Deus
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Deus

„Deus“ // Deutschland-Start: 14. Oktober 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Karla Grey (Claudia Black) ist Mitglied der Raumfahrtstation Achilles, um ein rätselhaftes stellares Objekt unter die Lupe zu nehmen und die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren. Mit ihren Kollegen, unter anderem Commander Sen (Richard Blackwood) und Officer Walsh (Charlie MacGechan), sieht sich die Crew mit einem zunächst unlösbaren Rätsel konfrontiert, als sie Lichtjahre von der Erde entfernt bei der mysteriösen Kugel ankommen. Da jegliche Technologie nicht imstande ist, das sphärische Objekt zu analysieren, ergeben sich schnell Komplikationen, die der Besatzung alles abverlangen. Alsbald das Raumschiff von einem hellen Lichtstrahl in Beschlag genommen und eine Botschaft von der Sphäre abgefangen wird, ergibt sich eine nervenaufreibende Mission in den Weiten des Universums. Die Botschaft „Deus“ (lateinisch für Gott) lässt der Crew dabei dem Atem stocken.

Höhere Genre-Ansprüche

Das Science-Fiction-Genre fällt in heutigen Zeiten überaus divers aus. Während es auf der einen Seite Megablockbuster gibt, in die hunderte Millionen an Budget hineingesteckt werden, so gibt es immer wieder kleine Weltraum-Produktionen, die das Licht der Welt erblicken. So zeigt sich: Es braucht mittlerweile kein Bombenbudget mehr, um Qualität auf die Leinwand zu bringen, man denke da zuletzt an beispielsweise High Life zurück. Viel mehr braucht es eine passende Idee. Sich in den Weiten des Alls auf die Isoliertheit oder die Distanziertheit des Menschen zu seiner Spezies zu fokussieren, ist schon lange nicht mehr genug. Die Folge: Dem Sci-Fi-Genre wird immer mehr abverlangt, nicht nur in puncto Originalität, sondern auch Kreativität. Beides Punkte, die vom Regisseur Steve Stone dem ersten Blick zu urteilen nach solide hin- und herjongliert werden. In seinem letzten Film In Extremis hat er schließlich schon einmal ein Auge für eine eigene Filmoptik sowie eine filmische Handschrift unter Beweis gestellt.

Hochs und Tiefs im Wechsel

Sein neues Werk Deus, welches sich visuell sehen lassen kann, zeigt jedoch recht anschaulich, dass Optik nicht ausreicht, um gesamtheitlich zu überzeugen. Während man Bilder und Ausstattung loben kann, so sind es hölzerne Figuren sowie teilweise haarsträubende Dialoge, welche die Geschichte immer wieder aus dem Gleichgewicht bringen. Unplausible Echtzeit-Übertragungen mit dem Chef des Weltraumprojekts auf der Erde sowie die typischen Klischees wie durchdrehende Besatzungsmitglieder zeugen in der Hinsicht wenig von einer ausgereiften Geschichte. Das Paradoxe dabei: Während es rätselhafte Fragen gibt wie „Warum können wir Schall im Vakuum hören?“ (auf der Sphäre gelten wohl andere Naturgesetze), die man als halbwegs intelligent bezeichnen kann, so gibt es im Gegenzug immer wieder lächerliche Fragen, darunter „Was ist ein Ereignishorizont?“ und das von einem Astronaut. Und mal ehrlich – durch Interstellar wissen wir doch mittlerweile alle, was es mit dem Ereignishorizont auf sich hat. Aufgrund dessen erweckt es immer mal den Eindruck, dass hier etwas schlampig gearbeitet wurde, obwohl der Film auch seine Stärken hat, diese aber immer wieder heruntergezogen werden.

Unerwartet ungewöhnlich

Um fair zu bleiben muss man jedoch klipp und klar sagen: Deus erfüllt mit den zweitklassigen Schauspielern und seinen paar Schwachpunkten genug Bedingungen, um als B-Movie durchzugehen. Und doch ist Deus besser als ein typisches B-Movie, nicht zuletzt deshalb weil es hier auch über die Grenzen des menschlichen Verstands hinausgeht. Mit sakraler Symbolik, die an sich gut funktioniert, entpuppt sich der Science-Fiction-Thriller an anderen Stellen sogar als relativ gelungen. Wenn man ein Auge zudrückt und Deus in der Gesamtheit an diesen Maßstäben misst, so muss man ganz klar sagen, dass es genug Weltraum-Produktionen gibt, bei denen deutlich mehr falsch läuft. Durch die diese Ambivalenz, die Stones Werk aufweist, können die Schwächen einigermaßen kompensiert werden.

Credits

OT: „Deus“
Land: UK
Jahr: 2022
Regie: Steve Stone
Drehbuch: Steve Stone
Musik: John Koutselinis
Kamera: Kyle Heslop
Besetzung:  Claudia Black, David O’Hara, Phil Davis, Crystal Yu, Charlie MacGechan

Bilder

Trailer

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Deus
Fazit
Wenn die Crew eines Raumschiffs ein seltsames Objekt untersucht, dann kann sich das sehen lassen. Außerhalb der Optik hat "Deus" aber zahlreiche Schwächen, sowohl beim Inhalt wie auch schauspielerisch.
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von 10