Footloose 1984
© Paramount Pictures

Footloose (1984)

Footloose
„Footloose“ // Deutschland-Start: 18. Mai 1984 (Kino) // 2. Mai 2024 (4k UltraHD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Ren McCormack (Kevin Bacon) und seine Mutter Ethel (Frances Lee McCain) sind aus Chicago zu Ethels Schwester aufs Land gezogen. Im kleinen Kaff Bomont in Utah vertrauen alle Bewohner blind auf die Vorgaben, die Reverend Shaw Moore (John Lithgow) jeden Sonntag von der Kanzel predigt. Seit einem tragischen Autounfall aufgrund von jugendlichem Leichtsinn vor einigen Jahren, bei dem Reverend Moore seinen ältesten Sohn verlor, hat er in Bomont einige strikte Verbote durchgesetzt. Trinken und Rauchen sind für die Jugendlichen genauso tabu wie Tanzen in der Öffentlichkeit. Das stößt natürlich vor allen Dingen den Teenagern äußerst sauer auf. Auch Moores Tochter Ariel (Lori Singer) hadert mit den Verboten ihres Vaters. Ren bringt als Neuer frischen Wind in die Gemeinde. Schnell hat er sich mit Willard (Christopher Penn), einem anderen Außenseiter, angefreundet. Und Ariel hat ein Auge auf Ren geworfen. Nun muss er sich in einigen waghalsigen Mutproben als würdiges Mitglied für die angesagte Jugendclique in Bomont behaupten. Da Ren ein leidenschaftlicher Tänzer ist, setzt er außerdem alles daran, das seiner Meinung nach unsinnige Verbot des Reverends zu unterwandern und den Kids das Tanzen wieder zu ermöglichen.

Tanzen verboten

Die späten 1970er und frühen 1980er Jahre brachten eine neuerliche Blütezeit des amerikanischen Tanzfilms mit sich. Angestachelt vom Erfolg des Films Saturday Night Fever (Nur Samstag Nacht; 1977), der John Travolta zum Star gemacht hatte, schwappten in den folgenden Jahren eine ganze Reihe zeitgemäßer Musik- und Tanzfilme in die Kinos, von denen noch etliche weitere zu Klassikern geworden sind. Man denke nur an Grease (1978, und dessen Fortsetzung 1982), an das Saturday Night Live-Sequel Staying Alive (1983), inszeniert von keinem Geringeren als Sylvester Stallone, an Adrian Lynes herausragenden Flashdance (1982) oder die Verfilmung des selbstreferentiellen Broadway-Musicals A Chorus Line (1985). In diese Reihe passt ohne Frage auch der 1983 gedrehte Footloose, der auf einem Drehbuch von Dean Pitchford (Sing – Die Brooklyn-Story) basiert, der zudem für die Songs des Films die Liedtexte beisteuerte. Zwei davon wurden damals sogar für einen Oscar nominiert, der von Kenny Loggins gesungene Titeltrack sowie Let’s Hear It For the Boys in der Interpretation durch Deniece Williams.

Für die Inszenierung von Footloose konnte man mit Herbert Ross (1927-2001) einen Altmeister gewinnen, der durch seine Broadway-Adaptionen zu internationaler Bekanntheit gelangt war. Nach wie vor in guter Erinnerung sind seine Filme Die Eule und das Kätzchen, Funny Lady oder Die Sunny-Boys. Für Footloose stellte er eine überzeugende Besetzungsliste zusammen, die neben etlichen Nachwuchsdarstellern für die Hauptrollen auch einige gestandene Schauspielgrößen aufweisen konnte: Gaststar John Lithgow, der gerade für Garp und wie er die Welt sah seine erste Oscar-Nominierung erhalten hatte, und Dianne Wiest, die durch Ihre letzte Chance auch gerade im Kino einen Erfolg gefeiert hatte und im Laufe ihrer Karriere (bislang) noch zwei Academy Awards gewinnen sollte. Die große Entdeckung des Films war ohne Zweifel Kevin Bacon, der zwar 1982 bereits in American Diner von Barry Levinson in einer Hauptrolle überzeugen konnte, nun aber auch sein Starpotenzial unter Beweis stellen durfte.

Rebellion mit Musik

Dean Pitchfords Drehbuch ist eigentlich ziemlich dünn, die zugrundeliegende Geschichte nicht sonderlich originell und auch schon mehrfach filmisch durchexerziert. In erster Linie geht es mal wieder um die Rebellion der Teenager gegen die Erwachsenengeneration, die in diesem Fall eine ganze Reihe wirklich absurder Restriktionen aufgestellt hat. Wie schon in den Urfilmen dieses typisch amerikanischen Genres des Teenagerdramas wie Der Wilde und …denn sie wissen nicht, was sie tun angelegt, verhalten sich die Jugendlichen auch hier wieder ziemlich fahrlässig bis lebensmüde, wenn sie sich mit gefährlichen Mutproben gegenseitig übertrumpfen wollen.

Eine der ersten dieser Mutproben gibt’s schon ganz am Anfang des Films zu sehen, wenn Ariel zwischen zwei Autos in voller Fahrt balanciert. Eine weitere ist eines der Highlights von Footloose, wenn Ren und sein Kontrahent Chuck (Jim Youngs) mit Treckern aufeinander zurasen, bis einer der beiden die Nerven verliert und abspringt. Untermalt wird das Ganze von Bonnie Tylers Megahit Holding Out for a Hero, den Dean Pitchford zusammen mit Jim Steinman ebenfalls extra für diesen Film geschrieben hat. In Szenen wie diesen liegt die Stärke von Footloose, der auch heute noch durch seine tollen Choreografien und die mitreißenden Songs zu unterhalten versteht.

Es sind in diesem Fall also nicht so sehr die Gesellschaftskritik oder die authentische Schilderung des Jugendalltags, sondern eher die herausragenden Tanzszenen und die generell gute Stimmung, die der Film verbreitet und ihn auch heute noch sehenswert macht. Die Erstveröffentlichung auf 4KUHD (zusätzlich liegt eine normale BluRay des Films bei) bietet ein passables Bild (im Widescreen-Format 1,85:1), das die High Dynamic Range allerdings kaum ausnutzt und dem BluRay-Bild (dort im Widescreen-Format 1,78:1) nicht wirklich überlegen ist. Der Ton liegt lediglich in der englischen Originalfassung im DTS HD Master Audio 5.1 Surround (auf der BluRay sogar in 6.1) vor, die deutsche, französische und italienische Tonspur entsprechen der damaligen Kinoauswertung in Dolby Digital 2.0 Stereo (hinzu kommt die japanische Fassung in Dolby Digital 2.0 Mono sowie Untertitel in all diesen Sprachen und Spanisch). Spanisch ist als Audiospur nur auf der BluRay enthalten, genau wie zusätzliche Untertitelversionen in Dänisch, Finnisch, Niederländisch, Norwegisch und Schwedisch. Das Bonusmaterial, das sich auf der BluRay befindet, entspricht dem der Deluxe-Edition-Veröffentlichung aus dem Jahr 2011 und hat eine Gesamtlaufzeit von ca. 79 Minuten.

Credits

OT: „Footloose“
Land: USA
Jahr: 1984
Regie: Herbert Ross
Drehbuch: Dean Pitchford
Musik: Becky Shargo
Kamera: Ric Waite
Besetzung: Kevin Bacon, Lori Singer, John Lithgow, Dianne Wiest, Christopher Penn, John Laughlin, Sarah Jessica Parker

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1985 Bestes Lied „Footloose“ // Kenny LogginsDean Pitchford nominiert
Bestes Lied „Let’s Hear It for the Boy“ // Tom Snow, Dean Pitchford nominiert
Golden Globes 1985 Bestes Lied „Footloose“ // Kenny LogginsDean Pitchford nominiert

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Footloose (1984)
fazit
Dean Pitchfords Drehbuch ist eigentlich ziemlich dünn, die zugrundeliegende Geschichte nicht sonderlich originell und auch schon mehrfach filmisch durchexerziert. Es sind in diesem Fall also nicht so sehr die Gesellschaftskritik oder die authentische Schilderung des Jugendalltags, sondern eher die herausragenden Tanzszenen und die generell gute Stimmung, die der Film verbreitet und ihn auch heute noch sehenswert macht.
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