Dass man über das Wetter schimpft, kommt immer mal wieder vor. Vor allem Regen kann ganz schön nervend sein. In Die Wolke ist er aber mehr als das. Der Animationskurzfilm handelt von einer fluffigen Wattewolke, die mitansieht, wie sich eine Gewitterwolke nach dem Unwetter auflöst. Und wie es der Zufall so will, ist auch ihre eigene Tochter eine solche. Entsprechend groß ist die Sorge der Mutter, dass das Kind dasselbe Schicksal ereilen wird. Die sieben Minuten schildern, wie die Protagonistin die kleine Wolke abschirmt und versucht, sie zu beschützen, indem sie allem aus dem Weg geht, das sie zum Gewittern bringen könnte. Das klingt etwas absurd, auf jeden Fall komisch. Und doch stimmt das nur zum Teil. So ist es schon irgendwie amüsant und unterhaltsam, da der Kurzfilm auch recht turbulent ist. Ständig passiert etwas Neues, droht eine neue Gefahr. Aber das Werk ist auch sehr emotional.
Er ist zudem sehr schön umgesetzt. Mit angenehmen Farben und ausdrucksstarken Figuren ist der klassische 2D-Kurzfilm visuell überzeugend, unterlegt von einer Musik, die weiß, wann sie mehr auftragen, wann sie sich zurückhalten muss. Dem Regie-Duo Christian Arredondo und Diego Alonso Sánchez de la Barquera Estrada gelingt zudem eine Punktlandung, die gleich auf mehrere Weise das Herz berührt, ist traurig und lebensbejahend in einem, wenn das Ende immer auch ein Anfang ist. Sie brauchen dafür nicht einmal Worte, die Geschichte wird allein durch die Bilder erzählt. Insofern darf man neugierig sein, was die beiden nach ihrem Debüt Die Wolke als nächstes angehen werden.
OT: „Nube“
Land: Frankreich, Mexiko, Ungarn
Jahr: 2024
Regie: Christian Arredondo, Diego Alonso Sánchez de la Barquera Estrada
Drehbuch: Christian Arredondo, Diego Alonso Sánchez de la Barquera Estrada
Musik: Thibault Cohade
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