Traummann im zweiten Anlauf All Roads Lead to Rome
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Traummann im zweiten Anlauf

Traummann im zweiten Anlauf All Roads Lead to Rome
„All Roads Lead to Rome“ // Deutschland-Start: 10. Februar 2017 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatte sich Maggie (Sarah Jessica Parker) einen richtig schönen Familienurlaub erhofft, als sie sich mit ihrer Teenager-Tochter Summer (Rosie Day) ins Flugzeug setzte. Ein paar Tage weg aus New York, um in Norditalien auszuspannen und vielleicht auch das nicht immer ganz einfache Verhältnis zu verbessern. Außerdem hofft Maggie, Summer auf diese Weise von ihrem Freund Tyler (Barney Harris) fortzubringen, der mal wieder nur Ärger bedeutet. Zu ihrer Überraschung läuft Maggie dabei dem Künstler Luca (Raoul Bova) über den Weg, mit dem sie vor langer Zeit einmal zusammen war. Während die beiden noch in Erinnerungen schwelgen, setzt Summer alles daran, zum Flughafen zu kommen und wird dabei von Lucas Mutter Carmen (Claudia Cardinale) unterstützt, die selbst dringend weg möchte …

Eine mäßige Liebeskomödie

In den 1980ern und 1990ern gehörte Sarah Jessica Parker ohne Zweifel zu den Stars Hollywoods. Mit der Erfolgsserie Sex and the City stieg sie endgültig zum Olymp auf: Sechs Jahre lang spielte sie die Kolumnistin Carrie Bradshaw, schrieb damit Fernsehgeschichte und erhielt zahlreiche Preise. Nach den beiden hinterher geschobenen Kinofilmen wurde es jedoch schlagartig still um die Schauspielerin. Zwischen dem Ende ihrer Paraderolle und dem Comeback mit dem Revival And Just Like That… findet sich kaum ein nennenswerter Titel mehr. Siehe etwa Traummann im zweiten Anlauf: Selbst Fans werden die Liebeskomödie, die alternativ unter dem englischen Titel All Roads Lead to Rome bekannt ist, nicht gesehen haben. Wie auch? Sie kam nicht ins Kino, die DVD-Veröffentlichung wurde kaum beworben.

Das mag einerseits damit zu tun haben, dass sie zu dem Zeitpunkt bereits 50 Jahre alt ist. Und auch wenn Netflix in den letzten Jahren mehrfach bewiesen hat, dass auch in dem Alter erfolgreich Liebesgeschichten erzählt werden können – Weihnachten in der Wildnis oder A Castle for Christmas beispielsweise –, selbstverständlich ist das nach wie vor nicht. Liebe, das wird von zu vielen dann doch mit Jugend gleichgesetzt. Ein anderer Grund könnte aber auch der sein, dass Traummann im zweiten Anlauf kein besonders guter Film ist. Auch wenn die internationale Coproduktion ein paar Elemente hat, für die sich das Einschalten punktuell immer mal wieder lohnt. Insgesamt ist das hier dann doch zu schwach, um eine wirkliche Empfehlung auszusprechen.

Triumph der Seniorin

Eines dieser besagten positiven Elemente ist ohne Zweifel Claudia Cardinale. Die aus Filmen wie Der rosarote Panther oder Spiel mir das Lied vom Tod bekannte Italienerin gehört mit ihrer Darstellung der resoluten Seniorin zu den Highlights des Films. Gerade die Szenen wenn Carmen auf die nicht minder starrköpfige Summer trifft, ebenfalls patent von einer aufmüpfigen Rosie Day (Down a Dark Hall) verkörpert, sind immer mal wieder amüsant. Und dann wären da natürlich die schönen Aufnahmen aus Italien, von denen das Publikum einige zu sehen bekommt. Schließlich sind die Oma und die Teenagerin durchs ganze Land unterwegs, was von Regisseurin Ella Lemhagen genutzt wird, um ein bisschen Sightseeing zu betreiben. Dann und wann fragt man sich gar, ob das hier nicht in Wahrheit ein von der italienischen Regierung in Auftrag gegebener Imagefilm ist.

Leider bleibt das Roadmovie aber beständig unterhalb der Möglichkeiten. Es gibt viel zu selten ungewöhnliche Zwischenfälle, was wir eigentlich mit diesem Genre verbinden. Stattdessen konzentriert sich der Film auf die wiederaufblühende Liebe von Maggie und Luca, was ungute Erinnerungen an das Herzkino weckt. Dafür wird ein zweites Paar sehr lieblos abgehandelt, obwohl dieses vielleicht sogar das interessantere gewesen wäre. Insgesamt verpasst man bei Traummann im zweiten Anlauf dann auch nicht wirklich was. Wer zufälligerweise gerade einschaltet, wenn der Film im Fernsehen läuft, wird sich zwar nicht unbedingt ärgern. Gebraucht hätte es diese Reise aber kaum.

Credits

OT: „All Roads Lead to Rome“
Land: USA, Italien, Spanien, UK, Schweden
Jahr: 2015
Regie: Ella Lemhagen
Drehbuch: Josh Appignanesi, Cindy Myers
Musik: Alfonso González Aguilar
Kamera: Gergely Pohárnok
Besetzung: Sarah Jessica Parker, Raoul Bova, Rosie Day, Claudia Cardinale

Bilder

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Traummann im zweiten Anlauf
Fazit
„Traummann im zweiten Anlauf“ ist eine Mischung aus Roadmovie und Liebeskomödie, die in erster Linie von den Bildern und den Auseinandersetzungen einer Seniorin mit einer Jugendlichen profitiert, die gemeinsam getürmt sind. Die parallel erzählte Liebesgeschichte kann man sich hingegen sparen.
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