor selbst beim dritten Anlauf nicht besser geworden ist, kann man sich das hier trotz guter Inklusionsabsichten schenken.
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