Die Tagebücher der Apothekerin Manga Comic
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Die Tagebücher der Apothekerin – Band 1

Die Tagebücher der Apothekerin Manga Comic
„Die Tagebücher der Apothekerin – Band 1“ // Deutschland-Start: 4. November 2021

Inhalt / Kritik

Für die junge Maomao beginnt ein neuer Lebensabschnitt, als sie am Kaiserhof ihre Stelle antritt. Ganz freiwillig ist das aber nicht geschehen. Vielmehr wurde die Tochter des Apothekers entführt, als sie gerade Heilkräuter im Wald einsammelte, und anschließend verkauft. Ein Mitspracherecht hat sie nicht. Sie kann nur versuchen, sich irgendwie am Hof zu beweisen. Dabei kommen ihr ihre Kenntnisse gelegen, als sie Zeugin seltsamer Krankheitsfälle wird. Während die anderen vermuten, dass ein schrecklicher Fluch auf den Menschen liegt, hat Maomao einen anderen Verdacht und versucht, den Betroffenen zu helfen. Und auch bei anderen Gelegenheiten demonstriert sie ihr Talent bei den Themen Medizin und Gift, wodurch sie tatsächlich in der Gunst aufsteigt …

 

Ist eine Geschichte in Japan erfolgreich, wird sie oft in einer ganzen Verwertungskette ausgeschlachtet. So auch bei Die Tagebücher der Apothekerin von Natsu Hyūga. 2011 wurden diese als Web-Roman veröffentlicht. Dem folgte ein Jahr später eine Print-Ausgabe sowie eine Light-Novel-Reihe, die 2014 startete. 2017 ging dann der Manga los, 2023 schließlich die Animeserie. Und als wäre das nicht schon unübersichtlich genug, gibt es streng genommen sogar zwei alternative Manga-Adaptionen, von denen aber nur eine auch ihren Weg bis zu uns gefunden hat. So oder haben Fans eine breite Auswahl, in welcher Form sie dem Ganzen folgen möchten.

Inhaltlich liegt das natürlich alles eng beieinander, die Autorin Natsu Hyūga nimmt uns in ihrem Werk mit in die Vergangenheit und beschreibt ein Land, welches sich an dem historischen China orientiert. Dann und wann geht es dann auch um die damalige Zeit, vor allem aber die gesellschaftlichen Zustände. Beispielsweise spielen Geschlechterbilder eine Rolle, wenn sich die Protagonistin lernen muss, als Frau durchzusetzen. Aber auch die Hierarchien am Hof spielen in Die Tagebücher der Apothekerin eine größere Rolle. Da gibt es feste Regeln und Abläufe, an welche sich die Leute zu halten haben. Nur dass Maomao eben nicht mit diesen vertraut ist und sich anfangs immer mal wieder daneben benimmt, weil sie nicht weiß, was sie tun muss. Mit der Zeit wächst sie in diese Rolle hinein, schon am Ende des ersten Bands hat sie Fortschritte gemacht, auch wenn ihr noch das nötige Selbstvertrauen fehlt.

Unterhaltsamer Genremix

Der Manga streift dabei verschiedene Genres. Grundsätzlich ist es natürlich schon dramatisch, wenn jemand entführt wird und anschließend als eine Art Sklavin gehalten wird. Umso mehr erstaunt der Humor, der immer mal wieder zur Anwendung kommt. An anderen Stellen wird bei Die Tagebücher der Apothekerin stärker auf Spannung gesetzt. Tatsächlich geht das zuweilen schon etwas in die Richtung eines Mysterythrillers, wenn es um Geheimnisse und Intrigen geht. Und dann wären da noch die Geschichten, die man sich über eine geisterhafte Erscheinung erzählt. Auch wenn Hyūga und die Mangaka Itsuki Nanao theoretisch vom Alltag am Hof erzählen, sehr alltäglich sind die Ereignisse nicht. Da ist ständig etwas los, Ruhephasen sind eher eine Seltenheit.

Aber das muss ja nicht verkehrt sein. Tatsächlich ist der Manga ziemlich unterhaltsam. Der Mix der verschiedenen Genres und Themen funktioniert, auch wenn es dabei noch keine klar zu erkennende Richtung gibt. Es macht zumindest neugierig auf das, was kommen mag. Visuell ist die Umsetzung durch Nekokurage prinzipiell auch ansprechend mit vielen großflächigen Bildern. Ein bisschen schade ist, dass Die Tagebücher der Apothekerin nicht mehr von dem Palast zeigt, der als Kulisse sicherlich einiges hergemacht hätte. Da machte man es sich schon recht einfach, indem überwiegend Nahaufnahmen der Figuren zu sehen sind. Wer aber nicht den Anspruch hat, das gedruckte Pendant eines Kostümfilms zu sehen, kann hiermit seinen Spaß haben.

Credits

OT: „Kusuriya no Hitorigoto“
IT: „The Apothecary Diaries“
Land: Japan
Jahr: 2017
Text: Natsu Hyūga, Itsuki Nanao
Zeichnungen: Nekokurage

Bilder

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Die Tagebücher der Apothekerin – Band 1
fazit
„Die Tagebücher der Apothekerin“ folgt einer jungen Frau, die gegen ihren Willen am Kaiserhof arbeiten muss und dabei ihre medizinischen Talente unter Beweis stellt. Beim ersten Band ist noch nicht ganz klar, in welche Richtung das geht, zumal verschiedene Genres gestreift werden. Aber es macht doch Spaß und neugierig auf das, was noch kommt, visuell ist der Manga auch ansprechend.
Leserwertung1 Bewertung
3.5