Küss mich Mistkerl The Hating Game
© SquareOne Entertainment

Küss mich, Mistkerl!

Kuess mich Mistkerl
„Küss mich, Mistkerl!“ // Deutschland-Start: 10. März 2022 (Kino) // 3. Juni 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Zwei Dinge sind es, die Lucy Hutton (Lucy Hale) und Joshua Templeton (Austin Stowell) gemeinsam haben. Zum einen teilen sie sich ein Büro, weil sie nach einer Fusion ihrer vorherigen Unternehmen für denselben Verlag arbeiten. Außerdem hassen sie sich gegenseitig. Als beide für eine Beförderung in Frage kommen, wird es deshalb schnell persönlich. Wer von den beiden bei dem Wettstreit um den Posten den Kürzeren zieht, der muss das Unternehmen verlassen – über den Punkt sind sich die beiden schnell eilig. Die Sache hat jedoch einen Haken: Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, umso mehr fühlen sie sich zueinander hingezogen. Und nach dem ersten Kuss ist sowieso nichts mehr so, wie es einmal war …

Was sich liebt, das neckt sich

Es gehört zu den festen Gesetzen von Filmen: Wenn zu Beginn einer Geschichte zwei attraktive Menschen gar nicht miteinander können, dann sind sie in Wahrheit füreinander bestimmt. Sie wissen es nur noch nicht. Originell ist das nicht. Es kann sogar richtig schlimm werden, wie kürzlich Taktiken der Liebe und Schon tausendmal berührt demonstrierten, die jeweils an der Aufgabe scheiterten, das altbekannte Szenario mit Leben zu füllen. Sie sich vermutlich dieser Aufgabe gegenüber noch nicht einmal verpflichtet fühlten. Dass so etwas auch deutlich besser geht, das beweist Küss mich, Mistkerl!, da zwar ebenfalls keinen Preis für besondere Kreativität erwarten kann. Immerhin ist das in die Jahre gekommene Schema aber gut umgesetzt.

Genauer sind es die Auseinandersetzungen zwischen den beiden Hauptfiguren, die zumindest phasenweise für gute Unterhaltung sorgen. Hier wird nicht nur ein bisschen gepiesackt, um den anderen zu ärgern. The Hating Game, wie der zugrundeliegende Roman von Sally Thorne heißt, trägt seinen Titel nicht von ungefähr. Da wird eine Beleidigung nach der anderen ausgepackt, bis irgendwann sogar die eigenen Kollegen und Kolleginnen nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollen. Dass sie sich ein Büro teilen müssen, macht die Sache mit der Konfrontation natürlich besonders leicht. Das geht eigentlich alles von selbst. Sonderlich leidend sehen sie zwei dabei aber nicht aus. Vielmehr empfinden sie insgeheim Gefallen daran, sich auf diese Wortgefechte und Spielchen einzulassen. Da wird jede Salve zelebriert, als gäbe es nichts anderes auf der Welt. Was bei den beiden vielleicht sogar zutreffen könnte.

Gute Chemie mit lauem Ausgang

Das funktioniert eine Weile überraschend gut, gerade auch wegen der prima Besetzung. Lucy Hale (Brave Mädchen tun das nicht) und Austin Stowell (Swallow), die zusammen vorher schon auf Fantasy Island gefangen waren, harmonieren sehr gut als Paar, das keines ist. Und das alles andere als Harmonie anstrebt. Die Art und Weise, wie die beiden sich aneinander reiben und doch zueinander hingezogen fühlen, gehört zu der absoluten Stärke von Küss mich, Mistkerl!. Auch wenn dieses hin und her sich nicht maßgeblich von dem unterscheidet, was die vielen anderen Liebeskomödien zu erzählen haben, macht es doch um einiges mehr Spaß, bei diesem Wettstreit dabei zu sein. Der Unterhaltungsfaktor ist einfach höher als bei so vielen Filmen, die von sich behaupten, Komödien zu sein, ohne aber etwas dafür tun zu wollen.

Leider hält diese Frische aber nicht bis zum Schluss. Sobald der Film sich an etwas ernsteren Themen versucht, wird es schnell spürbar langweiliger. Dass sich beispielsweise Joshua hinter seiner arrogant-unterkühlten Fassade als mitfühlendes Treuherz entpuppt, mag zum Zwecke der gesteigerten Romantik förderlich sein. Interessant ist es nicht. Überhaupt glänzt Küss mich, Mistkerl! nicht gerade bei der Figurenzeichnung. Ein bisschen Marotte hier und da muss zur Charakterisierung ausreichen. Für tiefergehende Gefühle ist auf diese Weise natürlich kein Platz. Regisseur Peter Hutchings (Then Came You) hat keine weitergehende Ambitionen, will nur ein bisschen Schmachten mit ein bisschen Spaß verbinden. Da er dies aber geschickter tut als viele andere Kollegen und Kolleginnen kann die Zielgruppe hier schon mal reinschauen. Der Rest muss sich wenigstens nicht ärgern.

Credits

OT: „The Hating Game“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Peter Hutchings
Drehbuch: Christina Mengert
Vorlage: Sally Thorne
Musik: Spencer Hutchings
Kamera: Noah Greenberg
Besetzung: Lucy Hale, Austin Stowell, Damon Daunno, Sakina Jaffrey, Corbin Bernsen

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Küss mich, Mistkerl!
Fazit
„Küss mich, Mistkerl!“ folgt prinzipiell den üblichen Schemata einer Liebeskomödie, wenn zwei Menschen sich anfangs bekriegen und sich dann ineinander verlieben. Zumindest die erste Hälfte macht dabei aber tatsächlich Spaß, auch weil das Ensemble gut harmoniert als Paar, das keines ist und dann doch.
Leserwertung73 Bewertungen
5
6
von 10