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Heimsuchung (2023)

„Heimsuchung“ // Deutschland-Start: 6. Oktober 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Immer wieder hat Michaela (Cornelia Ivancan) versucht, das mit dem Alkohol sein zu lassen, hat geschworen, von der Flasche fortzukommen – nur um dann doch wieder bei dieser zu landen. Als sie mal wieder zu viel getrunken hat, baut sie prompt einen Autounfall, bei dem ihre Tochter Hanna (Lola Herbst) verletzt wird. Spätestens da ist das Vertrauen innerhalb der Familie zerrüttet, weder Hanna noch ihr Vater Alex (Lukas Turtur) trauen Michaela über den Weg. Da trifft es sich gut für sie, dass ihr Vater gestorben ist und sie in die alte Heimat fahren muss, um den Nachlass zu regeln. Hana nimmt sie dabei mit, auch wenn diese wenig begeistert ist. Immer wieder kommt es zwischen den beiden zu Meinungsverschiedenheiten, die Achtjährige will einfach nur weg. Dabei muss sich Michaela bald auch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, vor der sie seinerzeit geflohen ist …

Begegnung mit der Vergangenheit

Ein Szenario, das einem irgendwie andauernd über den Weg läuft: Die Hauptfigur kehrt in die alte Heimat zurück, oft aus einem traurigen Anlass, und muss sich dabei mit der eigenen Vergangenheit beschäftigen. Das geht in Dramen. Es geht in Krimis, wo sich diese Anfangssituation besonders großer Beliebtheit erfreut – siehe zuletzt etwa Wolfsjagd über eine Viehhüterin, die bei einer Mörderjagd helfen soll. Aber auch im Horrorgenre gab es dieses Jahr eine ganze Reihe von Titeln, die auf diese Weise begannen. The Ones You Didn’t Burn und Fear the Dark sind zwei solcher Beispiele, bei denen jeweils ein Todesfall zur Reise in die Vergangenheit animiert. Und auch in Heimsuchung wird mit einer solchen Geschichte gearbeitet.

Ein weiteres beliebtes Element in dem Zusammenhang ist, dass die Hauptfigur bei der Rückkehr mit irgendwelchen Problemen zu kämpfen. Oft sind sie, zumindest bei der Horror-Variante, labil, damit sie irgendwelche Schreckensvisionen haben dürfen, bei denen unklar ist: Ist das jetzt real oder eingebildet? Im Fall von Heimsuchung ist dies maßgeblich durch die Alkoholsucht von Michaela beeinflusst. Zwar behauptet sie, inzwischen trocken zu sein. Aber wie Alex anmerkt: An dem Punkt waren sie schon mehrfach. Jemand, der auf Entzug ist und dessen Familienleben mächtig kriselt, ist keine besonders glaubwürdige Person. Wenn es im weiteren Verlauf der Geschichte zu unheimlichen Beobachtungen kommt, lässt Regisseur und Drehbuchautor Achmed Abdel-Salam daher offen, was es damit auf sich hat. So wie manches zunächst keine Antwort findet.

Zwischen Drama, Mystery und Horror

Auf diese schwankt der österreichische Filmemacher ein wenig zwischen verschiedenen Genres umher. So beginnt sein Langfilmdebüt als Regisseur als Porträt einer dysfunktionalen Familie, welches später um das kaputte Verhältnis zum Vater erweitert wird. Dass in dem Dorf, in dem Mutter und Tochter absteigen, um das alte Familienhaus zu verkaufen, noch ein paar Sachen unausgesprochen und unverarbeitet sind, wird schnell klar. Die Antworten lassen aber auf sich warten, weshalb das hier noch ein paar Mystery-Elemente mitbringt. Später verlagert sich Heimsuchung dann aber doch stärker auf die Horror-Richtung und setzt auch da auf ganz klassische Bestandteile, sei es inhaltlich oder inszenatorisch. Dunkle Orte, kleine Schreckmomente, mysteriöse Sichtungen – das übliche Programm eben.

Das ist dann leider auch ein bisschen das Problem des Films: Es fehlt eine eindeutige eigene Handschrift. Man hat an vielen Stellen das Gefühl, das alles schon mal gesehen zu haben. Da waren beispielsweise Hagazussa – Der Hexenfluch oder Enter Mycel, zwei weitere Horrorproduktionen aus Österreich, schon interessanter. Für sich genommen ist aber auch Heimsuchung einen Blick wert. Die Mischung aus Drama und Horror rund um die Aufarbeitung eines Traumas ist atmosphärisch. Sie ist auch gut gespielt: Cornelia Ivancan nimmt uns mit in die Abgründe ihrer Figur und zeigt einen Menschen, der sich in Alkohol und Selbsttäuschungen flüchtet, um sich nicht der Wahrheit stellen zu müssen. Abdel-Salam, der damit auch die Alkoholkrankheit seiner Mutter verarbeitete, führt uns vor, wie sich seelische Abgründe auftun können, die jahrelang nur notdürftig zugedeckt wurden.

Credits

OT: „Heimsuchung“
Land: Österreich
Jahr: 2023
Regie: Achmed Abdel-Salam
Drehbuch: Achmed Abdel-Salam
Musik: Daniel Helmer
Kamera: Alexander Dirninger
Besetzung: Cornelia Ivancan, Lola Herbst, Lukas Turtur

Bilder

Trailer

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Heimsuchung (2023)
fazit
„Heimsuchung“ begleitet eine alkoholkranke Mutter in ihre alte Heimat, wo sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Familiendrama, Mystery und Horror, die zwar nicht originell ist, dafür aber atmosphärisch und gut gespielt.
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