Tage am Strand Adore DVD kaufen TV Fernsehen Streamen online Mediathek
© Leonine

Tage am Strand

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„Tage am Strand“ // Deutschland-Start: 28. November 2013 (Kino) // 10. April 2014 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seit ihrer Kindheit schon kennen sich Lil (Naomi Watts) und Roz (Robin Wright), sie sind im Laufe der Jahre durch dick und dünn gegangen. Aus den Kindern von einst sind Frauen mittleren Alters geworden, die Haus an Haus an einem malerischen Strand im Osten Australiens leben, sie haben geheiratet und Söhne bekommen. Als Roz’ Ehemann Harold (Ben Mendelsohn) der Arbeit wegen nach Sydney fährt, wirft sich Lils Sohn Ian (Xavier Samuel) an Roz ran. Umgekehrt kommen sich Lil und Tom (James Frecheville) näher, der Sohn von Roz. Schnell ist den beiden Freundinnen klar, dass sie damit eine Grenze überschritten haben, und wollen die Affäre wieder beenden. Doch so leicht, wie sie sich das vorstellen, ist dieser Schritt nicht …

Hilfe, ich liebe einen Jüngeren!

Auch wenn sich die Zeiten etwas gewandelt haben und es bei Beziehungskonstellationen eine größere Offenheit gibt, manche sind zumindest nach wie vor auffällig. Dazu zählt auch die, wenn eine Frau mit einem deutlich jüngeren Mann zusammen ist. Immer mal wieder kommen Filme heraus, in denen es um eben eine solche Begegnung geht. Aktuell läuft beispielsweise das französische Drama Im Herzen jung im Kino, bei dem sich ein Mittvierziger in eine 25 Jahre ältere Frau verliebt. Auch bei dem deutschen Kollegen Für eine Nacht … und immer? sorgt eine solche Verbindung auf Aufregung. Schon etwas älter ist ein Film, der uns mit nach Australien nimmt. Bei Tage am Strand sind es gleich zwei Frauen, die solche Liebschaften mitmachen. Und was noch hinzukommt: Die jeweiligen jungen Männer sind die Söhne der jeweils anderen, was besonders viel Ärger zur Folge hat.

Eine solche Figurenzusammenstellung ist natürlich alles andere als alltäglich, hört sich nach einem schrecklichen Drehbuchkonstrukt an. Tatsächlich wurde die Geschichte aber nicht einer beliebigen Seifenoper entnommen, sondern basiert auf dem Roman Ein Kind der Liebe, geschrieben von der britischen Nobelpreisträgerin Doris Lessing. Auch sonst waren einige bedeutende Künstlerinnen an dem Film basiert. Im Mittelpunkt stehen dabei natürlich die Schauspielerinnen Naomi Watts (The Impossible) und Robin Wright (Forrest Gump), die jeweils in ihren langen Karrieren oftmals ihr großes Talent bewiesen haben und für diverse bedeutende Filmpreise im Rennen waren. Auch hinter der Kamera findet sich Prominenz: Regie führte bei Tage am Strand die luxemburgische Filmemacherin Anne Fontaine (Die Unschuldigen), auch sie war für diverse große Preise nominiert. Bei so viel versammelten Talent hätte man bei Tage am Strand ebenfalls Großes erwarten dürfen.

Schöne Bilder, schwacher Inhalt

Stattdessen waren die Reaktionen ernüchternd, teilweise sogar verheerend. Das Drama, welches auf dem Sundance Film Festival 2013 Premiere feierte, war zwar beim australischen Filmpreis AACTA mehrfach nominiert. Ansonsten hagelte es aber reihenweise Verrisse. Tatsächlich findet sich in dem Film nicht viel, das einen dazu veranlassen müsste, eine Empfehlung auszusprechen. Am ehesten taugt noch das idyllische Setting dazu, wenn man sich hier wie in einem Reisekatalog fühlt. Dummerweise haben aber auch die Figuren so viel Persönlichkeit wie die entsprechenden Models dort: nämlich keine. Die beiden jungen Männer bleiben in Tage am Strand austauschbar. Aber auch bei den Hauptdarstellerinnen bekommt man kein wirkliches Gefühl dafür, wer sie eigentlich sein sollen. So talentiert Wright und Watts sind, es gelingt ihnen nicht, aus ihren Figuren tatsächliche Menschen zu machen.

Hinzu kommt, dass der Film erstaunlich wenig zu sagen hat. Natürlich ist die Situation für alle unangenehm. Das alleine reicht aber nicht, um damit weit mehr als 100 Minuten füllen zu wollen. Anstatt sich beispielsweise damit auseinanderzusetzen, welche Bedeutung der Altersunterschied hat oder welche Auswirkungen solche Veränderungen für die Freundschaft haben, gibt es hier nur Schweigen, hin und wieder durch ein Stöhnen unterbrochen. Wer sehen mag, wie zwei Waschbrettbäuche mit attraktiven Frauen jenseits der 40 vor schönen Landschaften Sex haben, bekommt genau das geboten. Sollten aber auch Ansprüche an den Inhalt bestehen, sieht es schlecht aus. Bis auf ein bisschen Kitsch ist da nicht viel zu holen.

Credits

OT: „Adore“
Land: Australien, Frankreich
Jahr: 2013
Regie: Anne Fontaine
Drehbuch: Christopher Hampton
Vorlage: Doris Lessing
Musik: Christopher Gordon, Antony Partos
Kamera: Christophe Beaucarne
Besetzung: Naomi Watts, Robin Wright, Xavier Samuel, James Frecheville, Ben Mendelsohn, Jesscia Tovey, Sophie Lowe

Bilder

Trailer

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Tage am Strand
fazit
„Tage am Strand“ lockt mit zahlreichen Talenten, vor wie hinter der Kamera. Und doch ist das Drama um zwei Freundinnen jenseits der 40, die sich in den Sohn der jeweils anderen verlieben, kaum zu empfehlen. Dafür hat die Romanadaption letztendlich einfach zu wenig zu sagen, auch die Figuren haben keine Tiefe.
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