Invincible Band 1
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Invincible – Band 1

Invincible Band 1

Inhalt / Kritik

Eigentlich ist Mark Grayson ein ganz normaler Jugendlicher, der zur High School geht und dort mit den ganz normalen Problemen zu kämpfen hat, die ein Schüler seines Alters nun einmal hat. Das dachte er zumindest. Als er 17 wird, zeigt er jedoch erste Anzeichen dafür, Superkräfte zu haben. Kräfte, die ihm sein Vater vererbt haben muss, der als Superheld wieder und wieder die Menschheit gerettet hat. Für Mark ist klar, dass er in diese Fußstapfen treten und seinem Vater Ehre machen will. Einfach ist das aber nicht. Nicht nur, dass er zunächst nicht weiß, was er eigentlich kann. Er hat zudem damit zu kämpfen, seine Nebentätigkeit als Held Invincible mit seinem Alltag in der Schule zu vereinbaren. Zu seinem Glück ist er aber nicht allein, da sind noch andere in einer ganz ähnlichen Situation …

Ein junger Superheld sucht seinen Weg

Wie, noch eine Superheldengeschichte? Braucht es die wirklich? Im Kino machen sich gerade erste Ermüdungserscheinungen breit, The Flash und The Marvels gehören zu den größten Flops in einem Jahr, das nicht gerade wenige Kassenenttäuschungen hatte. Dabei gibt es durchaus noch Produktionen, die auf positive Resonanz stoßen. Eine davon ist die auf Amazon Prime Video veröffentlichte Animationsserie Invincible, die gerade eine zweite Staffel erhalten hat. Dabei könnte man auf den ersten Blick meinen, dass es sich um eine recht gewöhnliche Heldengeschichte handelt. Ein weißer junger Mann, der durch die Luft fliegt und gegen böse Feinde kämpft. Davon gibt es nicht gerade wenig. Auch das Design des Protagonisten sticht nicht unbedingt hervor.

Und doch hat die zugrundeliegende Comic-Reihe von Robert Kirkman (The Walking Dead), welche 2003 gestartet ist, mehr zu bieten, als man es auf Anhieb erwarten würde. So legt der US-Amerikaner einen großen Wert auf den Alltag seines jungen Protagonisten. Klar, Coming-of-Age-Elemente sind in diesem Umfeld keine Seltenheit. Spider-Man ist in der Hinsicht ein sehr eifriges Beispiel, wenn Abenteuer mit der Sinnsuche des Nachbarschaftshelden verbunden werden. Wo dort aber von Anfang an eine große Gefahr etabliert wird, an der die Titelfigur wachsen muss, da gibt es in Invincible keine wirkliche Entsprechung. Dann und wann ist Mark zwar schon im Einsatz. Selten aber ist dieser lang genug, um zu einer Geschichte zu werden. Der Fall um verschwundene Jugendliche ist beispielsweise schon vorbei, noch bevor die Ermittlungen wirklich anfangen.

Überraschende Wendung

Stattdessen geht es um die komplizierten Gefühle zu seiner Mitheldin Eve, das Eheleben seiner Eltern oder auch die Clique, zu der Mark dann irgendwann gehört. Zumindest eine Zeit lang sieht es so aus, als spielte das Heldendasein überhaupt keine Rolle, sondern ist einfach nur Teil einer ganz normalen Sinnsuche. Alternativ wird das zu humoristischen Zwecken genutzt. Ein Running Gag ist etwa, dass Vater und Sohn aufgrund ihrer übermenschlichen Geschwindigkeit sofort verschwinden können und der Rest einfach so zurückbleibt. Das ist ganz amüsant. Auch sonst hat Invincible ein paar nette Einfälle, darunter einen Meta-Moment, der sich mit Comics befasst. Weniger kreativ sind die Helden und ihre Fähigkeiten, die letztendlich nur mäßig spannende Kopien anderer Helden sind.

Spannend wird es dafür gegen Ende des Bandes, wenn Kirkman die Bombe platzen lässt und eine tatsächlich überraschende Wendung einbaut, die aus dem Nichts kommt. Sein Comic wird dann deutlich brutaler, körperlich wie emotional, wenn Mark sich noch stärker als zuvor damit auseinandersetzen muss, wer er ist und sein will. Insgesamt ist der Auftakt von Invincible daher schon lesenswert. Gerade der Protagonist ist ein guter Grund, ist er doch deutlich nahbarer als so manche Kollegen und Kolleginnen. Die Zeichnungen sind weniger bemerkenswert, typische Produkte aus diesem Segment ohne eine große eigene Note. Allenfalls die recht kantigen Designs stechen etwas hervor.

Credits

OT: „Invincible“
Land: USA
Jahr: 2003-2004
Text: Robert Kirkman
Zeichnungen: Cory Walker, Ryan Ottley

Bilder

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Invincible – Band 1
fazit
Der erste Band von „Invincible“ lässt sich recht viel Zeit und erzählt lieber von dem Alltag eines jungen Nachwuchshelden als von seinen Tätigkeiten. Spannend wird es gegen Ende, wenn eine große Wendung eingebaut wird. Die Helden und ihre Fähigkeiten selbst sind dafür weniger kreativ.
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3.5