Mothman Prophecies
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The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen

Mothman Prophecies
„The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen“ // Deutschland-Start: 8. April 2002 (Kino) // 5. Februar 2003 (DVD)

Inhalt / Kritik

Das Ehepaar John (Richard Gere) und Mary Klein (Debra Messing) war gerade auf dem Weg nach Hause, als es zu einem Autounfall kommt. Während John mit dem Schrecken davonkommt, muss Mary ins Krankenhaus. Bei den Untersuchungen wird ein Gehirntumor entdeckt, von dem beide zuvor nichts wussten und dem sie am Ende auch erliegt. Ob dieser auch die Erklärung für die unheimlichen Zeichnungen ist, die sie in einem Tagebuch festgehalten hat? Zwei Jahre später kommt es erneut zu einem Zwischenfall, als Johns Wagen während einer nächtlichen Fahrt stehenbleibt und er beim nächstgelegenen Haus Hilfe sucht. Zu seiner Überraschung behauptet der dort wohnende Gordon Smallwood (Will Patton) jedoch, dass dies bereits die dritte Nacht in Folge sei, in der John vorbeikommt. Das kann aber überhaupt nicht sein. Oder etwa doch? Auf der Suche nach einer Antwort kommt auch die Polizistin Connie Mills (Laura Linney) hinzu. Und Hilfe kann der trauernde Ehemann gut gebrauchen, ist dies doch nur der Anfang zahlreicher eigenartiger Vorkommnisse …

Eine Welt voller Geheimnisse

Geheimnisse und unerklärliche Phänomene? Das ist etwas, das auf die meisten Menschen eine gewisse Faszination ausübt. Jemand, der besonders dafür empfänglich war, war der US-amerikanische Autor John Keel. So befasste er sich als junger Mann mit dem Yeti, danach war er lange vom Thema UFOs besessen und vertrat die Ansicht, dass wir von übernatürlichen Wesen beherrscht werden. Später untersuchte er die Geschichten um einen Mottenmann, der in den 1960ern in den USA gesichtet worden sein soll, und veröffentlichte 1975 das Buch The Mothman Prophecies. Prinzipiell als Sachbuch verkauft, kombinierte er darin seine verschiedenen Theorien und soll es dabei mit der Wahrheit nicht so genau genommen haben. Knapp drei Jahrzehnte später wurde dieses Buch einem größeren Publikum bekannt, als daraus ein Spielfilm gemacht wurde.

Glücklicherweise tat man dabei nicht so wirklich, als wäre das hier eine wahre Geschichte. Zwar wird auf die angeblichen Sichtungen Bezug genommen und mit einem realhistorischen Unglück verknüpft. Ansonsten ließ man jedoch der eigenen Fantasie freien Lauf, Drehbuchautor Richard Hatem konnte sich bei allem richtig austoben. Das nutzte er aus, um alles Mögliche in seine Geschichte zu packen. Da geht es nicht nur um die Sichtung des Mottenmannes, den auch Mary während ihres Unfalls gesehen haben will, und mehrere große Unglücke, die damit zusammenhängen. Hinzu kommen bei The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen noch andere unerklärliche Vorkommnisse, darunter jenes, dass John angeblich drei Nächte in Folge bei Gordon aufgetaucht ist. Das kann dann zwar nicht stimmen. Aber das gilt für so einiges, was hier im Laufe der zwei Stunden geschieht.

Im eigenen Film verlaufen

Anfangs gelingt es Regisseur Mark Pellington (Arlington Road, Survive) ganz gut, diese verschiedenen Stränge zu beginnen und damit beim Publikum Neugierde zu erzeugen. Nach und nach erfahren wir, was es mit den Sichtungen auf sich hat, John und Conny suchen unentwegt nach Spuren. Auch Gordon trägt zu allem bei. Doch der positive Ersteindruck hält nicht bis zum Schluss. So versuchte man beispielsweise etwas krampfhaft, The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen in eine Horror-Richtung zu schieben, Schockmomente und audiovisuelle Verfremdungen inklusive. Spannend ist das Ergebnis aber weniger, zumal das Gefühl einer Bedrohung nie ganz aufkommt. Da wollte der Mystery-Thriller etwas sein, was er inhaltlich gar nicht sein konnte.

Das andere Problem ist, dass der Film nur notdürftig alles miteinander verbindet. Die Geschichte um Mary ist beispielsweise völlig irrelevant, weshalb das Warten auf die Auflösung unbefriedigend endet. Auch in anderer Hinsicht werden mehr Fragen aufgeworfen, als sie beantwortet werden. Bis zu einem gewissen Grad ist das durchaus legitim, Mysterythriller dürfen gern mit Unsicherheiten arbeiten. Bei The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen stellt sich jedoch irgendwann das Gefühl ein, dass diese Rätsel kein Ziel verfolgen, sondern dass einfach nur auf Teufel komm raus irgendwas mysteriös sein musste. Das ist dann zwar schon atmosphärisch, aber eben auch eine unbefriedigende Mogelpackung, die mit billigen Mitteln aufgeblasen und damit letztendlich zu lang wurde.

Credits

OT: „The Mothman Prophecies“
Land: USA
Jahr: 2002
Regie: Mark Pellington
Drehbuch: Richard Hatem
Vorlage: John Keel
Musik: tomandandy
Kamera: Fred Murphy
Besetzung: Richard Gere, Laura Linney, Will Patton, Debra Messing, Lucinda Jenney, Alan Bates

Trailer

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The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen
fazit
„The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen“ beginnt mit einem Unfall, bevor eine ganze Reihe unerklärliche Geschichten passieren. Das macht anfangs neugierig, verzettelt sich aber zu sehr und wird dadurch auch zu einem zu lange Film. So funktioniert der Horror-Part nicht wirklich, viele Mysterien wurden billig zusammengeworfen, ohne dass sich jemand Gedanken gemacht hätte.
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