
Eigentlich hatte sich Herr Wolfgang (Helmut Bohatsch) nur die Wohnung anschauen wollen. Beste Lage, hieß es, etwas ganz Exklusives. Seine Begeisterung hält sich aber in Grenzen, als er dort Maklerin Noelle Imlauer (Laura Euler-Rolle) tot auffindet. Irgendjemand hat sie erschossen. Aber weshalb? Bezirksinspektorin Irene Russmeyer (Fanny Krausz), ihr bayerischer Kollege Hubert Mur (Michael Fitz) und Hofrat Alfons Seywald (Erwin Steinhauer) versuchen, eben dies herauszufinden. Die Antwort vermuten sie irgendwo in der Salzburger Immobilienszene, in die sie immer tiefer abtauchen. Dabei ist gerade auch Immobiliengröße Francis Zeferer (Christopher Schärf) von Interesse, ein Star auf diesem Gebiet und Thronerbe der mächtigen FRAZE-Holding, bei der die Tote angestellt war …
Neuer Film nach bewährtem Rezept
Geht es weiter oder nicht? Nachdem Hauptdarsteller Florian Teichtmeister wegen Kinderpornografie rausgeworfen wurde, war unklar, ob die ZDF-Krimireihe Die Toten von Salzburg noch eine Zukunft haben würde oder bereits verbrannt ist. Die Figur wurde von einem Film zum nächsten entfernt, ohne dass jemand das Fehlen kommentierte. Man tat einfach so, als sei nie etwas geschehen. Den Einschaltquoten hat die unangenehme Situation nicht geschadet. Zwar lagen diese bei Schattenspiel, dem ersten Film nach dem Rauswurf, etwas unter dem der vorangegangenen Filme, vielleicht auch wegen der Kontroverse oder der langen Verschiebung. Schon bei Süßes Gift fand man aber im Anschluss zur alten Stärke zurück, die Show darf also weitergehen. Und so gibt es mit Mord in bester Lage einen weiteren Teil, es ist der elfte der Reihe.
Am Konzept hat sich nichts getan, man setzt auch weiterhin auf die bewährten Figuren. Bei der gemeinsamen Arbeit des österreichischen Teams mit dem Bayern kommt es nach wie vor zu kleineren Reibereien. Diese sind aber spürbar geringer, als es früher der Fall war. Das Kompetenzgerangel hat nachgelassen. Die humorvolle Note ist jedoch geblieben, kann manchmal auch etwas gemeiner sein. Wenn in Die Toten von Salzburg: Mord in bester Lage ein Witz zum Thema Folter gemacht wird, wird man schon hellhörig. Politisch korrekt ist das weniger, soll es aber auch gar nicht sein. Die Zuschauer und Zuschauerinnen sollen sich an leicht überzeichneten Figuren erfreuen, mit bewusst ausgearbeiteten Macken.
in Ordnung
Damit verbunden ist auch eine gesellschaftliche Komponente. Schließlich geht es hier um das Thema Immobilien, welches viele Menschen umtreibt. Dabei werden die entsprechenden Unternehmen wieder als die Bösen dargestellt, die alles zur persönlichen Bereicherung tun, im Zweifelsfall auch schon mal über Leichen gehen. Das ist natürlich nicht sehr originell, eigentlich sogar etwas billig. Man erreicht mit einem solchen Feindbild aber ohne Probleme sein Publikum. Wenn in Die Toten von Salzburg: Mord in bester Lage irgendwann klar wird, dass die Betreiber sich über Abmachungen hinwegsetzen, um mehr Luxuswohnungen produzieren zu können, dann ist die Empörung sicher. Ebenso die Genugtuung, wenn unweigerlich diesen Leuten das Handwerk gelegt wird.
Das Ergebnis geht dann schon in Ordnung, man kann hiermit seinen Spaß haben. Zu rätseln gibt es auch genug, da zwar schon zu erwarten ist, dass irgendjemand aus dem skrupellosen Immobiliengeschäft den Mord begangen hat. Wer es am Ende aber wirklich war, bleibt lange unklar und ist durchaus überraschend. Die Toten von Salzburg: Mord in bester Lage kommt aber kaum über Durchschnitt hinaus, da ist dann doch zu viel formelhaft. Da fehlt bis auf die angesprochenen humorvollen Momente vielleicht eine eigene Handschrift. Fans darf das egal sein, die bekommen hier einen Teil, der sich innerhalb der Reihe irgendwo im Mittelfeld ansiedelt. Wenn die Filme so bleiben, spricht nichts gegen weitere Fortsetzungen, ein absolutes Muss sind diese aber kaum.
OT: „Die Toten von Salzburg: Mord in bester Lage“
Land: Österreich, Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Erhard Riedlsperger
Drehbuch: Maria Hinterkörner
Musik: Dominik Giesriegl
Kamera: Kai Longolius
Besetzung: Michael Fitz, Fanny Krausz, Erwin Steinhauer, Susanne Czepl, Sebastian Edtbauer, Nikolaus Barton, Helmut Bohatsch, Paula Siebert, Michael Schönborn, Judith Altenberger, Laura Euler-Rolle, Christopher Schärf
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