Alarum
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Alarum

„Alarum“ // Deutschland-Start: 25. April 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als sich Joe (Scott Eastwood) und Lara (Willa Fitzgerald), die jeweils in der Spionage tätig sind, bei einer ihrer Missionen über den Weg laufen, fühlen sie sich schnell zueinander hingezogen. Mehr noch, die beiden beschließen gemeinsam unterzutauchen und zu heiraten. Glücklich bis ans Ende ihrer Tage sind sie jedoch nicht. Denn als sie in einem abgestürzten Flugzeug einen USB-Stick mit brisanten Informationen entdecken, sind sie auf einmal wieder mittendrin im Agentenleben – auch weil es ein paar Leute gibt, die über Leichen gehen würden, um an den Stick zu kommen. Zu diesen zählt neben dem eiskalten Killer Orlin (Mike Colter) auch Chester (Sylvester Stallone), der damit beauftragt wurde, Joe zu eliminieren …

Peinliches Spätwerk

Es liegt in der Natur der Dinge, dass auch die größten Actionstars in die Jahre kommen, dabei an Geschwindigkeit und Kraft verlieren. Leider liegt es aber offensichtlich ebenfalls in der Natur, dass diese Schauspieler dennoch am ihnen vertrauten Genre festhalten und einfach weitermachen, selbst wenn das Ergebnis eher peinlich ist. So ist es inzwischen auch Sylvester Stallone ergangen, der fast nur noch in irgendwelchen furchtbaren Titeln zu sehen ist. Ob es nun die überflüssige Fortsetzung The Expendables 4 ist oder das katastrophale Armor, bei dem es um den Überfall auf einen Geldtransporter geht: Wo sein Name draufsteht, schaltet man inzwischen besser weg. Und das gilt dann auch für Alarum, ein weiteres verunglücktes Spätwerk der 1980er Ikone.

Dabei ist die Ausgangslage eigentlich noch recht passabel. Die Geschichte um einen Mann und eine Frau, die früher in Spionageangelegenheiten unterwegs waren und nun ein ganz normales Leben führen, ist zwar sicherlich nicht originell. Man hat schon in diversen anderen Filmen ein solches Szenario gesehen. Aber es funktioniert prinzipiell, wenn Leute von ihrer Vergangenheit eingeholt werden. Wobei bei Alarum gar nicht mal sicher ist, ob das überhaupt der Fall ist. Da tauchen zwar ganz viele Leute auf, die ebenfalls in diesem Bereich arbeiten. Und es werden auch Verbindungen aufgebaut. Dies fügt sich nur nicht zu einer richtigen Geschichte zusammen, Drehbuchautor Alexander Vesha hat einfach nur irgendwelche Genreversatzstücke zusammengeworfen, ohne sich die Mühe zu machen, das irgendwie zu entwickeln.

Action zum Abschalten

Dabei wurde schon versucht etwas zu erzählen. Zumindest wird viel geredet. Viel zu viel: Zwischenzeitlich wird in Alarum so viel gequasselt, dass man den Eindruck hat, das Filmteam hätte schlichtweg die Waffen vergessen und wolle deshalb Zeit schinden, bis diese gefunden werden. Irgendwie müssen die anderthalb Stunden ja voll werden. Dabei schaffte man es aber nicht, diese ganzen Worthülsen interessant zu gestalten. Die Figuren sind genauso zu leeren Hüllen geworden, da ist wirklich niemand dabei, der Gehalt hat oder als Identifikationsfigur dient. Dass das Paar attraktiv ist, reicht nicht aus, da hätte bei der Figurenzeichnung mehr passieren müssen. Schauspielerisch ist das auch nicht gerade herausragend, was man bei Stallone und Eastwood aber auch schon gar nicht mehr erwartet.

Natürlich müssen Actionfilme keine guten Geschichten haben. Manchmal reicht es, wenn sie packende Kämpfe zu bieten haben, damit das Publikum beschäftigt ist. Regisseur Michael Polish (Force of Nature) gelingt aber auch das nicht. Die Optik ist billig, die Choreografie der Kämpfe quasi nicht-existent. Wenn die Kämpfe schon so selten sind, hätte man wenigstens in der Hinsicht etwas investieren können. Große Fans von Stallone, die wirklich alles von ihrem Idol sehen müssen, können es trotzdem versuchen. Der Rest kann sich den schwachen Spionagereißer sparen. Alarum ist eine der unzähligen Direct-to-Video-Produktionen, die mit großen Namen Zuschauer und Zuschauerinnen anlocken wollen, den Rest dann aber vernachlässigen. Das Ergebnis ist schlichtweg Zeitverschwendung.



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Alarum
fazit
„Alarum“ handelt von einem Paar mit Spionagevergangenheit, die in eine gefährliche Geschichte hineingezogen werden. Inhaltlich ist das ein Totalausfall, die einzelnen Elemente fügen sich nicht gut zusammen. Und auch die Actionszenen überzeugen nicht, sind billig und ohne nennenswerte Choreografie gedreht.
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