Yuku und die Blume des Himalaya Yuku et la fleur de l'Himalaya
© Artémis Productions / Rémi Durin / Arnaud Demuynck

Yuku und die Blume des Himalaya

Yuku und die Blume des Himalaya Yuku et la fleur de l'Himalaya
„Yuku und die Blume des Himalaya“ // Deutschland-Start: 19. Oktober 2023 (Kino) // 29. Februar 2024 (DVD)

Inhalt / Kritik

Sie lieben es, der Großmutter zuzuhören, wie sie da ihre Geschichten erzählt und alte Märchen auspackt. Vor allem das Märchen um die Blume aus dem Himalaya hat es den kleinen Mäusen angetan. Die aktuelle Märchenstunde nimmt jedoch ein jähes Ende, als der Kater auftaucht, der sie immer wieder terrorisiert. Zwar gelingt es den Nagern, heil aus der Sache herauszukommen, doch die Großmutter ist stark geschwächt. Ihre letzte Reise steht an, wie sie den anderen verrät. Um ihr dabei zu helfen, beschließt ihre Enkelin Yuku, die weite Reise zum Himalaya anzutreten und selbst nach dieser Blume zu suchen. Der Weg ist weit und gefährlich. Doch Yuku hat keine Angst. Bewaffnet mit ihrer Ukulele ist sie bereit, alles auf sich zu nehmen, und begegnet dabei den unterschiedlichsten Tieren …

Ein Animationsabenteuer für die Kleinen

Im letzten Quartal des Jahres werden traditionell verstärkt Animationsfilme im Kino gezeigt, in der Hoffnung, damit ganze Familien anzulocken. Diese Woche starten gleich zwei parallel in den Kinos, die sich an eine jüngere Zielgruppe richten, von einem großen Abenteuer erzählen und dabei jede Menge Musik enthalten. Der populärere von den beiden wird ohne Zweifel Trolls: Gemeinsam stark sein, das nicht nur eine bekannte Vorlage hat und auch als Film eine etablierte Größe ist. Da sind zudem eine Reihe bekannter Namen, die das Publikum anlocken sollen. Mit all dem kann Yuku und die Blume des Himalaya nicht konkurrieren, eine kleine europäische Produktion, die zuvor auf einer ganzen Reihe von Festivals zu sehen war. Dafür ist diese der schönere Film.

Hinter dem Werk stecken Drehbuchautor Arnaud Demuynck, der gemeinsam mit Rémi Durin auch Regie geführt hat. Beide haben zusammen schon an den Kurzfilmen De si près (2009) und Der Duft von Karotten (2014) gearbeitet, Yuku und die Blume des Himalaya ist das Langfilmdebüt der beiden. Gewissermaßen. Praktisch ist das Werk mit einer Laufzeit von 65 Minuten irgendwo zwischen Kurz- und Langfilm angesiedelt. Aber das muss ja nicht verkehrt sein, gerade bei einem Film, der für Kinder produziert wurde. Hier wird alles in leicht verdaulichen Häppchen zubereitet. Die Szenen mit anderen Tieren, denen Yuku auf dem Weg begegnet, sind kurz und werden zudem oft mit Liedern aufgelockert. Ganz nachzuvollziehen ist das mit dem Musizieren nicht immer, etwa wenn beim Angriff des Katers die Ukulele ausgepackt wird. Aber groß darüber nachdenken muss man auch nicht.

Behutsame Annäherung an den Tod

Das soll dann nicht bedeuten, dass das hier alles banal ist. So gibt es Aussagen zu Freundschaft und Mut. Dazu, offen zu sein für das, was da draußen in der Welt geschieht, anstatt sich im Bekannten zu verstecken. Und dann wäre da noch die Beschäftigung mit dem Tod, was in Kinderfilmen nur sehr selten geschieht. Klar, bei Yuku und die Blume des Himalaya heißt der nicht so, sondern wird euphemistisch als lange Reise bezeichnet. Aber er bereitet zumindest die jungen Zuschauer und Zuschauerinnen darauf vor, dass man sich früher oder später von liebgewonnenen Menschen verabschieden muss. Ganz durchdacht ist das Bild dabei nicht, weil die Suche nach der Blume nicht Teil des Sterbens ist. Das wäre geschehen, ob mit Blume oder nicht.

Dafür ist das Bild sehr schön, inhaltlich wie visuell. Die Produktion aus Belgien, Frankreich und der Schweiz ähnelt dabei einem Bilderbuch. Da treffen stilisierte Designs auf naturalistische Hintergründe, es wird viel mit Farben gearbeitet, ohne dadurch zu grell werden. Das ist bezaubernd, erinnert an Das Geheimnis der Perlimps, auch wenn es hier schlichter bleibt und nicht ganz so sehr ins Surreale geht. Wer einen neuen Film für den Nachwuchs sucht, ist hier an einer guten Adresse. Aber auch Fans einer klassischen Animationsoptik sollten Yuku und die Blume des Himalaya einmal ins Auge fassen, dem ein größeres Publikum zu wünschen wäre.

Credits

OT: „Yuku et la fleur de l’Himalaya“
Land: Belgien, Frankreich, Schweiz
Jahr: 2022
Regie: Rémi Durin, Arnaud Demuynck
Drehbuch: Arnaud Demuynck
Musik: Alexandre Brouillard, Yan Volsy, David Rémy

Bilder

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Yuku und die Blume des Himalaya
fazit
„Yuku und die Blume des Himalaya“ ist ein süßer Animationsfilm für Kinder, in dem eine kleine Maus eine große Reise antritt, um der sterbenden Großmutter eine Blume zu besorgen. Der Film setzt sich behutsam mit dem Thema Tod auseinander und gefällt gerade auch durch die schöne Bilderbuch-Optik.
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