Bogart Life in Flashes
© Universal Pictures/Alamy/Getty

Bogart: Ein bewegtes Leben

Bogart Life in Flashes
„Bogart: Ein bewegtes Leben“ // Deutschland-Start: 10. Dezember 2024 (digital/Video on Demand)

Inhalt / Kritik

Dixon Steele war einst ein gefragter Drehbuchautor, doch seit einiger Zeit fristet er ein einsames Dasein und verkriecht sich förmlich in seinem kleinen Apartment, wo er die meiste Zeit mit Trinken verbringt. Auf dem Weg zu einem Meeting mit seinem Agenten sehen wir, wie explosiv er mit der Zeit geworden ist, als eine eigentliche banale Konfrontation mit einem anderen Fahrer beinahe eskaliert. Immer wieder kommt es zu solchen Momenten in seinem Leben, zu Möglichkeiten, dies zu ändern, oder eben zu weiteren Eskalationen, von denen nicht alle so glimpflich ausgehen wie diese. Seine Darstellung als Dixon Steele in Ein einsamer Ort mag nicht die bekannteste Rolle von Humphrey Bogart sein, doch in den Augen vieler Kritiker wie auch Fans ist es eine seiner besten schauspielerischen Leistungen.

Regisseur Nicholas Ray, der nach Ein einsamer Ort noch einflussreiche Werke wie …denn sie wissen nicht, was sie tun drehen sollte, hatte ein besonderes Faible für tragische Figuren und Geschichten, doch in Ein einsamer Ort kollidiert die Fiktion mit der Biografie des Hauptdarstellers. Schon lange war Bogarts Vorliebe für Alkohol bekannt und schmückte die Schlagzeilen der Hollywood-Klatschspalten, und in Ein einsamer Ort wurde mehr als eindrücklich die Einsamkeit eines Menschen gezeigt, der durch seine Sucht immer mehr Menschen vor den Kopf stößt und dabei nichts weiter tut, als seinen immensen Selbstekel in Whiskey zu ertränken.

Humphrey Bogart gehört noch heute aufgrund seiner zahlreichen Rollen als Gangster oder später als Privatdetektiv zu den „harten Männern“ Hollywoods. Immer wieder wurde das Image des harten Kerls mit ihm verbunden, auch wenn er, wie in Nicholas Rays Film, Rollen spielte, die einen deutlichen Widerspruch zu diesem Bild darstellen. Nach Nothing Compares, ihrer Dokumentation über das Leben und Werk der irischen Sängerin Sinead O’Connor, widmet sich die nordirische Regisseurin Kathryn Ferguson in Bogart: Life Comes in Flashes der Biografie des ikonischen Schauspielers, wobei sie wichtige Aspekte seiner Karriere mit Geschichten um sein Privatleben vermischt. Dafür greift sie zum einen auf Ausschnitte aus zahlreichen Filmen des Schauspielers zurück, aber auch auf Fotos, die während der Dreharbeiten aufgenommen wurden oder während seiner Zeit am Theater in New York. Darüber hinaus kommen viele Zeitzeugen, Bogarts Weggefährten und seine Biografen, zu Wort, die zusätzliche Details zu Aspekten dieses Lebens geben. Wie der Titel bereits andeutet, handelt es sich um eine Montage verschiedener Elemente von Bogarts Biografie, wobei für einen Filmfan in erster Linie die Nostalgie eine Rolle spielt, denn wirklich neue Einsichten in das das Leben des Schauspielers sollte man nicht erwarten.

Blitzlichter

Wenn man Zusammenschnitte aus den besten Filmen aller Zeiten betrachtet, trifft man Bogart meistens mindestens zwei Mal. Zum einen sieht man ihn in seiner Rolle in Casablanca und vielleicht noch einmal als Sam Spade in John Hustons Die Spur des Falken. Der Name Bogart stand nie für das Bild eines romantischen Helden, auch wenn er bisweilen als ein solcher besetzt wurde. Nach einer erfolglosen Zeit beim Theater sollte er oft einen Gangster spielen und unzählige Male, wie man in einem Zusammenschnitt in Life Comes in Flashes sieht, auf sehr unterschiedliche Weise sterben.

Auch privat passte er nie so recht in eine Rolle, weder die des fürsorglichen Vaters noch die des Ehemannes, auch wenn Bogart sich redlich Mühe gab, in beiden Parts zu brillieren. Dies ist nur ein Aspekt von vielen, der in Fergusons Biografie gestreift wird, aber nicht weiter verfolgt wird, ebenso wie die Beziehung Bogarts zu seinen Eltern oder die Rolle seiner Ehefrauen. Es sind wirklich Blitzlichter, die Ferguson nutzt, um die Geschichte des Schauspielers zu erzählen, denn kaum hat man einen Punkt beleuchtet, geht der Vorhang auch schon wieder zu und eine neue Szenerie wird vorbereitet. Das wirkt bisweilen wie eine Revuenummer oder eine Art „Best of“, wobei zwar die richtigen Akzente gesetzt werden und man sich durchaus unterhalten fühlt, doch am Ende nicht wirklich viel an Erkenntnissen präsentieren kann.

Credits

OT: „Bogart: Life Comes in Flashes“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Kathryn Ferguson
Drehbuch: Eleanor Emptage, Kathryn Ferguson
Kamera: Franklyn Dow

Bilder

Trailer

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Bogart: Ein bewegtes Leben
fazit
„Bogart: Life Comes in Flashes“ ist eine kurzweilige Dokumentation über das Leben und Werk des bekannten Darstellers, die besonders seine Fans ansprechen dürfte. Kathryn Ferguson zeigt Blitzlichter eines Lebens, ohne dabei allzu sehr ins Detail zu gehen, sodass man am Ende zwar gut unterhalten wird, aber keine neuen Einsichten präsentiert bekommen hat.
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