13 Exorcisms
© Studiocanal 2023 / Manuel Fernandez-Valdes

13 Exorcisms

13 Exorcisms
„13 Exorcisms“ // Deutschland-Start: 16. März 2023 (Kino)

Inhalt / Kritik

Laura (María Romanillos) hat es nicht eben leicht zu Hause, ihre streng religiöse Familie lässt ihr kaum Raum zur Entfaltung. Und so lässt sie sich nur zu gern darauf ein, an Halloween zu einer Party zu gehen und dort mit Gleichaltrigen zu feiern. Ein bisschen Abwechslung von ihrem stark reglementierten Alltag tut ihr schließlich ganz gut. Dachte sie zumindest. Doch als sie auch an einer Séance teilnimmt, wird sie das bald ziemlich bereuen. Immer wieder hat sie in Folge schreckliche Visionen oder hört unheimliche Stimmen, fühlt sich von einer dunklen Präsenz verfolgt. Für ihre Eltern steht fest, dass sie besessen sein muss und ihre Seele nur durch ein Exorzismus-Ritual gerettet werden kann …

Und noch ein Exorzismus-Film

Sie gehören fest zum Horrorgenre dazu: Filme über Menschen, die von irgendwelchen Dämonen besessen sind. Manchmal reicht es dafür, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Besonders beliebt sind in solchen Szenarien, dass die entsprechenden Opfer an Ritualen teilnehmen und damit das Unglück selbst heraufbeschwören. Die meisten dieser Filme kommen hierzulande nur fürs Heimkino heraus, so richtig groß scheint die Zielgruppe nicht zu sein. Dann und wann schaffen es aber doch mal welche in die Lichtspielhäuser. So kam letztes Jahr The Devil’s Light heraus, in einigen Wochen steht The Pope’s Exorcist ab. Wer nicht so lange warten mag, für den gibt es in der Zwischenzeit noch 13 Exorcisms, ein deutlich kleinerer Titel, für den offensichtlich nicht mal der eigene Verleih Verwendung hat. Zumindest handelt es sich mal wieder um einen dieser Filme, in die keinerlei Pressearbeit investiert wurde.

Das allein bedeutet natürlich nicht, dass der Film deswegen nichts taugt. So manch groß umworbener Titel stellt sich als Rohrkrepierer heraus, unter den eher versteckten Veröffentlichungen findet man immer wieder Geheimtipps. Es wäre sehr schön, dies auch über 13 Exorcisms sagen zu können. Leider wird aber wohl niemand, der die spanische Produktion gesehen hat, diese Bezeichnung wirklich anwenden. Es dürfte sogar kaum jemanden geben, der das hier aktiv weiterempfehlen würde. Dafür ist die Geschichte um eine Jugendliche, die bei einer Séance mitmacht, ohne zu ahnen, worauf sie sich einlässt, letzten Endes zu langweilig. Zwar haben hier eine ganze Reihe von Leuten am Drehbuch mitgearbeitet. Interessante Einfälle hatte aber niemand davon.

Dezente Langeweile

Das fängt schon bei dem Szenario an, das es in der Form einfach zu oft schon gegeben hat. Gerade der B-Movie-Bereich ist vollgestopft mit solchen Titeln. Aber selbst wenn man auf einem solchen wenig ambitionierten Grundstück aufbaut, hätte es Möglichkeiten gegeben, eine spannende Geschichte zu erzählen. Bei 13 Exorcisms hatte man das aber offensichtlich gar nicht vor. Weder bei der Figurenzeichnung noch dem Ablauf der Handlung wurde etwas investiert. Das ist alles so schematisch und altbekannt, so sehr nach vorgefertigten Mustern abgearbeitet, dass 08/15 schon geschmeichelt wäre. Da ist kaum etwas dabei, woran man sich im Anschluss noch erinnern müsste oder auch wollte.

Inszenatorisch sieht es nicht wirklich besser aus. Zwar hat Jacobo Martínez, der zuvor unter anderem bei den Serien Instinto und High Seas als Kameramann arbeitete, sicherlich ein Gespür für Bilder. Dieses Talent kommt aber zu selten zum Einsatz, wenn es dann doch wieder nur weiße Augen und irgendwelche Jump Scares gibt. Die absolute Katastrophe ist 13 Exorcisms dabei sicher nicht: Der Film ist nicht wirklich schlechter als die vielen anderen aus dem Bereich. Aber er leistet eben zu wenig, um sich innerhalb dieses gut gefüllten Genresegments zu emanzipieren. Für eine Kinoauswertung ist das so zu wenig. Statt Grusel und Spannung ist hier dezente Langeweile angesagt, schade um die verschwendete Zeit. Schade auch um Newcomerin María Romanillos, die hier engagiert, letztendlich aber vergeblich gegen die Bedeutungslosigkeit anspielt.

Credits

OT: „13 exorcismos“
Land: Spanien
Jahr: 2022
Regie: Jacobo Martínez
Drehbuch: Ramón Campos, Salvador S. Serrano, Gema R. Neira
Musik: Federico Jusid
Kamera: Daniel Sosa
Besetzung: María Romanillos, Urko Olazabal, Ruth Díaz, José Sacristán, Silma López

Bilder

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13 Exorcisms
fazit
Und mal wieder ein Exorzismusfilm. Wenn in „13 Exorcisms“ eine Jugendliche in Folge einer Séance unheimliche Erfahrungen macht, sind Szenario, Figurenzeichnung und Handlung Ausdruck kollektiver Einfallslosigkeit. Trotz einer engagierten Hauptdarstellerin ist das letztendlich zu wenig.
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